Nachfrage nach Online-Krediten wächst
Frankfurt: Im Kreditgeschäft geraten Filialbanken allmählich ins Hintertreffen. Wegen der günstigen Konditionen ziehen Verbraucher Online-Kredite immer häufiger vor.
Direkt- und Kreditbanken, die Konsumkredite online anbieten, haben gegenüber Filialbanken einen wesentlichen Vorteil: Die Kosten für die Unterhaltung einer Filiale und die persönliche Beratung entfallen und die daraus resultierenden Einsparungen werden in Form von günstigeren Konditionen für Online-Kredite an die Verbraucher weitergegeben. Verbraucher kommen aus diesem Grund mit einem Online-Kredit oftmals günstiger weg.
Der Wettbewerb, den sich Kreditbanken über Niedrigzinsen für Online-Kredite liefern, kommt den Verbrauchern zusätzlich zugute. Privatkredite bei der Norisbank werden sogar mit einer Niedrigzins-Garantie offeriert. Kunden können damit ihren Kredit zurückgeben, sollten sie binnen vier Wochen nach Kreditabschluss ein günstigeres Darlehen erhalten, zudem bekommen sie eine kleine Entschädigung. Solche und weitere Angebote lassen bei Verbrauchern die Bereitschaft wachsen, Kredite im Internet abzuschließen.
Positive Erfahrungen mit Online-Banking fördern Kreditabschluss im Internet
Der Bankenverband deutscher Banken vermeldet bei Kreditgeschäften im Internet eine entsprechend positive Bilanz: Im vergangenen Jahr ist die Anzahl der online aufgenommenen Verbraucherkredite um 16,5 Prozent gestiegen. Mit insgesamt 4,8 Milliarden Euro kamen 2014 rund zehn Prozent aller neu vergebenen Verbraucherkredite im Internet zustande. Der Anteil der in Filialen abgeschlossenen Verbraucherkredite liegt mit 15,4 Milliarden Euro zwar noch deutlich höher, ist im Vergleich zum Vorjahr jedoch nur um zehn Prozent gestiegen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Kreditaufnahmen über das Internet weiter zunehmen werden, ist hoch. Denn für Verbraucher ist es durch den Trend zum Online-Banking überhaupt nur ein logischer Schritt, auch Finanzierungen über den Online-Kanal abzuwickeln. Laut einer Umfrage des Bundesverbands nutzen mittlerweile 54 Prozent der Deutschen Online-Banking. Hinzu kommt, dass für Online-Konten nur geringe oder gar keine Kontoführungsgebühren erhoben werden, während Filialbanken die Kontoführungsgebühren erhöhen und neuerdings sogar Strafzinsen auf Sparguthaben erheben.
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Bei Krediten zählen nicht nur die Zinsen
Doch auch Online-Kredite haben ihre Tücken, die häufig bereits im Kreditvergleich stecken. Verbraucher begehen oft einen Fehler, wenn sie sich bei Vergleichsportalen wie Verivox, Check24 oder Toptarif auf die angezeigten Konditionen verlassen. Der günstigste Zinssatz ist bei einem solchen Online-Kreditvergleich nicht identisch mit dem günstigsten Angebot. Die Zinsen sind bonitätsabhängig, das heißt, sie können unterschiedlich hoch sein, je nachdem, wie die Bank die Zahlungsfähigkeit eines Kunden einschätzt. Für Verbraucher, die sich für einen Kredit interessieren, ist es deshalb wichtig zu prüfen, ob vermeintlich höhere Zinsen durch bessere Leistungen aufgewogen werden. Zudem sollten sie nicht zögern, sich bei einer unverbindlichen Online-Kreditanfrage beraten zu lassen. Bei seriösen Banken und Finanzdienstleistern kostet eine solche Beratung grundsätzlich nichts.