(vsk) „Farben sind die Taten des Lichtes“ (J.W. v. Goethe). Diese Worte passen zu dem, von Horst Sauerbruch entworfenem, neuen Glasfenster an der Stirnseite der Aussegnungs-Halle des Wieslocher Friedhofes. Es wurde am vergangenen Samstag im Beisein des Künstlers, der Stifter und zahlreicher Ehrengäste feierlich eingeweiht. „Das Fenster ist für die Lebenden – nicht für die Toten“, so der Laudator, Dr. Friedrich Häring. „Die Glasscheiben sind von Menschen geschaffen, das Licht, das den Farben Ausdruck verleiht, ist die frohe und tröstende Botschaft Gottes“, so Dr. Häring weiter.
Wer die vom Licht angeregte Glas-Komposition von Horst Sauerbruch auf sich wirken lässt, kann den Tod als Erlöser und Wegbereiter in eine andere Welt begreifen und auch in der hiesigen Welt getröstet werden.
„Das Fenster predigt von der Kraft des Lichtes – das befreiende Osterlicht“, so Pfarrerin Schneider-Riede.
OB Schaidhammer rief die Geschichte der Kapelle in Erinnerung. Sie wurde vor genau 60 Jahren eingeweiht. Seit nunmehr 15 Jahren bereits bemüht sich die Stadt Wiesloch um die Renovierung und Umgestaltung. Pfarrer Enz regte an, dass die Ausgangstür zum Friedhof durch eine Glastür ersetzt werden könne und der dunkle Vorhang zu entfernen sei. Dieser Vorschlag fand die meisten Zustimmer.
Man favourisierte einen Entwurf des Prof. Horst Sauerbruch, der die gesamte Stirnwand mit einem 3,40 x 3,00 m großen Glasfenster auskleiden wollte, dem eine große Ausgangstür ingegriert ist, was eine besonders ansprechende und funktionale Wirkung gibt.
Ein Finanzierung-Spendenaufruf, initiiert von Martha Brenner, 2009 brachte 5000 €.
Doch erst durch die maßgebliche Unterstützung der Bürgerstiftung „Kunst für Wiesloch“ federführend durch die Eheleute Grete und Helmut Bergdolt, konnte an eine Realisierung gedacht werden. Die Stiftung erklärte sich bereit, 38000€ der veranschlagten 43000€ aufzubringen.
Die Umsetzung des Entwurfes übernahm die Firma „Derix Glasstudio“ aus Taunusstein (http://www.derix.com/de), die Mitarbeiter des Bauhofes, Wiesloch die baulichen Änderungen.
Am Schluss der Feierstunde ergriff Horst Sauerbruch das Wort. Er drückte seine Dankbarkeit für die gelunge Umsetzung und die große Akzeptanz in der Bevölkerung aus. Dies sei, der wichtigste Lohn für ihn als Künstler.
Pfarrer Hafner segnete das Werk, aufdass es Trost und Zuversicht verbreitet.
Bezirkskantor Markus Uhl aus Heidelberg umrahmte die feierliche Stunde durch Präludium 1 in C-Moll, op. 37 von Felix mendelsohn-Bartoldy und eigenen Orgel-Variationen.
Sie können Horst Sauerbruch während der Literatur Tage am 30.09. um8:30 Uhr in der Sparkasse Heidelberg, Hauptstraße 130, erleben.