Landtagsabgeordnete des Arbeitskreises Europa zu Besuch in der Metropolregion
Gesprächsrunde mit portugiesischen Ausbildungsschülern aus Amarante, beteiligten Unternehmen, einigen Paten sowie Oberbürgermeister Franz Schaidhammer
(vsk) Seit Samstag, 14. Juni 2014 sind die ersten 11 „Amarantis“ in Wiesloch, wohnen zusammen in der Schloss Straße (ehemals Roberto) und haben am Montag, 16. Juni an unterschiedlichen Arbeitsstellen, wo sie bereits ein Praktikum absolvierten, ihre 3 jährige Ausbildung begonnen. Ende diesen Monats werden weitere 12 Amarantis kommen, die jetzt noch ihren Schulabschluss in Amarante machen.
Die Wieslocher Bevölkerung wurde über 1 Jahr gründlich vorbereitet und sie begrüßt dieses Angebot von Wiesloch an die ansonsten in Amarante arbeitslosen oder chancenarmen Jugendlichen. Die Ausbilder sind größere und kleine Firmen Wieslochs, die überwiegend eine technische Lehre anbieten, wie die zum Mechatroniker aber auch im Hotelwesen oder dem Lebensmittelbranche. In den Praktika haben die Amarantis bereits einen sehr positiven Eindruck hinterlassen.
Alles könnte erfreulich und vielversprechend wirken, wenn die Bürokratie der BA, bei der vor 1 Jahr der Förder Antrag aus dem Projekt Job of my life gestellt wurde, bis heute keine zuverlässige Zuschuss Zusage gegeben hätte.
Ein möglicher Weg, die Bearbeitung/Bewilligung zu beschleunigen, kann der politische sein. Um zu helfen hat Kai Schmidt-Eisenlohr, dieses Thema in die Tagesordnung des Arbeitskreises Europa aufgenommen und Landtags-Abgeordnete auch zu diesem Problem nach Wiesloch eingeladen: Beate Böhl (Partner Austausch), Barbarita Schreiber MDL, Josha Frey MDL, Brigitte Lösch MDL Vizepräsidentin des BW Landtages und Lars Schmidt-Eisenlohr MDL nahmen die Gelegenheit wahr, sich zu informieren bei den Paten Paula Ramos (Dolmetscherin) und Peter Christiansen (Dolmetscher), Emanuel Costa und dem Koodinator der Paten, Peter Schmid sowie Cornelia Schneider (Kordinatorin der Stadt Wiesloch) und auch Vertretern der Ausbilder, wie Erhard Heinrich (ENBW) und Jirka und Carla Uhlke (Hotel Mondial), deren Eindrücke zu erfragen und sich so über den real möglichen Teil zu unterrichten. Paten und Ausbilder Vertreter berichteten positiv über die Motivation der Jugendlichen und das win – win Verhältnis. Sowohl die Ausbilder-Firmen wie auch die Partner Stadt, wie auch die Wieslocher Bevölkerung und vor allem die Jugendlichen profitieren.
Die 11 Jugendlichen stellten sich vor. Das ging schon erstaunlich gut auf deutsch. Peter Chistiansen übersetzte aber fairerweise hin und her. Man merket in jeder Minute die angenehme Atmosphäre, zu der alle Beteiligten beitrugen.
Die Politiker fragten die „Amarantis“ z. B., ob gut Ausgebildete nicht besser in Portugal Unternehmer werden sollten und ob es nicht negativ für Portugal sei, wenn „die Besten“ das Land verlassen? Die Amarantis antworteten, dass sie in Portugal auf absehbare Zeit keine wirklichen Chancen sehen und sie lieber in Deutschland bleiben wollen, obwohl sie ihre Angehörigen und Freunde sehr vermissen. Auch die in Amarante Gebliebenen unterstützen den Wunsch, obwohl die Trennung bitter ist.
Nun kann dieses Projekt auch dazu dienen, dass die Menschen aus Amarante und Wiesloch sich über die offizielle Basis hinaus kulturell und sozial näher kommen. Zum Zusammenwachsen ist das menschliche Verstehen das wichtigste. Da sind sich Politiker, Paten und die Amarantis einig.
Abschließend betonten die Abgeordneten, dass Wiesloch einen wirklichen Beitrag zum Zusammenwachsen in Europa leistet und es zur recht wütend macht, dass die Bewilligungs- Stellen so hemmend wirken. Schon bei der Einrichtung des „Topfes“ von 6 Millionen € zur Förderung der Ausbildung in anderen EU Ländern wäre klar gewesen, dass das Budget zu gering veranschlagt wurde.
Wir sind gespannt, ob diese Veranstaltung den erhofften positiven Effekt haben wird.
Wiwa-lokal wird von Zeit zu Zeit weiter berichten.