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Neue „alte“ Adresse für Kindergarten – Schulstr. 2

8. Juni 2014 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, Familie, Orte

Interimslösung wird teurer – zusätzliche Krippeplätze im „Haus der kleinen Hände“

„Es wird keine einfache und schnelle Lösung geben“, meinte Bürgermeisterin Christiane Staab, als am 20. Mai das Thema der „Schaffung weiterer Krippe- und Kindergartenplätze“ erneut auf der Tagesordnung des Gemeinderats stand.

Sie sollte Recht behalten, denn das Gremium diskutierte intensiv und lang, wo man den zusätzlichen Bedarf an Krippe- und Kindergartenplätzen ab Herbst 2014  am besten decken könne. Etwa dreißig zusätzliche Krippe- und dreizehn Kindergartenplätze werden ab September gebraucht. Einig waren sich alle Rednerinnen und Redner darin, dass es sich, wie die Bürgermeisterin es eingangs formuliert hatte, durchaus um „ein schönes Problem“ handle, dass man überhaupt für Kinder Plätze schaffen dürfe. Einigkeit herrschte auch darin, den neuen Kindergarten vom Zipfelmützen e. V. betreiben zu lassen. Der Gemeinderat entschied sich schließlich mehrheitlich dafür, das ehemalige Kindergartengebäude in der Schulstraße 2 zu ertüchtigen und blieb damit bei seiner bereits am 18. Februar dieses Jahres gefällten Entscheidung. Diese war nochmals zur Diskussion gestellt worden, da die Stadt im Februar von Investitionskosten in Höhe von 230.000 Euro ausgegangen war. Nach Gesprächen mit den verantwortlichen Behörden musste diese Summe jedoch um 170.000 Euro auf insgesamt 400.000 Euro nach oben korrigiert und damit nochmals vom Gemeinderat bewilligt werden.

Mehr Plätze im „Haus der kleinen Hände“

Stadtbaumeister Andreas Tisch und Erster Beigeordneter Otto Steinmann erläuterten die Sachlage. Nach Gesprächen mit den zuständigen Behörden sei deutlich geworden, dass man für die erneute Nutzung des Kindergartengebäudes in der Schulstraße eine neue Betriebsgenehmigung einholen müsse. Dass das in die Jahre gekommene Gebäude nur interimsweise im Erdgeschoss genutzt werde, spiele dabei keine Rolle. Vor allem die Sanitäranlagen und die Elektroinstallation entsprächen nicht mehr den Anforderungen, so Tisch. Um diese Investition eventuell umgehen zu können und dennoch den Bedarf für drei bis vier Gruppen unter städtischer Regie decken zu können, hatte der Ausschuss für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr die Verwaltung beauftragt, noch weitere Optionen zu prüfen.

Wie Erster Beigeordneter Otto Steinmann berichtete, habe man in Gesprächen mit Vertretern von „family&kids@work“, der Unternehmensgesellschaft des „Hauses der kleinen Hände“, erreicht, dass ab September zu den dreißig für die Stadt bereitgestellten Krippeplätzen noch fünf hinzukämen. Steinmann erklärte, dass die bisherigen dreißig Plätze wegen Personalmangels nicht belegt werden konnten, sondern lediglich vierzehn Kinder dort versorgt würden. Inzwischen habe die Stadt jedoch die Zusage erhalten, dass ab September tatsächlich 35 Krippeplätze belegt werden könnten, sodass der Krippebedarf dort abgedeckt werden könne. In punkto Personal ergänzte Steinmann noch, dass die Zipfelmützen ihrerseits in Hinblick auf die Übernahme des ehemaligen Schulstraßenkindergartens bereits acht Mitarbeiterinnen gewinnen konnten, für die man in jedem Fall eine Lösung finden müsse, sollte man sich ganz neu orientieren.

Container oder Astorhaus?

