Zum traditionellen Neujahrsempfang lud Frau Bürgermeisterin Christiane Staab alle Walldorfer Bürgerinnen und Bürger am 13. Januar in die Astoria-Halle ein.
(bb) Das SAP-Streichquartett „Quartetto SAPorito“ des SAP Sinfonieorchesters eröffnete die Veranstaltung mit Mozarts Streichquartett KV 138, 1. Satz Allegro.
Frau Staab dankte dem SAP Sinfonieorchester unter der Leitung von Johanna Weitkamp für „die musikalische Ouvertüre dieses Nachmittags“ und für das spätere Neujahrskonzert, das – wie so viele ihrer Konzerte – zugunsten des Hospiz Agape gespielt wird.
Das zehnjährige Jubiläum des Hospizes wurde im letzten Jahr mit vielen verschiedenen Veranstaltungen gefeiert und damit „eindrucksvoll demonstriert, dass im Hospiz das Leben an erster Stelle steht“, wie Frau Staab bemerkte. Hier ging ihr Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hospizes sowie an die ehrenamtlich Engagierten und den Förderverein mit ihrem Vorsitzenden Hans Klemm sowie an die Stifter Anneli und Dietmar Hopp, ohne die es das Hospiz Agape nicht gäbe.
Nach der Begrüßung der zahlreich erschienenen Gäste und der Ehrengäste begann Frau Staab ihren Rückblick auf das Jahr 2018 ausnahmsweise im Dezember 2018, dem Monat ihrer erneuten Wahl zur Bürgermeisterin. Sie dankte allen Walldorferinnen und Walldorfern herzlich für ihr Vertrauen und ist davon überzeugt, dass „die Zukunft der Stadt Walldorf nur in einem konstruktiven Miteinander gut weiterentwickelt werden kann“.
In ihrer Rede ging Frau Staab auf viele Themen ein, die die Walldorfer Bevölkerung in der Vergangenheit bewegte und in Zukunft bewegen wird. Begleitet wurden ihre Ausführungen durch eine Fotopräsentation.
Hier ist der Umwelt- und Klimaschutz ein Thema, das viele Bereiche des Lebens berührt. Mit ihren Umweltförderprogrammen unterstützt die Stadt Walldorf auch private Gebäudesanierungen und plant den Aufbau eines Sanierungsmanagements für die Beratung und Begleitung von Hauseigentümern während der Sanierungsphase.
Mit der Forsteinrichtungserneuerung, dem Bürgerworkshop „Herzenssache Wald – schützen, was wir nutzen“, der Waldweide und den Projekten „Natur nah dran“ und „Lebensader Oberrhein – von nass bis trocken“ in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund laufen viele Aktionen, um den Wald rund um Walldorf zu erhalten.
Die Auszeichnung mit dem „European Energy Award“ und das Siegel als „Fairtrade-Stadt“ bestätigen auch in der Außenwirkung, dass Walldorf viel für Umwelt- und Klimaschutz tut.
Ein „leistungsfähigeres und nachhaltigeres Verkehrssystem“ möchte Walldorf mit einem Mobilitätspakt aufstellen, das das Land, Kommunen, Verkehrsverbund und Wirtschaft im Oktober geschlossen haben.
Viele Walldorfer sind bereits mit dem Fahrrad unterwegs und so nahm die Stadt beim „Stadtradeln“ teil, um sich noch mehr zu bewegen und klimaschädliches Kohlendioxid im Straßenverkehr zu sparen. Bei dieser Aktion kam der Walldorfer Gemeinderat sowohl im Kreis als auch bundesweit auf Platz 1 als „fahrradaktivstes Kommunalparlament“ und erhielt zudem den Titel des „besten Newcomers“. Das „Stadtradeln“ startet in diesem Jahr am 18. Mai und natürlich ist Walldorf wieder dabei.
Alternativ zum Rad bietet Walldorf ein Car-Sharing-Angebot, dass seit April 2018 für ca. 12.000 km genutzt wurde. Hier freut sich die Stadt auf eine noch größere Nachfrage.
