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6. Februar 2024 | Kraichgau, Leitartikel, Natur & Umwelt, Photo Gallery, Rauenberg, ~ Umgebung

Netzwerk der Klimaschutzbeauftragten der Kreiskommunen entwickelt sich sehr positiv .

Beim 20. Treffen tauschten sich über 40 Personen unter anderem über die Finanzierungsmöglichkeiten von Klimaschutzprojekten aus

Was im Jahr 2017 mit weniger als zehn Personen begann, füllt heute den Sitzungssaal des Landratsamts: Das 20. Netzwerktreffen der Klimaschutzbeauftragten der Kreiskommunen am 1. Februar 2024, das von der Geschäftsstelle Klimaschutz des Rhein-Neckar-Kreises veranstaltet wurde, war sehr gut besucht: Sandra Frorath-Koster und Janine Weiß, Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle Klimaschutz, begrüßten die rund 40 Gäste.

„Wir wollen die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Klimaschutzmitarbeitenden der Kommunen aktiv fördern. Dazu bieten unsere Netzwerktreffen mit Fachvorträgen von Experten sowie interaktive Formate wie Diskussionsrunden und Praxisberichte aus einzelnen Kommunen vielfältige Möglichkeiten“, so Frorath-Koster. „Je nach Thema planen wir auch Arbeit in Kleingruppen mit Workshop-Charakter ein, um das persönliche Kennenlernen der Teilnehmenden zu ermöglichen,“ ergänzt Janine Weiß, die seit diesem Jahr die Netzwerkarbeit mit den Kommunen seitens der Geschäftsstelle Klimaschutz betreut.

Bereits seit 2017 wurden regelmäßige Treffen auf Landkreisebene mit den Klimaschutzbeauftragten der Kommunen durch die im Büro des Landrats angesiedelte Geschäftsstelle Klimaschutz etabliert. Diese finden seitdem drei- bis viermal jährlich als Präsenztreffen statt. Themen waren bislang beispielsweise die Energie- und Treibhausgas-Bilanzen der Kommunen, die Kooperationsvereinbarung zum Klimaschutz zwischen Landkreis und Kommunen sowie das Energiemanagement. Seit 2020 wurde das Konzept der Netzwerktreffen vor Ort um Online-Formate erweitert. Die Online-Meetings erlauben den zeitnahen, direkten Austausch zwischen den Klimaschutzbeauftragten der Kommunen untereinander sowie mit der Geschäftsstelle Klimaschutz des Landkreises.

Beim jüngsten Treffen im Landratsamt tauschten sich die Klimaschutzbeauftragten zu den Finanzierungsmöglichkeiten für Klimaschutzprojekte aus. Zwei wichtige Instrumente sind hierbei Fördermittel von Bund und Land sowie die Möglichkeit des sogenannten „Contractings“. Darunter wird die Zusammenarbeit einer Kommune mit einem Dienstleister verstanden, der die Lieferung etwa von Wärme oder Strom übernimmt sowie bei Einsparmaßnahmen unterstützt. Der stellvertretende Leiter des Kompetenzzentrums Contracting der KEA-BW, Jens Sandmeier, verdeutlichte die Chancen und Risiken solcher Projekte.

Fast alle Kommunen mit eigenen Klimaschutzkonzepten

Von den Kreiskommunen schon vielfach genutzt und daher eine hohe Priorität haben als Finanzierungsinstrumente die Fördermittel. Als Referent für dieses komplexe Thema stand Dr. Klaus Keßler, Geschäftsführer der KLiBA gGmbH, zur Verfügung. „Dank der intensiven Zusammenarbeit von Landkreis und Kommunen im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zum Klimaschutz haben fast alle Kreiskommunen inzwischen eigene Klimaschutzkonzepte erstellt,“ so Keßler. „Daher ist es für überdurchschnittlich viele Kommunen im Kreis möglich, Personalförderung für Klimaschutz vom Bund in Anspruch zu nehmen – denn ein eigenes Klimaschutzkonzept ist die Voraussetzung hierfür.“

