Am 17. Januar zeigt der Filmclub Wiesloch-Walldorf um 20 Uhr im Luxor-Kino den Film „Operation Duval – Das Geheimprotokoll“. Endlich scheint es das Schicksal wieder gut zu meinen mit Duval (François Cluzet). Zwei Jahre war er nach seinem Burnout arbeitslos gewesen, musste erst einmal zu sich finden und auch sein Alkoholproblem in den Griff bekommen. Da bietet ihm ein Mann namens Clément (Denis Podalydès) einen Job an, bei einem Treffen der Anonymen Alkoholiker lernt er zudem Sara (Alba Rohrwacher) kennen. Die Freude über die Arbeit ist jedoch bald schon wieder vorbei, schließlich muss er beim Abtippen von abgehörten Gesprächen einige unangenehme Dinge erfahren. Sich einfach raushalten? Das geht nicht, dafür steckt er zu dem Zeitpunkt schon viel zu sehr in der Geschichte dran – was ihn auch für andere Leute interessant macht.
Operation Duval ist einer der spannendsten Thriller der letzten Zeit, obwohl er so gar nicht in diese Zeit passt. Actionszenen gibt es so gut wie keine. Wo andere sich großer Explosionen bedienen, um ein Gefühl von Dringlichkeit zu erzeugen, reicht es hier, einen Mann in eine nüchtern-schäbige Wohnung zu setzen und ihm einen Kopfhörer zu verpassen. Duval ist isoliert und wird dadurch zu einem hilflosen Rädchen in einer bedrohlichen Maschine, von der lange unklar bleibt, was sie denn genau ist.
Darauf muss man sich einlassen können. Die Passivität. Die Stille. Die offenen Fragen, bei denen selbst das „was“ im Schatten bleibt – der Originaltitel lautet übersetzt Die Mechanik der Schatten. Die Schauplätze, in denen immer mehr die Farben verschwinden. Von denen man auch gar nicht immer sagen kann, ob es sie wirklich gibt. Sperrig ist das, auch Duval selbst ist nicht unbedingt der einladendste Charakter. Ein pflichtbewusster, braver und unscheinbarer Mann, der kaum zum Helden geboren ist, und dennoch einer sein muss. Auch das unterscheidet Operation Duval wohltuend von den Krachbummkollegen, in denen stahlharte Kerle immer alles können.