Dank den Stiftern Dietmar Hopp und Gerd Oswald, den Frau Staab an dieser Stelle ebenfalls herzlich begrüßte, ist der erste Spatenstich im neuen Baugebiet Walldorf-Süd für das Mehrzweck-Haus getan, in dem neben ergänzendem Wohnraum auch die Walldorfer Tafel, die Kleiderstube sowie die Plattform ihre neuen Räume finden.
Ein neuer Standort sucht auch immer noch die Freiwillige Feuerwehr. Hier wären entlang der Bürgermeister-Willinger-Straße zwei in Frage kommende Grundstücke vorhanden. Auf dem Grundstück gegenüber des jetzigen Standorts des Feuerwehrhauses könnte sich Frau Staab ein neues Altenheim des Astor-Stifts mit Tagespflege und Demenzbereichen vorstellen.
Das alte Feuerwehrhaus könnte dann als „Haus der Vereine“ umfunktioniert werden.
Die neue Mensa und die neue Sporthalle am Schulzentrum werden voraussichtlich zum neuen Schuljahr 2019/20 in Betrieb genommen.
Die Sambuga-Schule wird ebenfalls zum Schuljahr 2019/20 an die Waldschule wechseln, deren technische Sanierung daher noch um einige Umbauten ergänzt wird. In der Nachbarschaft zur Waldschule ist der Spatenstich für das neue sechsgruppige Kinderhaus ganz aus Holz ebenfalls erfolgt, dessen Eröffnung für das Frühjahr 2020 geplant ist.
Auch im sozialen Wohnungsbau ist die Stadt aktiv. Der Neubau in der Ebertstraße geht voran; erste Entwürfe für Gebäude Heidelberger Straße/Hebelstraße werden einer Vorprüfung unterzogen.
Neben der SAP, die ein Rechenzentrum und ein neues Bürogebäude im Industriegebiet gebaut hat, konnte das Biotechnologie-Unternehmen Promega GmbH am Gutenbergring Richtfest feiern. Die Firma John Deere baut direkt am Bahnhof ihr neues Vertriebs- und Marketingzentrum, und die Heidelberger Druckmaschinen gründeten ihr Innovationszentrum.
Walldorf ist als Wirtschaftsstandort sehr beliebt, jedoch sind die städtischen Flächen knapp. Die Stadt würde auch gerne geeignete private Flächen ankaufen, um diese für interessierte Firmen vorzuhalten.
Für Start-up-Unternehmen bietet die innoWerft Geschäftsräume an. Walldorf ist für das Konzept der innoWerft beim Wettbewerb „Start-up BW local“ als „gründungsfreundliche Kommune“ ausgezeichnet worden.
Das AQWA war im letztjährigen heißen Sommer das Ziel Tausender Badegäste aus fern und nah, was eine angespannte Parksituation rund um das Schwimmbad mit zugeparkten Feuerwehrzufahrten und privaten Einfahrten ergab. Hier mussten Ordnungsdienst und Polizei auch am Wochenende ordnend eingreifen.
Nach der Freibadsaison 2019 wird das Olympiabecken für ca. 1 Mio. € grundlegend saniert und damit die Funktionalität verbessert.
2018 war auch ein Jahr der Veranstaltungen wie Spargelmarkt, Kerwe, der ausgelobte Kunstpreis 2018, das Metropolink-Festival und vieles mehr.
Der Gewerbeverein mit der Unterabteilung Werbegemeinschaft organisierte bereits zum fünften mal die „Walldorfer Einkaufsnacht“ und den Weihnachtsmarkt. Am 19.01. von 10 Uhr bis 17 Uhr findet in der Astoria-Halle ein Schnäppchen-Markt statt, zu dem Walldorfer Einzelhändler einladen.
