Ab dem 1. Januar 2025 gilt eine neue EU-weite Richtlinie, die vorschreibt, dass Altkleider nicht mehr über den Restmüll entsorgt werden dürfen
Verbraucher sind dann verpflichtet, sowohl tragbare als auch beschädigte Textilien in dafür vorgesehenen Altkleidercontainern zu entsorgen. Dies gilt ab nächsten Jahres.
Ziel: Müll vermeiden und Recycling fördern
Die Maßnahme hat das Ziel, die Müllmengen zu reduzieren und das Recycling von Textilien zu fördern. Derzeit werden in der EU weniger als die Hälfte aller Altkleider gesammelt, und nur etwa ein Prozent der neuen Kleidung entsteht aus recycelten Textilien. Dies liegt vor allem daran, dass entsprechende Recyclingtechnologien noch nicht ausreichend entwickelt sind.
So entsorgen Sie Altkleider richtig
Ab 2025 müssen Textilien wie Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher in Sammelcontainern entsorgt werden. Für stark verschmutzte Textilien gibt es jedoch noch keine einheitliche Regelung. In Ländern wie Österreich dürfen diese weiterhin im Restmüll entsorgt werden. Unklar ist auch, wie Verstöße gegen die neue Vorschrift geahndet werden, da bislang keine Bußgelder vorgesehen sind.
Umweltprobleme durch Textilindustrie
Die Textilindustrie zählt zu den größten Umweltverschmutzern weltweit. Laut Angaben der EU verursacht sie etwa 20 Prozent der globalen Wasserverschmutzung und jährlich rund 270 Kilogramm CO₂-Emissionen pro Kopf in Europa. Zudem werden 87 Prozent der Altkleider verbrannt oder ins Ausland exportiert, wo sie oft auf Müllhalden landen und sich zu Mikroplastik zersetzen.
Fast Fashion und Wegwerfmentalität
Der Trend zur Fast Fashion hat die Menge an Kleidung und somit auch an Altkleidern stark erhöht. Europäer kaufen im Schnitt fast 26 Kilogramm Textilien pro Jahr, von denen etwa 11 Kilogramm entsorgt werden. In Deutschland erwirbt jede Person im Schnitt 60 Kleidungsstücke jährlich, von denen rund 17 Prozent fast ungetragen weggeworfen werden.
Nachhaltiger Konsum und Recycling
Die neue EU-Richtlinie soll dazu beitragen, das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu schärfen und die Wiederverwertung von Textilien zu fördern. Verbraucher können dabei helfen, indem sie die Lebensdauer von Kleidung verlängern und Recyclingmöglichkeiten nutzen. Praktische Tipps zum nachhaltigen Umgang mit Altkleidern bieten kommunale Abfallberatungsstellen oder Broschüren von Umweltorganisationen.
Quelle: ndr-ratgeber