„Dieser zweitägige Warnstreik sollte allen Verantwortlichen in Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Politik deutlich machen: Ohne Servicebereiche läuft keine psychiatrische Patientenversorgung in Wiesloch.“, so die Gewerkschaft verdi in einer Pressemitteilung.
Die jeweils 65 Streikenden bewerten ihre Streikmaßnahmen als effektiv. Alle Patient*innen und Kitas sowie Schulen erhielten nur das Streikessen, die diätische Versorgung der Spezial-Patient*innen war gesichert. In der Wäscherei blieben große Teile der Wäsche liegen, in Notfällen erhielten Stationen Wäsche. Die weiteren Servicebereiche waren wegen des Streiks geschlossen.
Gefreut haben sich die Streikenden über die zahlreichen guten Wünsche aus dem PZN, der 100%-Muttergesellschaft. Pflegekräfte einer Station haben ihre Solidarität so begründet: „400 Euro weniger bei gleicher Arbeit ist ungerecht und darf nicht sein.“
Anstatt allen SGN-Beschäftigten Anerkennung für ihre harte Arbeit an 365 Tagen im Jahr zu zollen, bedankte sich die Geschäftsleitung nur bei denen, die trotz Streikaufrufs gearbeitet hatten. „Viele arbeiteten nur deswegen, weil einem Arbeitnehmer mit befristeten Vertrag keine andere Wahl bleibt“, so Monika Neuner von ver.di Rhein-Neckar.
„An uns kommt die Geschäftsführung nicht mehr vorbei. Wir haben in den letzten Monaten an Selbstbewusstsein und Geschlossenheit gewonnen. Wir wissen, was wir wert sind: die gleichen Löhne wie im Ländertarif, die gleichen Löhne wie an allen anderen psychiatrischen Zentren im Land.“, so Sven Hanke, ver.di-Verhandlungskommissionsmitglied und Betriebsratsvorsitzender. „Wir hoffen, dass diese Botschaft bald beim Arbeitgeber ankommt.“, so Hanke weiter.
Seit 5.Dezember 2019 sind der Geschäftsleitung die ver.di-Forderung bekannt. „Die Geschäftsleitung hätte spätestens angesichts dieser Streikwirkung deutlich machen können, dass sie bereit ist, über die Forderung der Kolleg*innen nach Angleichung zum Ländertarif zu verhandeln. Es wird höchste Zeit.“, so die ver.di-Sprecherin Monika Neuner.
„Die SGN-Beschäftigten sind weiterhin streikbereit. Sie setzen ihre Erwartungen aber auch darauf, dass die Landespolitik und der Aufsichtsrat des PZN in den kommenden Wochen konstruktiv auf die Geschäftsleitung der Servicetochter einwirken, für einen erfolgreichen Tarifabschluss.“, so Monika Neuner weiter.