Panikkäufe in Wiesloch und der gesamten Region wurden berichtet und gesichtet
(red) Wiesloch, 28.02.2020 – Basta Pasta heißt es am gestrigen Freitag bei ALDI in Wiesloch, Nudeln sind so gut wie ausverkauft. Auch in den Fleischtheken, eine Leere wie man sie bisher nicht kannte.
Pasta-Kochwettbewerb in der Stadt? Nudeln und Hackfleisch ausverkauft! Bereits seit Mittwoch Hamsterkäufe wurde berichtet.
Das letzte Päckchen Hackfleisch – Don’t Panic! Take mo‘ cheese for your Pasta – Basta! (-;
Wo sonst bis über einen Meter hoch Nudeln gestapelt sind, ist heute die Palette leer. Und das Lager ebenso. Diverse Regale leer, Waren ausverkauft.
Ab die Tomaten aus Italien im Supermarkt besser unberührt bleibt sollten, muss jeder selbst entscheiden. Aber es scheint schon absurd
Bereits 2016 gab die Bundesregierung bekannt, dass die Bürger sich für mögliche Katastrophenfälle Vorräte anlegen sollten. Selbst die Bundeskanzlerin sprach das Thema an.
Die Gründe dafür leuchten bedingt ein. Doch fragt sich so mancher, warum sich das System der Alarmsirenen bundesweit in einer Phase der Reaktivierung befindet? Oder auch warum die Großübung des Katastrophenschutzes im vergangenen Jahr und nicht schon viel früher?
Und jetzt – Schreckensszenario: die Viruspandemie, der Coronavirus.
Virus klingt immer erst einmal: fies. Angst und Panik machen ist mies.
Welche konkreten Gefahren drohen uns in Deutschland denn?
https://www.youtube.com/watch?v=7_ifQluGG18
Oder einfach mal wieder ’ne neue Sau die durch’s Dorf getrieben wird?
Für den Verteidigungsfall bietet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter anderem folgende Ratgeber an.
- Name: „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ (4. Auflage, April 2017, URL zuletzt abgerufen am 23. Februar 2018)
- Name: „Verhalten bei besonderen Gefahrenlagen“ (Stand: Mai 2016, URL zuletzt abgerufen am 23. Februar 2018)
Eine Broschüre aus dem Jahr 1976, die sich konkret mit dem Selbstschutz im Verteidigungsfall befasst, ist nach wie vor unter folgendem Link verfügbar:
- Name: „Selbstschutz im Verteidigungsfall“ (PDF, 8 MB) – (Stand: 1976, URL zuletzt abgerufen am 23. Februar 2018) – Inhalt der Broschüre:
- Gefahren, die der Bevölkerung durch Waffenwirkung drohen
- Vorbereitende Selbstschutzmaßnahmen im Haushalt
- Vorbereitende Selbstschutzmaßnahmen in Wohngebäuden
- Selbstschutzmäßiges Verhalten
- Lebensrettende Sofortmaßnahmen
- Entstrahlen
- Entseuchen
- Entgiften
Was sagt die Regierung? Pressekonferenz von Innenminister Seehofer und Gesundheitsminister Spahn
Denke dran, schaff Vorrat an
Wie das Eichhörnchen Vorräte anlegen oder wie der Hamster hamstern?
In den vergangenen Zeiten, in denen die meisten Menschen nahezu Selbstversorger waren, gab es noch eine Speisekammer, einen gewissen Vorrat zuhaben – war völlig normal.
Von der Decke der Speisekammer hingen Schinken, Wurst und Speck. In den Regalen standen eine Vielzahl an Einmachgläsern mit allerlei Köstlichkeiten.
Der eigene Gemüsegarten sorgte beispielsweise für Tomaten, Gurken, Zwiebeln und Knoblauch, Kartoffeln, Salat, Paprika und vieles mehr.
Ein Großteil davon landete in den sogenannten Weckgläsern z.B. eingelegte Gurken. Tomaten als Tomatenmark oder Tomatensoße wurde meist in Flaschen gefüllt.
Obstbäume auf dem Grundstück sorgen für selbstgemachtes Kompott und Marmelade. Das eigene Geflügel sorgte für frische Eier oder landete als Brathähnchen auf dem Teller zum Verspeisen.
Mehl, Salz oder Zucker kaufte man in größeren Paketen als heute der normale Verbraucher der nur die 500gram Päckchen kennt.
Mit dem Mehl und den Hühnereiern zusammen, welche man ja auch verarbeiten musste, wurde Nudelteig gemacht. Die Hühner legen ja nicht nur nach Bedarf des Menschen, quasi per Kopfdruck, ihre Eier.
Wer in Wiesloch oder beispielsweise in Rauenberg, ein Stückchen Weinberg besaß – für den sorgte der Wein für „Brot und Butter“ wenn er diesen verkaufen oder tauschen konnte. Der „Brot und Butter Wein“ sorgte für das Überleben.
Das alles bedeutete viel harte Arbeit. Aber das Resultat ist im Grunde, das was man heutzutage Luxus nennen kann.
Und Heute? – Wie ist das Heute?
Die meisten Menschen in Deutschland wohnen heute in Miete. In sogenannten Quartieren leben die Menschen heute meist in Mietwohnungen, den Mehrfamilienhäusern.
Im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern sind die wenigsten in Deutschland Häusle-Besitzer bzw. Grundbesitzer.
Noch weniger sind es die Ackerland besitzen und selbst noch bewirtschaften. Die wenigsten besitzen einen Gemüsegarten oder nur einen sehr kleinen, ein Kräuterbeet, einige Erdbeeren vielleicht noch im Topf? Viele Einfamilienhäuser sind von Steingärten und Rasenfläche geprägt.
Speisekammer / Vorratskammer gibt es in der Regel keine mehr. Weder Wohnungen noch Häuser werden heutzutage mehr so gebaut. Diese Räume sind so nicht mehr vorgesehen in Zeiten, in denen wir nahezu grenzenlos dem Konsum verfallen können.
Es gibt Supermärkte die bis 24 Uhr geöffnet haben. Andere bis 20 oder 21 Uhr. Das macht die Tiefkühltruhe in vielen Haushalte passé.
Die großen Tiefkühltruhen fanden in dem meisten Wohnungen nie ihren Einzug. Kühlschränke mit einem Tiefkühlfach sind die Regel. Auch die Mannhohen Kombigeräte in der Luxusversion mit Eiswürfelmaschine bieten nicht wirklich Platz für Vorräte, die eine Zeit von mehr als einem Monat überbrücken könnten.
Wozu? Denkt sich die heutige Gesellschaft. „Wozu auch? – Ich kann doch jederzeit zum Supermarkt, dem Discounter oder über das Internet etwas bestellen“. Manche „Konsumenten“ und „Verbraucher“ finden auch doch den Weg zum Fachhandel in der Innenstadt oder zum kleinen Gemüseladen im Nachbarort.
In letzten Sommer konnte man beobachten, Äpfel und Birnen oder beispielsweise Mirabellen oder Kirschen vergammeln an den Bäumen – während der größte Anteil der Bevölkerung Handelswaren internationaler Herkunft konsumiert.
Äpfel, Birnen, Knoblauch uns so vieles mehr kommen aus China und der ganzen Welt. Tomaten schon lange nicht nur aus Holland oder Spanien. Das Stück Käse oder der Liter Milch, den wir im Handel kaufen, stammt von tausenden verschiedenen Kühnen aus dutzenden verschiedenen Länder.
An apple a day keeps the doctor away!