Am Spargelmarktsamstag konnte Bürgermeisterin Christiane Staab 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Rathausvorplatz zur Neubürgerradtour begrüßen, bevor es auf die rund 15 Kilometer lange Strecke ging.
Die altersmäßig sehr gemischte Gruppe setzte sich in Richtung Reitplatz in Bewegung. Vorbei am Schnittgut- und Recyclingplatz und dem Straußenhof ging es bis zum Waldrand, wo es den ersten Überblick über die geplante Route gab. Klaus Brecht, Fachbereichsleiter für Ordnung und Umwelt und passionierter Radler, erläuterte die Funktionen des Waldschutzgebietes „Schwetzinger Hardt“ und wies auf die besondere Schutzwürdigkeit dieser Landschaft hin. An der nächsten Station, dem Kuhbrunnen im Schonwald Reilinger Eck, konnte eine uralte Form der Waldbewirtschaftung entdeckt werden. Viele Jahrhunderte nutzte der Mensch die Hardtwälder als Weide für das Vieh. Um das Vieh mit Wasser zu versorgen, wurden Brunnen angelegt. Mit dem Kuhbrunnen wurde eine funktionsfähige Rekonstruktion geschaffen. Die angrenzende Waldweide war noch nicht bewirtschaftet, so dass noch keine Schafe und Ziegen zu sehen waren. Weiter ging es über die Autobahn A6 hinweg auf Reilinger Gemarkung vorbei am Wersauer Hof und wieder zurück Richtung Walldorf. Besondere Begeisterung lösten dabei die wegbegleitenden Klatschmohnwiesen aus. Durch den sogenannten Viehtrieb unter der Autobahn erreichten die Radlerinnen und Radler den Roter Bruch. Hier finden sich neben Trockenwiesen auch moorähnliche Feuchtwiesenzonen. Wie Klaus Brecht erklärte, beherbergt dieses von der Stadt Walldorf renaturierte Gebiet zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten. Durch das große Feld, das zwar intensiv landwirtschaftlich genutzt wird, aber durch zahlreiche Naturschutzmaßnahmen heimischen Tieren Brut- und Nistmöglichkeiten bietet, ging es dann entlang farbenfroher Ackerrandstreifen in den Hochholzer Wald. Das Ziel war hier der Waldsee, der wichtige Erholungsfunktionen für Spaziergänger, Radfahrer oder Angler erfüllt. Nach einem Zwischenstopp am Waldklassenzimmer „Waldlupe“, dessen hervorragende waldpädagogische Möglichkeiten sehr gerne von Kindergartengruppen und Schulklassen genutzt werden, führte die weitere Route durch das Industriegebiet zurück und auf den Spargelmarkt. Hier gab es nach der zweieinhalbstündigen Radtour eine Erfrischung, die sehr gerne angenommen wurde.
Bürgermeisterin Christiane Staab verabschiedete anschließend die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und freute sich, dass einige ankündigten, auch das nächste Jahr wieder mitfahren zu wollen. Dann geht es auf eine andere „Tour de Walldorf“, die Neubürgern, aber auch „alten Hasen“ radelnd neue Eindrücke vermitteln wird.
Eine besonders interessante Station im Reilinger Eck ist der Kuhbrunnen, der an die historische Waldnutzung erinnert
(Foto und Text: Stadt Walldorf)