Der Filmclub Wiesloch-Walldorf zeigt am Donnerstag, 14. Februar, um 20 Uhr im Luxor-Filmpalast passend zum Valentinstag den ungewöhnlichen Liebesfilm „Maudie“ der Kanadierin Aisling Walsh.
In dem auf wahren Begebenheiten beruhenden Drama erzählt sie die Geschichte der Malerin Maud Lewis. Im Zentrum des Films, der Mauds Leben von 1938 bis zu ihrem Tod 1970 begleitet, steht neben ihrer Kunst die Beziehung zum kauzigen Everett Lewis, bei dem sie als Hausmädchen anheuert und der später ihr Ehemann wird. Maud leidet an Arthritis. Die körperlich stark eingeschränkte Frau beginnt während ihrer Arbeit für den mürrischen Fischhändler Everett zu malen und ihr Talent wird von der Kunstszene entdeckt. Ihre ersten Bilder verkaufte sie für zwei Dollar das Stück, heute erreichen Maud Lewis’ Landschafts- und Tierminiaturen auf dem Kunstmarkt fünfstellige Dollar-Beträge.
Maud, die kränkliche, hinkende Künstlerin, und Everett, der durch Grunzlaute kommunizierende Einsiedler, sind ein Liebespaar ohne Romantik und Kerzenschein. In dem kleinen Ort in Nova Scotia lebt Maud, und sie malt. Sie malt, was sie sieht, wenn sie aus dem Fenster schaut. Der Wechsel der Jahreszeiten mit einem eisigen, schneereichen Winter, einem Sommer voller Fliegen und zwischendrin goldenem Himmel und strahlend klarer Luft bestimmt den Rhythmus ihres Lebens. „Das ganze Leben“, sagt sie, „bereits gerahmt, zum Greifen nah.“
Die Regisseurin verleiht ihren Figuren, die von Sally Hawkins als Maud und Ethan Hawke als Everett ideal verkörpert werden große Nähe und Ehrlichkeit. Die beiden spielen diese auf unterschiedliche Weise versehrten Wesen so eindrucksvoll, dass es schwerfällt, sich eine andere Besetzung vorzustellen. Der Film feiert in Maud eine Frau, die als unerschütterliche Optimistin Mut macht, dem Leben ins Auge zu blicken und sich von niemandem etwas vorschreiben zu lassen. Sie nimmt ihr Schicksal an, gibt niemals auf und findet für sich ein Leben, mit dem sie glücklich werden konnte.