Mit den „Konzerten der Stadt“, dem Zeltspektakel (in den letzten beiden Sommerferien-Wochen), der Nacht der Ausbildung (17.05.), der Walldorfer Einkaufsnacht (13.09.) und dem Tag der offenen Gärten und Höfe (19.05.) sind auch in diesem Jahr neben Spargelmarkt und Kerwe viele gesellschaftliche und kulturelle Höhepunkte geplant. Der WiWa Familie-Bewegungstag findet am 22.09. statt, in diesem Jahr turnusgemäß in Wiesloch.
Professor Gerald Kegelmann verantwortet seit 1994 die Konzertreihe „Konzerte der Stadt“ und verabschiedet sich in diesem Jahr als Musikbeauftragter der Stadt Walldorf.
Der Nachfolger von Professor Kegelmann wird ab 2020 Dr. Timo Jouko Herrmann sein, Initiator und Leiter der „Walldorfer Musiktage“.
Der Tierpark, beliebter Treffpunkt von Familien, geht am 01.04.2019 über an die Stadt Walldorf, da sich der Verein Tierpark Walldorf e. V. auflöst.
Frau Staab dankte allen Beteiligten für das „enorme ehrenamtliche Engagement“ in Walldorf, sei es in den Vereinen oder privat, für Kinder, Jugendliche, alte Menschen, Flüchtlinge, für Sport, Kunst, Kultur, Tiere oder Natur.
Mit dem Ehrungsabend am 22.03. bedankt sich die Stadt Walldorf ebenfalls noch einmal bei allen Ehrenamtlichen und ehrt zudem die erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler des Jahres 2018.
Mit Dr. Jürgen Criegee, der am 07.09.2018 verstorben ist, musste Abschied genommen werden von einer großen Persönlichkeit. In seiner 24 Jahre währenden Amtszeit „entwickelte sich Walldorf zu einer wirtschaftlich aufblühenden modernen Stadt“.
Wilfried Weisbrod ist seit über 30 Jahren für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Walldorfer Stadtrat vertreten. Für dieses Engagement ehrte ihn die Stadt im letzten Jahr.
Am 26.05.2019 finden Gemeinderats- und Kreistagswahl sowie die Europawahl statt. Frau Staab appellierte an das Wahlrecht aller Bürgerinnen und Bürger, denn mit diesen Wahlen kann unmittelbar Einfluss auf das Geschehen in der Gemeinde genommen werden.
Voraussichtlich Anfang Mai wird es eine Informationsveranstaltung für alle Erstwählerinnen und Erstwähler geben.
Auf ein besonderes Ereignis wies Frau Staab am Ende ihrer Rede hin. Walldorf feiert 2020 sein 1250-jähriges Jubiläum. Dieses wird mit tatkräftiger Unterstützung verschiedener Einrichtungen und Vereine gewürdigt. Im Herbst wird sodann das ausführliche Jubiläumsprogramm vorgestellt.
Frau Staab lud anschließend zu „Sekt oder Selters“ ins Foyer der Astoria-Halle ein und empfahl den Besuch des anschließenden Neujahrs-Konzerts mit dem SAP Sinfonieorchesters, für das Spenden zugunsten des Hospiz Agape willkommen sind.
Um 19 Uhr begrüßte das SAP-Sinfonieorchester unter der Leitung von Johanna Weitkamp das neue Jahr mit Walzer- und Polka-Klängen der Komponisten Daniel Francois Esprit Auber, Emil Waldteufel, Eduard Strauss, Josef Lanner, Josef Strauß, Johann Strauß (Vater und Sohn), Bedrich Smetana und Gioacchino Rossini.
Mit stehenden Ovationen und begeistertem Applaus wurde das Orchester belohnt, und mit dem „Radetzky-Marsch“, bei dem Johanna Weitkamp lächelnd den Klatsch-Rhythmus angab, endete ein wunderbares Neujahrskonzert. Der Förderverein des Hospiz Agape freute sich über die Spenden der zahlreichen Besucherinnen und Besucher.
Text und Fotos: BBinz