Am Sonntag, 11. September: Tag des offenen Denkmals auch im Rhein-Neckar-Kreis – Schwerpunktthema 2016 „Gemeinsam Denkmale erhalten“
Landesweite Auftaktveranstaltung in Schwetzingen am 10. September
Am Sonntag, 11. September 2016, findet europaweit zum 26. Mal der Tag des offenen Denkmals statt. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“.
18 Städten und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis machen mit. Viele Veranstaltungen eröffnen den interessierten Bürgerinnen und Bürgern Einblicke in Kulturdenkmäler, die manchmal nur ganz selten möglich sind.
Der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz organisierte Tag des offenen Denkmals steht im Zeichen des gemeinschaftlichen Handelns, etwas, das auch Landrat Stefan Dallinger für ganz wichtig hält: „Wie bei vielen Dingen unserer Gesellschaft geht es ohne bürgerschaftliches Engagement nicht.“ Deshalb sei es in der Denkmalpflege unabdingbar, dass sich Menschen mit Begeisterung einsetzen, um baukulturelles Erbe zu erhalten und lebendig zu halten, meint der Landrat.
Die landesweite Eröffnungsveranstaltung findet bereits am Samstagmittag, 16 Uhr, im Schwetzinger Schloss mit einem Festakt statt, an dem Oberbürgermeister Dr. René Pöltl, die Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Michael Hörrmann und Andreas Falz, sowie der Präsident des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Prof. Dr. Claus Wolf, teilnehmen.
Daran schließt sich die Nacht des offenen Denkmals an, bei der in den Abendstunden der berühmte Schlossgarten seine Pforten für große und kleine Gäste öffnet. Mit Einbruch der Dunkelheit werden Attraktionen und geöffnete Denkmale durch sechs Meter hohe Leuchtkegel in Szene gesetzt und Geschichte lebendig gemacht.
Ebenfalls geöffnet haben bereits am Samstag der ehemalige Eiskeller und das obere Wasserwerk, und es gibt einen Rundgang durch die Schwetzinger Kirchen und die Schlosskapelle. Am eigentlichen Tag des offenen Denkmals dann lässt sich viel erleben. Besonders in Eppelheim wird der Leitgedanke „Gemeinsam Denkmale erhalten“ deutlich.
Dort kann man nämlich die beinahe legendäre Traitteursche Wasserleitung auf dem Grundstück des Bildhauers Günter Braun in der Seestraße mit eigenen Augen sehen. Dieser hatte den barocken Wasserbau, der 1783 im Auftrag von Kurfürst Carl Theodor die Versorgung Mannheims mit sauberem Trinkwasser aus den Quellen bei Rohrbach gewährleisten sollte, zufällig entdeckt und als archäologischen Befund sichtbar gemacht.
Um 11 und 14 Uhr hält dazu der Ortschronist Ludwig Schmidt-Herb vom Heimatmuseum Rohrbach den Vortrag: Die Traitteursche Wasserleitung-Trinkwasser von Rohrbach nach Mannheim. Das Projekt, sein Ingenieur und die Umstände, an denen es letztlich scheiterte. Doch auch viele andere Menschen setzen sich neben den Fachleuten des Denkmalschutzes für den Erhalt historischer Gebäude ein.
Deshalb lassen sich viele weitere interessante Eindrücke gewinnen. Erläuterungen gibt es in Dossenheim zur Ruine der Schauenburg, in Eberbach zum Itterkraftwerk, in Edingen-Neckarhausen zum Edinger Schlösschen und dem Oberndorffschen Schloss mit Schlossgarten, in Hirschberg zur Kurpfälzer Zollstation, in Ilvesheim zur Neckarbrücke und der Kulturlandschaft am Neckarbogen, in Lobbach zur ehemalige Klosterkirche in Lobenfeld, deren Ausmalung ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal in Baden-Württemberg ist.
Wissenswertes erfährt man in Neckarbischofsheim zur Ev. Stadtkirche St. Salvator, dem Fünfeckigen Turm und der Pfarrkirche St. Johann, besser bekannt als Totenkirche wegen ihrer Vielzahl an Grabmälern, in Rauenberg zur Jugendburg Rotenberg, in Reilingen zu den archäologischen Ausgrabungen der ehemaligen Burg Wersau, in Sankt Leon-Rot zur Kramerschen Mühle.
Geöffnet ist in Sankt Leon-Rot das Museum im Alten Rathaus, in Schriesheim der Jüdische Friedhof, in Schönau die Hühnerfautei, das älteste Profangebäude des Landes, in Sinsheim die Alte Synagoge in Steinsfurt, das Friedrich der Große-Museum im Museumshof Lerchennest und in Waibstadt das Mausoleum des Dr. Hermann Weil.
Ein Schwerpunkt des Denkmaltages ist in Weinheim, wo sich der Alte Friedhof hinter der ev. Peterskirche ebenso besichtigen lässt, wie das Landhaus, das Mausoleum im Schlosspark, die Neue Post, das Notariat, der Rote Turm, der Schlossturm des ehemaligen Berckheimschen Schlosses, die Villa Hübsch und das Alte Rathaus.
In Wiesloch kann man besichtigen den Alten Friedhof im Schillerpark, das Bronnersche Gartenhaus im historischen Park des Psychiatrischen Zentrums, sowie den historischen Feldbahnlokschuppen; zudem gibt es die Führung „Auf Bronners Spuren in Wiesloch“.
Weitere Infos gibt es im Internet unter http://tag-des-offenen-denkmals.de Das Programm zu den Veranstaltungen im Rhein-Neckar-Kreis findet sich tag-des-offenen-denkmals.BW_Programm_Denkmaltag
Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis