In der Planungsphase sparen
In Walldorf steht ein weiteres großes Bauprojekt in den Startlöchern: Das Schulzentrum an der Schwetzinger Straße soll eine neue Mensa, flexibel nutzbare Räume für die künftige Ganztagesbetreuung und zeitgemäße Räume für den Sport erhalten. Rund zehn Millionen Euro dürfte das Bauvorhaben kosten.
In seiner Sitzung am 14. Oktober folgte der Gemeinderat einstimmig der Empfehlung der Verwaltung, dieses komplexe Bauvorhaben mit Unterstützung einer Projektsteuerung anzugehen und ein entsprechendes Vergabeverfahren auf den Weg zu bringen. Wie Stadtbaumeister Andreas Tisch erläuterte, sollen, sobald die Projektsteuerung gefunden ist, die Grundlagen für die Ausschreibung des Planungswettbewerbs erarbeitet werden. Das Raumprogramm, so Tisch, müsse vorab parallel zum Vergabeverfahren für die Projektsteuerung noch inhaltlich diskutiert werden. Im September hat die Stadt bereits eine Diskussionsrunde mit Schulen und Sportvereinen durchgeführt.
Zielgruppen einbeziehen
Stadtrat Werner Sauer (CDU) begrüßte das Einbeziehen einer Projektsteuerung in diesem frühen Stadium. Er fragte sich, ob die komplexe Aufgabe überhaupt in einem Bau zu lösen sein werde. Spätestens im Jahr 2017 müsse man jedoch im Schulzentrum in den Ganztagesbetrieb einsteigen und auch die Essensversorgung für die Schülerinnen und Schüler garantieren, meinte Sauer zum zeitlichen Rahmen. Er unterstrich, dass die künftigen Nutzer und auch der Gemeinderat frühzeitig in den Prozess eingebunden werden sollten. Er wies auch darauf hin, dass man eine Sporthalle baue, die vor allem der Nutzung durch die Schule diene und von Vereinen mitgenutzt werden könne. Alles in allem sah er das Projekt als „Herausforderung“ und hoffte auf eine „glückliche Hand“. Manfred Zuber (SPD) sah die Unterstützung durch einen Projektsteurer bei der Aufgabenfülle ebenfalls als sinnvoll an. Man stehe momentan noch ganz am Anfang, meinte Zuber, der eigentlich gehofft hatte, zum jetzigen Zeitpunkt schon weiter zu sein. Auch wenn Stadtverwaltung und Gemeinderat „Herren des Verfahrens“ seien, müssten die Vereine sowie weitere Sachkundige und Elternvertreter mit ins Boot, forderte Zuber. Dr. Günter Willinger (FDP) erinnerte daran, dass seine Partei schon im Wahlkampf den Neubau von Sporthalle und Mensa gefordert habe. Da man gerade im Planungsverfahren am meisten sparen könne, sprach er sich ebenfalls für eine Projektsteuerung aus. Er wünschte sich ein „transparentes Verfahren“, um alles in einen „sinnvollen Rahmen“ zu bringen. Die Vereine sollten mindestens ihr bisher bestehendes Angebot wieder in der Sporthalle durchführen können. Auch Hans Wölz (Bündnis 90/Die Grünen) war der Meinung, dass man in der Planungsphase entscheidend Kosten sparen könne und sprach sich daher auch für eine Projektsteuerung aus. Das Bauvolumen von rund zehn Millionen Euro sei schließlich kein kleines Vorhaben. Er regte an, gemeinsam mit dem Gemeinderat eine Fahrt zu ähnlichen Schulgebäuden zu unternehmen und kritisierte, dass die Verwaltungsspitze bereits gemeinsam mit Schulleitern entsprechende Einrichtungen besucht habe. Bürgermeisterin Christiane Staab gab zu verstehen, dass sie dem Wunsch gerne nachkomme, wenn es geeignete Objekte gebe. Sie wolle jedoch nicht „aufs Geratewohl“ die Zeit der Gemeinderäte strapazieren und habe es daher für effektiver gehalten, Schulen vorab zu besuchen. Der Erkenntnisgewinn dort sei jedoch gering gewesen.
Hier sollen die neuen Angebote entstehen (Foto: Pfeifer, Text: Stadt Walldorf)