In Baden-Württemberg ist heuer die Zahl der Motorradunfälle im Vergleich zum Vorjahr um über sieben Prozent und seit 2007 um fast 23 Prozent zurückgegangen. Mit 73 tödlich verletzten Motorradfahrern hat sich auch der Trend mit weniger Opfern fortgesetzt. „Das langfristig angelegte Maßnahmenpaket der Polizei mit Kontrollen, Aufklärungsveranstaltungen und offensiver Öffentlichkeitsarbeit ist wohl auf fruchtbaren Boden gefallen“, sagte Innenminister Reinhold Gall in Stuttgart bei der Vorstellung der Unfallbilanz nach Abschluss der Motorradsaison 2012. Von Januar bis Oktober hätten sich 4.578 Motorradunfälle ereignet. Hierbei seien 2.414 Fahrerinnen und Fahrer leicht und 1.385 schwer verletzt worden.
Im Land sei die Zahl der tödlich verletzten Motorradfahrer seit 2007 kontinuierlich rückläufig – von 120 auf 73 in der aktuellen Saison ein Minus um nahezu 40 Prozent. „Damit bewegen wir uns gegen den bundesweiten Trend, denn bundesweit hat sich 2011 die Zahl der getöteten Motorradfahrer um 11,5 Prozent erhöht“, betonte der Innenminister. Zugleich wies er erneut die bisweilen vorgebrachte Behauptung zurück, dass vielfach andere Verkehrsteilnehmer schuld an den Motorradunfällen seien. „Leider haben immer noch fast zwei Drittel der betroffenen Motorradfahrer die tödlichen Unfälle selbst verursacht“, so Gall.
Bei Motorradunfällen mit Verletzten sei die Hauptursache nach wie vor mit 45 Prozent (872 Unfälle) nicht angepasste oder zu hohe Geschwindigkeit. Um dagegen vorzugehen, habe die Polizei in diesem Jahr 986 Geschwindigkeitskontrollen vorgenommen, dabei seien über 1.750 Fahrer negativ aufgefallen. Bei diesen Kontrollaktionen sei außerdem 85 Mal Überholen trotz Verbots festgestellt worden, 127 Mal sei der vorgeschriebene Schutzhelm nicht getragen worden und 953 motorisierte Zweiräder hätten technische Mängel aufgewiesen.
Neben den Kontrollen dürfe auch die gezielte Information von Motorradfahrern über die Gefahren im Straßenverkehr nicht zu kurz kommen. Deshalb würden jedes Jahr zu Beginn der Motorradsaison zahlreiche regionale Aufklärungsveranstaltungen der Verkehrsicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR organisiert. „Wegen des großen Zuspruchs wird am 5. Mai 2013 der landesweite Bikertag bereits zum vierten Mal stattfinden“, kündigte der Innenminister an.
Gall hob hervor: „Meine Bilanz der Unfallentwicklung ist, dass Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit maßgeblich dazu beitragen, dass Motorradfahrer öfters als früher die Hand vom Gas nehmen.“ Um diese positive Entwicklung fortzusetzen, sei Vernunft und gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. Nach wie vor empfehle er, sich bei Fahr- und Sicherheitstrainings vor allem zu Beginn der nächsten Saison fortzubilden.
Zusatzinformationen:
Weitere Informationen und Tipps rund um das Thema Verkehrssicherheit stehen im Internet unter www.gib-acht-im-verkehr.de oder unter www.polizei-bw.de.
Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg