(rp) Wiesloch, 15.06.2022 – Teil 2: Besuch bei den Wildbienen in Wiesloch-Schatthausen. (Fortsetzung des Teil 1 – Besuch bei den Honigbienen in Altwiesloch).
Die Bienen wurden zu den wichtigsten Lebewesen auf diesem Planeten erklärt, beschloss das Earthwatch Institute beim letzten Treffen der Royal Geographical Society of London. Laut Wildtierexperten und Wissenschaftlern haben sich die Bienen jedoch leider der langen Liste gefährdeter Arten angeschlossen.
„Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen.“ soll Albert Einstein gesagt haben, allerdings gibt es wohl keine Belege dafür, dass Einstein dies wirklich sagte. Dennoch scheint die Aussage glaubhaft. Man stelle sich nur mal vor, es gäbe keine Bienen mehr. Die Folgen wären unvorstellbar. Müsste der Mensch doch eine Handbestäubung der Pflanzen vornehmen.
Bienen, egal ob Honigbiene oder Wildbiene, brauchen die Unterstützung von uns allen. Was man für die Bienen tun kann:
Einen Wildbienengarten anlegen und Insektenhotels bauen ist eine gute Möglichkeit zu helfen. Auf einen Schottergarten zu verzichten, wäre schon die erste Möglichkeit für jeden Hausbesitzer. Es gibt Alternativen zu Schotter & Co. sagt auch der NABU. Lebendig und schön, statt steinig und trist.
Ob Vorgarten, also vor dem Haus oder Garten hinter dem Haus – ein pflegeleichter Garten ist für jeden machbar. Im Internet finden sich zahlreiche Tipps dazu. NABU und Co. beraten auch gerne zu dem Thema. Man muss sich bewusst machen, dass biologisch gesehen viele dieser Gärten tot sind, denn sie bieten den meisten Tieren und Pflanzen weder Nahrung noch Lebensraum.
Eine der allerwichtigsten Möglichkeiten der Biene zu helfen, wäre es ihr eine Stimme zu geben. Ihr Gehör zu verschaffen um öffentlichen Druck auf die Politik und die Wirtschaft auszuüben.
Blumen pflanzen ist doch ganz einfach!
Maja und Willi haben eine neue Blume auf der Klatschmohnwiese entdeckt und möchten nun ihre eigene Blume pflanzen. Wie sie das machen und wie auch du deine eigene Klatschmohnwiese pflanzen kannst, erklärt dir Flip! – Grundsätzlich sehe ich eine Vermenschlichung von Tieren immer erst einmal kritisch. Doch „Biene Maja und ihre Freunde“ kenne ich noch gut aus meiner eigenen Kindheit.
Daher ist für mich die Neuauflage dieser Zeichentrick Serie etwas ungewohnt. Zum einen wird das Titellied nicht mehr von „Karel Gott“ gesungen. (Dieser war ein tschechischer Sänger, Komponist und Maler. Laut Wikipedia hat er in Deutschland als „goldene Stimme aus Prag“ berühmt gewordene Schlagersänger, der auch auf Deutsch sang, Schätzungen zufolge mehr als 50 Millionen Tonträger verkauft.). Statt Karel Gott singt nun Schlagerstar „Helene Fischer“ die bekannten Worte: „In einem unbekannten Land…„. Der besondere Charme der ursprünglichen Version des Biene Maja Liedes ging leider verloren.
Andererseits hat sich die Serie visuell deutlich verbessert, so zumindest mein subjektives Empfinden. Am 9. September 1976 hatte „Die Biene Maja“ im ZDF Premiere. Der Zuschauererfolg der Serie, in der die Biene Maja in dauerhafter Begleitung der Figuren Willi und Flip zu sehen war, überstieg alle Erwartungen. Durchschnittlich 5 Millionen Zuschauer verfolgten jeden Donnerstag Nachmittag die Serie (ZDF Jahrbuch, 1976, s. 20). Im Jahr 2013 folgte eine Neuauflage der Serie in animiertem 3D-Format sowie ein darauf basierender Kinofilm 2014.
Über 40 Jahre lief die Serie mit sehr gutem Erfolg, zum letzten Mal vom 27. April bis 19. September 2012. Den technischen Standards von 9:3 bis HD-Qualität konnten die in die Jahre gekommenen Bilder allerdings nicht mehr standhalten.“ schreibt Maja Götz in ihrer Analyse „Die Biene Maja: nett, helfend und selbstbestimmt – Was eine kleine Biene zum klassiker Macht„.
https://youtu.be/lr8q5-r8mMg
Biene Maja – pädagogisch wertvoll.
