Gemeinderat befürwortet finanziellen Zuschuss für zwei Fahrzeuge –
Mit finanzieller Unterstützung der Stadt kann der Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) einen Krankentransportwagen und einen Mannschaftstransportwagen anschaffen.
Der Gemeinderat stimmte in seiner öffentlichen Sitzung am 20. Oktober zu, außerplanmäßige Haushaltsmittel in Höhe von neunzig Prozent der Anschaffungskosten, das heißt 158.400 Euro, bereitzustellen. Die restlichen zehn Prozent finanziert der DRK-Ortsverband durch Spenden. Bei dem Krankentransportwagen handelt es sich um einen Ersatz für den zwanzig Jahre alten Vorgänger und der Mannschaftstransportwagen wird vor allem für die Jugendarbeit benötigt.
DRK: Angespannte Finanzsituation
Wegen seiner „angespannten Finanzsituation“, die eine solche Investition nicht erlaube, hatte sich der DRK-Ortsverband Ende 2019 an die Stadt gewandt und einen Zuschuss beantragt. Wie Rainer Frohmüller, Vorsitzender des DRK-Ortsverbands, und Bereitschaftsleiter Andreas Schuppe in ihrem Antrag ausführten, leistet das DRK pro Jahr etwa 4.000 Einsatzstunden ehrenamtlich, unter anderem auch für die Sanitätswachdienste bei städtischen Veranstaltungen.
Viel Zeit werde auch in die Nachwuchsförderung, die Jugendarbeit und die Aus- und Fortbildung investiert. Frohmüller und Schuppe machten in ihrem Schreiben deutlich, dass die Tätigkeit des DRK mit der der Feuerwehr vergleichbar sei, jedoch nicht wie diese finanziert werde. Durch das Leisten der Sanitätswachen müsste sich der DRK-Ortsverband selbst finanzieren und bekomme auch keine Vergütung durch die Krankenkassen.
Wie Erster Beigeordneter Otto Steinmann in der Sitzung ausführte, habe mittlerweile ein Gespräch von Verwaltung und Fraktionen mit Vertretern des DRK-Ortsverbands stattfinden können und der vorberatende Finanzausschuss empfehle die Bezuschussung. Mit der Eigenbeteiligung des Ortsverbands sei dafür auch die Grundlage geschaffen. Wie dieser bestätigt habe, könne er zehn Prozent der Kosten durch Spenden aufbringen. Wie Steinmann mitteilte, sei das DRK auch auf Anregung aus der Mitte des Gemeinderats der Frage nachgegangen, ob man den Mannschaftstransportwagen elektrobetrieben anschaffen könne. Hier gebe es zwar geeignete Trägerfahrzeuge, erklärte Steinmann, aber keine geeigneten Fahrzeuge für den Aufbau. Somit bleibe es bei den vorliegenden Angeboten.
Hervorragende Arbeit
Stadtrat Christian Winnes (CDU) stimmte der Bezuschussung zu und machte deutlich, dass man beim DRK nicht die Vereinsförderrichtlinien anwenden könne. Er sah durch die ehrenamtlichen Dienste, die das DRK leiste, den gesundheitlichen Schutz der Bevölkerung im Vordergrund. Die Aufgaben des DRK erforderten bereits jetzt eine anspruchsvolle Ausstattung, meinte Winnes. Durch die Neubeschaffungen könnten diese Tätigkeiten auch weiterhin aufrechterhalten bleiben. Spenden, so Winnes, seien auch weiterhin sehr wichtig, hier stehe der Verein in der Pflicht.
Stadtrat Lorenz Kachler (SPD) bedankte sich für „die hervorragende Arbeit“ des DRK. Die Arbeit des Ortsverbands sei nicht wegzudenken.
Stadtrat Hans Wölz (Bündnis 90/Die Grünen) hob die Fülle an Veranstaltungen hervor, die das DRK mittrage. Die Bezuschussung fand auch er gerechtfertigt. Wölz bedauerte, dass man kein Elektrofahrzeug anschaffen könne. Er wies noch auf Förderungen für batterieelektrische Fahrzeuge hin, so sei die Innovationsprämie des Bundes für diese Fahrzeuge verdoppelt worden, berichtete er. Auch in Hinblick auf Angebote wie kostenlose Wartungen während der ersten fünf Jahre, niedrige Kfz-Versicherungen und Ähnliches, regte er an, die Sachlage nochmals zu prüfen. Heute könne aus seiner Sicht aber ein Grundsatzbeschluss gefasst werden.
Unterstützenswert fand Stadträtin Dagmar Criegee (FDP) den Antrag des DRK und sprach sich für einen Beschluss aus. Sie erinnerte nochmals daran, dass der DRK-Ortsverein keine finanzielle Hilfe vom Kreisverband erhalte. Mit Blick auf den Notarztstandort in Walldorf meinte sie, dass es auch hier noch viel zu tun gebe.
Erster Beigeordneter Otto Steinmann ergänzte abschließend, dass das DRK offen für Elektrofahrzeuge gewesen sei. An diesem Abend treffe man eine Entscheidung über den Zuschuss und nicht über das Fahrzeug.
Auch Bürgermeisterin Christiane Staab erklärte, dass man an das DRK in punkto E-Fahrzeuge appelliere, hier nochmals zu recherchieren. Da die Fahrzeuge dringend benötigt würden, sollte man nun entscheiden. Dies tat der Gemeinderat auch und befürwortete die Bezuschussung einstimmig.
Text: Stadt Walldorf