Beim Klimaschutz handelt es sich trotz der Brisanz des Themas immer noch um eine sogenannte „freiwillige Aufgabe“ der Kommunen in Deutschland. Umso erfreulicher ist der Fakt, dass es inzwischen in fast allen Kreiskommunen konkrete Ansprechpersonen für den Klimaschutz gibt. Davon sind über 30 Personen hauptsächlich für Klimaschutz zuständig – etwa die Hälfte der Stellen in den Kommunen werden über Bundesmittel gefördert, die andere Hälfte wurde bereits verstetigt. Sobald neues Klimaschutzpersonal in Städten und Gemeinden im Kreis eingestellt wird oder Stellen neu besetzt werden, geht die Geschäftsstelle Klimaschutz auf die Kommunen zu und bietet Einführungsgespräche zum Thema an.

Dass die Netzwerktreffen bei allen Beteiligten sehr gut ankommen, zeigt eine kleine Umfrage im Rahmen des Austauschs:

Birgit Metzger, Bürgermeisteramt Malsch (u. a. zuständig für Klimaschutz):

Für mich als Fachfremde war es 2018 nicht ganz einfach, mich überhaupt in die ganze Materie einzuarbeiten. Relativ bald kam dann die erste Einladung zum Netzwerktreffen der Klimaschutzmanager im Rhein-Neckar-Kreis. Es war damals noch ein sehr kleiner Kreis, der sich zusammenfand. Gleichwohl erfuhr ich dort viel Interessantes und Wichtiges zum Klimaschutz, merkte aber auch schnell, wie groß und weitläufig dieses Thema ist und was in den nächsten Jahren auf die Kommunen zukommen würde. Der Klimaschutz gehört zu einer der wichtigsten Aufgaben in der Zukunft. Bei den Netzwerk-Treffen schätze ich sowohl den Austausch mit anderen in diesem Fachgebiet als auch die fachliche Kompetenz der Mitarbeitenden im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis.“

Leander Steidel, Klimaschutzmanager Rauenberg

„Als Neuzugang im Bereich Klimaschutzmanagement erlebe ich die Netzwerktreffen als große Unterstützung. Die Möglichkeit, erfahrene Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Kommunen kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen, hat meinen Einstieg enorm erleichtert. Gerade in einem so vielschichtigen Bereich wie dem Klimaschutz ist es sehr wichtig, auch mal mit Kollegen außerhalb der eigenen Verwaltung zu sprechen. Das funktioniert viel besser, wenn man sich auch persönlich kennt.“

Carina Hambsch, Klimaschutzmanagerin Altlußheim:

„Ich finde das vom Landratsamt organisierte Klimaschutz-Netzwerk sehr hilfreich, sowohl beim Neuanfang im Klimaschutz einer Kommune als auch im Alltag. Ich habe schon häufiger bei anderen Kommunen zu einzelnen Projekten nachgefragt und alle Kolleginnen und Kollegen dort sind sehr hilfsbereit. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es solche Netzwerk-Aktivitäten und Veranstaltungen in anderen Landkreisen in dieser Form nicht gibt und die Klimaschutzmitarbeitenden in den Rathäusern häufig auf sich alleine gestellt sind. Daher ist die Unterstützung des Rhein-Neckar-Kreises sehr nützlich für die tägliche Arbeit in den Kommunen!“

Stefanie Kalla, Klimaschutzmanagerin der Großen Kreisstadt Sinsheim:

„Ich schätze an den Netzwerktreffen sehr, wie auf die Bedarfe der Fachleute in den Kommunen eingegangen wird und dass stets aktuelle Themen behandelt werden. In unserer Arbeit ähneln sich die Fragestellungen und Aufgabenschwerpunkte – gerne höre ich mich in der Gruppe nach Erfahrungswerten und praktischen Ansätzen um, zumal ich das Netzwerk als sehr offen und unterstützend kennengelernt habe.“

Quelle: Landratsamt RNK

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