Harbarth: „Wenn Christen verfolgt werden, ganz gleich, in welchem Land, dann ist das für uns ein Thema, wir schauen nicht weg“
Pfarrer Arul Lourdu (Seelsorgeeinheit Leimen-Nußloch-Sandhausen) informierte auf Initiative von MdB Dr. Stephan Harbarth im Stephanuskreis der CDU/CSU-Bundestagsfraktion über die Christenverfolgung in Indien
Berlin. Pfarrer Arul Lourdu, der Leiter der katholischen Seelsorgeeinheit Leimen-Nußloch-Sandhausen, war am heutigen Dienstag (19. Mai 2015) als Referent zu Gast im Stephanuskreis der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Berlin und hatte auf Initiative des CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Stephan Harbarth (Wahlkreis Rhein-Neckar) die Möglichkeit, über die Christenverfolgung in Indien zu informieren.
Der Stephanuskreis, dem Harbarth als Mitglied angehört, wurde im April 2010 gegründet. Ziel dieses überkonfessionellen Gesprächsforums ist es, sich um die Situation verfolgter und bedrängter Christen in aller Welt zu kümmern. Zu den regelmäßigen Veranstaltungen sind neben den Mitgliedern unter anderem auch stets die Mitglieder der AG Außen und der AG Menschenrechte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion eingeladen.
Lourdu, der 1969 im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu geboren wurde, seit 1999 in Deutschland ist und Anfang des Jahres Indien wieder besuchte, wies zu Beginn seiner Ausführungen darauf hin, dass die verschiedenen Religionen in Indien bis Ende der 70er-Jahre friedlich nebeneinander lebten.
Jede Religion sei respektiert wurden, er selbst habe diese Zeiten in seiner Heimat Indien noch erlebt. „Doch diese guten Zeiten scheinen für die Christen, die circa 2 Prozent der rd. 1,3 Mrd. Menschen Indiens ausmachen, vorbei zu sein. Die größte Gruppe stellen die Hindus, ca. 80 Prozent der Bevölkerung“, führte der katholische Pfarrer aus.
Der fundamentalistischen Hindu-Regierung, die Anfang der 80er-Jahre ins Amt kam, seien die Christen ein Dorn im Auge: „Christen in Indien werden verfolgt, diskriminiert, es gibt Fälle von Vergewaltigungen und Tötungen.
Auch Kirchen, Klöster und christliche Schulen werden angegriffen und oftmals niedergebrannt. Im Jahre 2014 wurden in diesem Zusammenhang insgesamt 7.000 Fälle, darunter 5 Morde, dokumentiert.“
Auch die derzeitige indische Regierung unternehme nahezu nichts gegen die Verfolgung der Christen, im Gegenteil: Oft werden Anzeigen wegen antichristlicher Gewalt erst gar nicht entgegengenommen.
Terror, Gewalt und Verfolgung – für Christen, die im zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde leben, ist das leider Alltag.
Prof. Dr. Heribert Hirte MdB, der Vorsitzende des Stephanuskreises, und Harbarth dankten Lourdu für seine Ausführungen und seine bewegenden Worte.
„Wenn Christen verfolgt werden, ganz gleich, in welchem Land, dann ist das für uns ein Thema, wir schauen nicht weg“, so Harbarth abschließend, „uns geht es um die Stärkung der Religionsfreiheit und um die freie Religionsausübung, um Toleranz und Menschenrechte.“
Auf Vorschlag Harbarths wird der indische Botschafter zu einer der nächsten Sitzungen des Stephanuskreises eingeladen, auch um zu klären, welche konkreten Maßnahmen die indische Regierung ergreift, um Christen in Indien zu schützen.
(Text: Busse / Foto: Krolla)