Familienfreundlicher „Urlaub ohne Koffer“ für Kinder während der Sommerferien
Rekordanmeldezahlen verzeichnet die Kinderspielstadt „Mini-Walldorf“ in diesem Sommer. 440 Anmeldungen für die sechs Sommerferienwochen beweisen, wie beliebt das Urlaubsziel auf dem Gelände hinter dem Tierpark ist, für das man – so die Devise – keinen Koffer braucht.
Morgens kommen – abends gehen und dazwischen mit anderen Kindern unbeschwert spielen, sporteln, basteln, trödeln, die Phantasie ihre Blüten treiben lassen und viel Spaß haben, das alles ist beim „Urlaub ohne Koffer“ Programm. Kinder und Betreuer fühlen sich auf dem Areal am Waldrand gleichermaßen wohl, wo die Uhren langsamer zu gehen scheinen als in Maxi-Walldorf. Trotzdem vergeht für viele der kleinen Urlauberinnen und Urlauber die Zeit zu schnell und wer zunächst nur eine Woche „Urlaub ohne Koffer“ gebucht hat, möchte gerne in die Verlängerung gehen. Manche Kinder verbringen sogar vier Wochen hier und genießen, dass sie viel dürfen, aber nichts müssen. Dabei kann man in Mini-Walldorf sogar Bürgermeisterin oder Bürgermeister werden. In der zweiten Ferienwoche hat die elfjährige Paula dieses Amt inne und freut sich über den Besuch von Bürgermeisterin Christiane Staab, die Mini-Walldorf und ihrer Amtskollegin natürlich einen Besuch abstattet. Paula berichtet, dass sie einen richtigen Wahlkampf geführt hat und sich gegen einige Konkurrenten durchgesetzt hat. Ihr liegen besonders die auf dem Areal verstreuten und versteckten Lager am Herzen, für deren Belegung sie sich eingesetzt und wo sie auch „Ordnung geschaffen“ hat. Nun kann sie sich getrost wieder Bastelarbeiten mit Perlen, Bändern oder etwas anderem zuwenden.
Um die siebzig Kinder sind gemeinsam mit Paula in dieser Woche in Mini-Walldorf. Wie Jeanette Zeiher vom zuständigen JUMP-Team berichtet, werden es in der vierten Woche sogar achtzig Kinder sein. Alle Walldorfer Kinder bekommen einen Platz beim „Urlaub ohne Koffer“ und werden unter Federführung von Jeanette Zeiher vom insgesamt fünfköpfigen Team des JUMP sowie weiteren Jungbetreuern im Alter von 15 bis 17 Jahren und Jungbetreuer-Assistenten ab 13 Jahren begleitet. Sowohl die Jungbetreuer als auch deren Asisstenten sind ehemalige „Urlauber“, die das Angebot so toll finden und in so guter Erinnerung haben, dass sie nun „auf der anderen Seite“ weiter dabei sind. Zu einer ihrer Aufgaben gehört es, morgens an alle die „Peppers“ auszuteilen, wie sich die Währung von Mini-Walldorf nennt. Acht „Peppers“ erhält jedes Kind am Tag und kann diese für Bastelsachen, Kosmetikangebote und mehr einsetzen. Abends wird das Geld eingezogen, so dass alle wieder auf demselben Stand sind. Vieles klappt aber auch ganz ohne „Geld“ und auch Computer, Fernseher, Smartphone oder Tablet vermisst niemand. Mini-Walldorf ist komplett „offline“. „Man muss den Kindern nur Alternativen bieten“, meint Bürgermeisterin Christiane Staab, die auch in diesem Jahr wieder begeistert ist von der Atmosphäre beim „Urlaub ohne Koffer“, der für sie und Eltern und Kinder nicht mehr wegzudenken ist. „Berufstätige Eltern brauchen ein durchgängig organisiertes Angebot und wissen ihre Kinder hier gut aufgehoben“, so Christiane Staab. Sie schätzt den „Urlaub ohne Koffer“ auch, weil er die Gemeinschaft und das soziale Lernen fördert. Dass sowohl Kinder als auch Eltern, die jeweils freitags zu einem kleinen „Abschiedsfest“ eingeladen werden, hier neue Kontakte knüpfen können, empfindet sie als weiteren großen Pluspunkt.
Der Alltag in Mini-Walldorf spielt sich vor allem in den Lagern ab, die teils sehr versteckt liegen. Die „Smileys“, zu denen Mädchen und Jungen gehören, haben ihre Lagerstätte sorgfältig mit Fundstücken aus dem Wald dekoriert und den Weg liebevoll mit Rinde „gepflastert“. Sogar einen kleinen Handbesen gibt es hier – alles picobello, wie es sich für einen Friseursalon, den die „Smileys“ betreiben, auch gehört. Als Maskottchen dienen die „Minions“, die natürlich auch in Eigenregie gebastelt wurden.
Im nächsten Lager gibt es sogar ein besonderes Geldversteck, die „Peppers“ könnten ja abhanden kommen, und bei der TSJ-Gemeinschaft ist ein Rindenlagerplatz im Mittelpunkt. Spielen macht natürlich auch hungrig. Zum Essen kommen alle Urlauberinnen und Urlauber zusammen – Frühstück, Mittagessen und der nachmittägliche Imbiss werden unter dem Dach des Grillplatzes eingenommen und ans regelmäßige Trinken erinnert das Betreuer-Team auch schon mal per Trillerpfeife. In der fünften und sechsten Ferienwoche zieht der „Urlaub ohne Koffer“ um in die Waldschule. Hinter dem Tierpark werden sich aber auch dann noch Kinder tummeln beim Kindermitmachzirkus Sorriso und auf dem Waldspielplatz als weiterem verlässlichen Ferienangebot.
Bürgermeisterin Staab (re.) im Gespräch mit Bürgermeisterin Paula und Jeanette Zeiher
Einmal ganz in Ruhe basteln …
(Fotos: Pfeifer, Text: Stadt Walldorf)