In die weiteren Überlegungen wurden Containerlösungen einbezogen, die sich jedoch nicht als kostengünstiger herausstellten. Am Standort der Zipfelmützen in der Dannhecker Straße 54 kämen Kosten von 440.000 Euro auf die Stadt zu, auf  einem Grundstück in der Bürgermeister-Willinger-Straße Kosten von 510.000 Euro. Die frei gewordene Wohnung im Astorhaus im ersten Obergeschoss für eine Kindergartengruppe herzurichten, käme auf rund 70.000 Euro. Diese Variante könne, so Steinmann, schneller realisiert werden. Auch das Grundstück der Zipfelmützen in der Dannhecker Straße habe seinen Charme, sei aber zeitlich nicht hinzukriegen und stünde außerdem später, wenn man sich mittelfristig für eine neue Anlage auf dem Gelände entscheiden sollte , nicht mehr zur Verfügung. Stadtbaumeister Andreas Tisch ergänzte, dass das Einholen von Genehmigungen Zeit brauche und man zudem in der Dannhecker Straße das Ende der Vegetationsperiode abwarten müsse, bevor überhaupt gebaut werden könne.

„Wir brauchen eine Lösung“

Das Für und Wider zu den vorgeschlagenen Lösungen ergab, dass die CDU, für die Stadtrat Werner Sauer sprach, sich eine Notlösung im Astorhaus vorstellen konnte. Die Variante des ehemaligen Kindergartens in der Schulstraße sah er skeptisch, denn auch wenn Walldorf „nicht bedürftig“ sei, so dürfe man das Geld nicht für eine Interimslösug zum „Fenster hinauswerfen“. Die Containerlösungen konnte Sauer ebenfalls nicht befürworten. Meist stünden solche Provisorien lange, meinte er. Dr. Günter Willinger (FDP) und Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) zweifelten, ob eine nicht barrierefreie Kindergartengruppe im ersten Geschoss des Astorhauses zeitgemäß und überhaupt möglich sei. „Wir können so nicht zustimmen“, stellte Willinger fest, denn es sei nicht klar, ob die Zipfelmützen die Trägerschaft im Astorhaus überhaupt übernähmen, ohne die Wohnung gesehen zu haben. In der Dannhecker Straße sah Willinger große Parkplatzprobleme. Er überlegte auch, ein neues Gebäude in der Schulstraße zu errichten, das man später vielleicht für Wohnungen nutzen könne.

Schröder-Ritzrau schlug vor, „lieber in den sauren Apfel zu beißen“ und die Schulstraße 2 fit zu machen. Dann hätte man eine Lösung für vier Jahre, zumal jetzt schon absehbar sei, dass die Plätze nicht reichten. Vor „vielen ungelösten Fragen“ sah sich auch Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen). Er regte an, die Vorstandschaft der Zipfelmützen, die in der Sitzung anwesend war, zu deren Meinung zu befragen. Bürgermeisterin Christiane Staab unterbrach die Sitzung daraufhin zur Beratung mit den Zipfelmützen. Anschließend konnte sie bekanntgeben, dass auf deren Seite „große Vorbehalte“ hinsichtlich des Astorhauses bestünden und man ohne Besichtigung der Wohnung keine Zusage machen könne. „Wir brauchen heute eine Lösung“, mahnte Stadtrat Manfred Zuber (SPD). Dagmar Criegee (FDP) gab zu bedenken, dass Eltern ihre Kinder schon bei den Zipfelmützen angemeldet hätten und nicht beim „Haus der kleinen Hände“.

Der Gemeinderat votierte schließlich mit 17 Stimmen bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung dafür, den ehemaligen Kindergarten in der Schulstraße 2 zu ertüchtigen. Unabhängig davon werden sich Gemeinderat und Verwaltung ab Herbst 2014 mit den Planungen für einen Kindergartenneubau befassen. Der Standort Dannhecker Straße 54 soll dabei in die Betrachtung einbezogen werden.

Walldorf. Alter Ev. Kindergarten Schulstrasse. 21.05.2014 - Helmut Pfeifer

Das ehemalige Kindergartengebäude wird in Teilen reaktiviert (Text: Stadt Walldorf, Foto: Pfeifer)

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