Antworten rund um digitale Themen
Kaum hatte der Medienbus am Montagmorgen auf der Drehscheibe geparkt, kamen schon die ersten Interessenten. Das niederschwellige Angebot des Zentrums für Inklusion aus Weinheim richtet sich an Menschen, die schnelle Antworten auf Fragen rund um digitale Themen haben möchten. Der Medienbus tourt seit Oktober vergangenen Jahres durch den Rhein-Neckar-Kreis und macht an jedem Ort in der Regel für mehrere Tage Station. In Walldorf konnten Interessenten drei Tage lang das Angebot nutzen. Vor allem viele ältere Menschen kamen vorbei und ließen sich beraten. Aber nicht nur sie – das Angebot steht allen offen, auch Menschen mit Einschränkungen dürfen sich angesprochen fühlen.
„Wir kriegen meistens Fragen gestellt, die sich um die Grundlagen drehen: Wie installiert man eine App, wie verwendet man eine Cloud, wie archiviert man seine E-Mails?“, fasste Kristina Falter ihre Erfahrungen zusammen. Gemeinsam mit Annelie Kreis stand sie am Montag im Medienbus den Besuchern mit Rat und Tat zur Seite.
Für Liselotte Heiden hat sich der Besuch im Medienbus schon mal gelohnt, weil ihr schnell und unkompliziert geholfen werden konnte: „Ich habe auf meinem Handy einige Telefonnummern gespeichert, die nicht mehr aktuell sind, und weiß nicht, wie ich diese löschen kann“, schilderte sie ihr Problem, als sie an der Reihe war. Wie die Telefonnummern einfach gelöscht werden können, wurde ihr in aller Ruhe erklärt. „Mein Enkel hat mir das Handy geschenkt und eingerichtet und ich habe Angst, dass ich etwas falsch mache“, gab sie währenddessen unumwunden zu. Aber sie sei eben nicht damit groß geworden, weiß sie auch um den Wissensvorsprung der jüngeren Generationen, im digitalen Leben zurechtzukommen.
Rolf Gruhle hatte dagegen mit einem vollen Speicher auf seinem Smartphone zu kämpfen. Eine neue Speicherkarte müsse her, wie ihm Kristina Falter nahelegte. Die konnte gleich nebenan im Drogeriemarkt besorgt werden. „Das hat mir konkret weitergeholfen“, freute sich Gruhle.
Im Medienbus wird jedem Besucher mit viel Geduld und Empathie begegnet. „Zu uns darf jeder kommen, gerne auch mehrmals“, so Kristina Falter. Und das nehmen anscheinend einige sogar so weit in Anspruch, dass sie dem Medienbus hinterherreisen würden. „Da trifft man dann immer wieder auf bekannte Gesichter“, wie die beiden Expertinnen lachend feststellten. In Walldorf zogen sie nach den drei Tagen ein positives Fazit: „Die Resonanz war sehr gut“, so Annelie Kreis. Viele hatten Fragen zum QR-Code, zur Installation von Apps oder zur Einrichtung eines E-Mail-Kontos. „Das sind so die üblichen Fälle, mit denen wir uns auch in anderen Orten beschäftigen“, sagte Kristina Falter. Es seien aber ab und zu „Spezialfälle“ dabei gewesen, die etwas länger brauchen. Auch dafür haben sich die beiden Expertinnen Zeit genommen.
Für Andrea Münch von der städtischen IAV-Stelle war der Medienbus „eine runde Sache“. Man habe gemerkt, dass vor allem die Niederschwelligkeit des Angebots viele Interessierte angelockt habe. Das sei eine gute Ergänzung zu bestehenden Angeboten wie etwa der Generationenbrücke gewesen. Daher sei es durchaus möglich, dass man den Medienbus noch einmal nach Walldorf holen werde.
Text und Fotos: Stadt Walldorf