Wiedersehen mit Woytek – Auftritt von Kammersänger Falk Struckmann
Einen Blick in die wohl unerschöpfliche (Ideen-) Werkstatt des Bildhauers Woytek gibt eine außergewöhnliche Performance, zu der der Verein „Kunst für Walldorf“ am 5. und 6. September in die Laurentiuskapelle einlädt.
Woyteks derzeit als Wachsmodell existierende Skulptur mit dem Titel „Annuntio vobis gaudium magnum: habemus Papam … oder Der Hahn ist tot!“, die später als Vorlage für den Bronzeguss dienen wird, steht im Mittelpunkt der Performance, zu der sich Musik und Literatur als Schwesternkünste der Bildhauerei gesellen. Am Samstag, 5. September, beginnt die Performance um 19.30 Uhr und hat als „Stargast“ den weltberühmten Opernsänger Falk Struckmann, der Woytek vor einiger Zeit kennengelernt hat und von seiner Kunst höchst beeindruckt ist. Kammersänger Falk Struckmann hat sich vor allem einen Namen als Wagner-Sänger unter dem Dirigat von Daniel Barenboim gemacht und war bereits auf allen bedeutenden Opernbühnen wie der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper oder der Metropolitan Opera in New York zu hören. Von Herrmanns Kompositionen zeigt sich Struckmann, der ein großer Freund zeitgenössischer Musik ist, ebenso begeistert wie von Woyteks Kunstfertigkeit. Falk Struckmann wird daher an diesem Abend den von Timo Jouko Herrmann auf Anregung Woyteks vertonten 32. Psalm, einen Psalm Davids, singen. Begleiten wird ihn das „Ensemble Operino“ mit Wilke Lahmann (Klavier), Britta Hofmann-Maneth (Violine), Sven Mühleck (Violoncello) und Timo Jouko Herrmann (Violine/Viola). Herrmann hat außerdem das Stück „Tempus fugit“ für Violine und Violoncello, das ebenfalls erklingen wird, vor einiger Zeit für eine andere Woytek-Skulptur komponiert, und es wird seine Fantasie über ein mittelalterliches Stück zu hören sein.
Der bekannte Sprecher und Moderator Rudolf Guckelsberger, der oft bei SWR 2 zu hören ist, rezitiert am Samstag aus „Die Brüder Karamasow“ von Dostojewski und am Sonntag bei der Matinee um 11.30 Uhr aus „Der Erwählte“ von Thomas Mann. Am Sonntag wird der Künstler Woytek ebenfalls anwesend sein. Die Matinee beschränkt sich aber auf Kunst und Literatur. Schuld und Selbsterkenntnis, aber auch die bisweilen korrumpierende Macht sind Themen, die man mit Woyteks sehr zerbrechlich wirkendem Papst, der von seinem schweren Ornat schier erdrückt zu werden scheint und einen vielleicht schon toten Hahn in der Hand hält, in Verbindung bringt. Skulpturenmodell, Musik und Literatur sollen dem Publikum tiefere Einsichten und Denkanstöße hierzu geben.
Woyteks Kunst in Walldorf
Wer sich für Woyteks Kunst interessiert, findet in Walldorf im öffentlichen Raum auf dem Lindenplatz seine Bronzeskulptur „Die Entführung des Zeus“, die hier seit 2007 steht, und am Friedhof das Wegkreuz.
Samstag, 5. September, 19.30 Uhr, mit Falk Struckmann und „Ensemble Operino“
Sonntag, 6. September, 11.30 Uhr, Laurentiuskapelle, Eintritt jeweils frei
Text: Stadt Walldorf