Bei der Stadtradel-Aktion der Stadt Walldorf traten 18 Teams mit 263 Teilnehmern, davon 16 Stadträten, insgesamt 57.045 km in die Pedale und vermieden damit 8,1 Tonnen CO2, und das alles innerhalb von drei Wochen.
(bb) Zur Preisverleihung der beiden aktivsten Teams (absolut und relativ) und der besten Radlerin und des besten Radlers waren alle Preisträger zu einem interessanten Abend ins Rathaus Walldorf eingeladen.
Frau Bürgermeisterin Christiane Staab begrüßte alle Gäste herzlich und freute sich, dass „trotz des letzten schönen Sommerabends“ so viele Radlerinnen und Radler der Einladung gefolgt sind und sich den Ehrungs- und Talk-Abend nicht entgehen lassen wollten.
Ganz besonders begrüßte sie die Überraschungsgäste des Abends. Denn nicht nur die Amateur-Radler waren eingeladen, sondern auch Arnim Töpel in Begleitung des ehemaligen Kurpfälzer Radprofis und Olympiasiegers Günter Haritz.
Arnim Töpel ist der Autor des Buches über Günter Haritz „Aus dem Leben eines Radsportbesessenen“. Und aus diesem bewegten Leben erzählte auch an diesem Abend Günter Haritz. Arnim Töpel, der sich mit ihm auch durch sein Lied „Hallole, isch bins, de Günda“ verbunden fühlt, war beeindruckt von Günter Haritz, wusste dieser doch von Kindesbeinen an, wo er hingehört – auf den Sitz eines Fahrrades.
Aufgewachsen in Heidelberg-Kirchheim („Neurott“) auf einem Bauernhof, sollten die Eltern anfangs nicht wissen, dass er Radrennen trainiert. Sein Vater – selbst Amateur-Radrennfahrer – wollte nicht, dass er Radrennfahrer wird.
Das erste Rennrad bekam er zur Konfirmation. Zum heimlichen Training wurden Schutzbleche und Gepäckträger abmontiert und vor der Heimfahrt wieder angeschraubt.
So erzählte Günter Haritz unterhaltsam aus seinem Leben. Neben vielen anderen Siegen war der Olympia-Sieg 1972 in München mit dem „Gold-Vierer“ des Trainers Gustav Kilian der Höhepunkt, denn „der Titel „Weltmeister“ bleibt nicht für ewig, der Titel „Olympiasieger“ aber schon“. Neben Olympiasieger wurde er Weltmeister, Europameister und Sieger bei Straßenrennen. 1973 wurde er mit seiner Mannschaft zur „Mannschaft des Jahres“ gewählt. 1973 wurde er auch zum Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Leimen-St. Ilgen ernannt. Man kannte und kennt ihn als „der Blitz aus Leimen“. Dort hat Günter Haritz heute noch ein Fahrradgeschäft.
Wer noch viel mehr interessante, teilweise auch unglaubliche Dinge aus dem Leben von Günter Haritz erfahren möchte, dem sei das Buch von Arnim Töpel empfohlen, der diese Erlebnisse nach stundenlangen Gesprächen mit Günter Haritz zu Papier gebracht und mit vielen Fotos versehen hat.
Vom Profi zu den Amateuren: Die Ehrung der besten Stadtradlerinnen und Stadtradler von Walldorf wurde von Frau Bürgermeisterin Christiane Staab und Herrn Christian Horny vom Fachdienst Umweltschutz der Stadt Walldorf vorgenommen.
Hier die Sieger:
Fahrradaktivstes Team (absolut)
Radtreff Walldorf – 13.222 km mit 35 Teilnehmern
We bike to SAP – 6.427 km
Stadtkapelle Walldorf – 5.393 km
Fahrradaktivstes Team (relativ)
Radelgruppe FDP – 569,8 km mit 8 Teilnehmern
Bündnis 90/Die Grünen (Gemeinderatsfraktion) – 562,8 km
Radtreff Walldorf – 377,8 km
Radlerin mit den meisten Kilometern
Dagmar Criegee von der Radelgruppe FDP mit 1.018,9 km
Marita Krümpelmann von We bike to SAP mit 630,0 km
Lisa Fabian von der Stadtkapelle Walldorf mit 503,7 km
Radler mit den meisten Kilometern
Frank Sänger vom Team Life Cycler mit 1.054,0 km
Gerald Frey vom Offenen Team Walldorf mit 823,0 km
Jürgen Kremp vom Offenen Team Walldorf mit 796,8 km
Das Foto der Sieger hat uns freundlicherweise die Stadt Walldorf zur Verfügung gestellt:
Momentan liegt das Team der Gemeinderäte Walldorf bundesweit auf dem 1. Platz. Diese Aktion läuft noch zwei Wochen und es sieht so aus, als ob unser Kommunalparlament als Bundessieger hervorgeht.
Auch im nächsten Jahr ist die Aktion Stadtradeln geplant, wie Christian Horny mitteilte. Außerdem wies er auf die Lichtcheck-Aktion im Oktober hin, bei der die Fahrradhändler in Walldorf einen Beleuchtungscheck an den Rädern durchführen und erforderliche Neu-/Ersatzteile montieren. Auf die Rechnung gibt es 30 % Nachlass, den die Stadt Walldorf finanziert.
Zur Erfrischung gab es an diesem Abend Walldorfer Apfelsaft, der am 15. September im Rahmen der Apfelpflück-Aktion frisch gepresst wurde.
Text und Fotos: BBinz