„Man muss differenzieren: die Bücher sind ein klassischer Entwicklungsroman, der sich an Kinder und Erwachsene richtet. Da wird die Entwicklung Majas von der eigensinnigen jungen Biene zum verantwortungsbewussten Mitglied der Gemeinschaft erzählt. In den Zeichentrickfilmen geht es eher darum, Kindern Werte wie Freundschaft, Vertrauen, Verantwortung usw. zu entwickeln. Da wird Maja nie so konform wie in den Büchern. Ich habe mir viele Folgen mit meiner Tochter nochmal angeschaut und finde sie nach wie vor gut.“ so Prof. Thorsten Krings aus Wiesloch.
„Maja in der Zeichentrickserie beschäftigt sich sehr häufig mit Alltagsproblemen von Kindern. Ich erinnere mich noch aus meiner eigenen Kindheit an eine Folge, in der es um den Unterschied zwischen flunkern und lügen ging.“ ergänzt Krings noch.
Prof. Dr. Thorsten Krings lehrt an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn und berät Unternehmen. In den 1980er-Jahren gab Krings das Comicfachmagazin Comicurier heraus und ist seither leidenschaftlicher Comic-Sammler. Außerdem ist er Mitveranstalter der „Wieslocher Comic-Tage“ – diese werden vom 02. September bis 04. September 2022 im Palatin in Wiesloch stattfinden.
Das Bienensterben
Glyphosat – nicht nur Unkrautvernichter, sondern auch Bienenkiller? So harmlos wie manchmal angenommen ist Glyphosat für Insekten offenbar doch nicht, zeigt eine neue Studie. Das Herbizid könnte demnach sogar Mitschuld am Bienensterben haben. Laut Wikipedia: „Monsanto war ein 1901 gegründeter und bis zu seiner Übernahme durch die deutsche Bayer AG am 7. Juni 2018 eigenständiger, ab 1927 börsennotierter Konzern mit Sitz in Creve Coeur bei St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Bis dahin hatte Monsanto Niederlassungen in 61 Ländern.“
Monsanto gehört mit Sicherheit wohl zu den meistgehassten und verachteten Unternehmen weltweit.
Die Millions Against Monsanto Kampagne wurde Mitte der 1990er Jahre von OCA ins Leben gerufen. Ziel und Zweck war und ist es, gegen das Unternehmen Monsanto und die anderen Biotech-Tyrannen anzutreten, welche für die Vergiftung der Welternährung und der Umwelt verantwortlich sind. Auf der Internetseite heisst es:
„Seit mehr als zwei Jahrzehnten üben Monsanto und die Agrarkonzerne eine nahezu diktatorische Kontrolle über die amerikanische Landwirtschaft aus, einschließlich der Entwicklung von gentechnisch verändertem Saatgut. Schließlich hat die öffentliche Meinung über die Kontamination der weltweiten Nahrungsmittelversorgung durch die Biotech-Industrie und die Zerstörung der Umwelt den Wendepunkt erreicht.“. Insbesondere viele Deutsche fragen sich, warum Bayer sich eine solche Last wie Monsanto aufnimmt.
Dokumentation zum Thema Bienen
Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr: die Honigbiene. Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam. Es ist ein mysteriöses Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird. Denn ein Leben ohne die Biene ist undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen. Aber ihr wird heute Großes abverlangt: der weltweite Bedarf an Naturprodukten ruht auf ihren zierlichen Flügeln. Zwischen Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport von Plantage zu Plantage scheinen die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren. MORE THAN HONEY entführt uns in das faszinierende Universum der Biene. Regisseur Markus Imhoof verfolgt ihr Schicksal von der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten Honigfarmen und Bienenzüchtern. Mit spektakulären Aufnahmen öffnet er dabei den Blick auf eine Welt jenseits von Blüte und Honig, die man nicht so schnell vergessen wird.
Medienberichte:
https://www.dw.com/de/glyphosat-nicht-nur-unkrautvernichter-sondern-auch-bienenkiller/a-45626440
https://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/28_2015-2/Goetz-Biene%20Maja.pdf
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/bienen/13676.html
Text und Fotos: Robert Pastor
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