Viele Schüler stellen sich die Frage, ob sie später überhaupt den Lernstoff, in dem Umfang, wie sie es in der Schule lernen, noch brauchen werden. Die Rede ist von der Mathematik. Vor allem dann, wenn Schüler über Mathematik-Aufgaben brüten und für Prüfungen lernen, wird der Gedanke vielen durch den Kopf gehen.
In unserer Zeit des digitalen Wandels sind tatsächlich die fortgeschrittenen Mathematikkenntnisse sehr bedeutend. So wird gesagt, dass Digitalkompetenzen sowie informatorische Kenntnisse in sehr vielen Berufsbildern und Branchen an Bedeutung gewonnen haben. Deshalb sind mathematische Kenntnisse die Grundlage für das Verständnis und den Lernerfolg bei diesen Kompetenzen.
Wie Unternehmen das sehen
Unternehmen sind der Meinung, dass nicht der von Abiturienten angeprangerte Anspruch von Prüfungen zu beklagen sei. Für sie wäre vielmehr das abnehmende mathematische Bildungsniveau daran Schuld. Und zwar nicht nur bei den Abiturienten, denn auch die Mathematikkenntnisse von Schulabgängern hätten sich deutlich verschlechtert. Das soll eine Statistik belegt haben. Aber auch Praxisberichte vieler Unternehmen hätten bestätigt, dass die Mathematikkenntnisse von Bewerbern oft nicht ausreichend seien. Es ist die Rede davon, dass Auszubildende mehr Unterstützung benötigten, damit sie überhaupt den Berufsabschluss erreichen. Dazu würden viele Bewerber nicht einmal mehr die Grundrechenarten beherrschen. Schüler sollen oft schon an einfachen Fragen scheitern, wie zum Beispiel daran, wie viele Möglichkeiten es beim Code eines Fahrradschlosses gibt.
Woran kann es liegen, dass die Mathe-Kenntnisse so sehr zu wünschen übrig lassen?
Es gibt Meinungen darüber, dass die Gründe sehr unterschiedlich sind und das vielleicht Verschiedenes zusammenkommt. So gibt es durchaus didaktisch fähige Mathelehrer die es verstehen, den Schülern die Schulmathematik zu erklären und auch kompliziertere Themen gut und verständlich rüber zubringen. Aber leider ist das oft auch nicht der Fall. Das Üben allein wird dann bei vielen nicht ausreichen. Denn was soll geübt werden, wenn es nicht verstanden wurde, wie man beispielsweise eine Gleichung auflösen soll. Bei den noch immer gängigen Klassengrößen ist ein Eingehen auf den einzelnen Schüler leider nicht möglich. Dann wird in der Praxis von einem nicht ganz verstandenen Thema zum nächsten weitergegangen. Jeder Schüler müsste für sich herausfinden, welche Lerntechnik für ihn am besten geeignet ist. Und das so früh wie möglich. Leider würden darauf Eltern, Lehrer sowie die Schüler selbst zu selten achten. Außerdem bedeutet Schule nicht nur konsumieren, sondern man muss sich das Wissen auch erarbeiten. Aber dennoch sind Schüler nicht zwangsläufig faul, wenn sie schlechte Noten haben.
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Die Mathematik polarisiert halt. Für manche ist es eine regelrechte Kunst, für andere der blanke Horror. Man kann sogar sagen, dass Mathe für viele Menschen ein lebenslanges Angst-Thema bleibt.
Was ist der Grund für die Distanz zur Mathematik?
Ein wichtiger Grund kann darin bestehen, dass die meisten Menschen den Dingen überwiegend emotional gegenübertreten und sich dann erst rational analytisch mit ihnen auseinandersetzen würden. Hierbei spielt die Mathematik mit ihrer Methodik eine wichtige Rolle. Die Verbindung der Mathematik mit dem Abstrakten hat nur leider für viele Menschen von sich aus keine natürliche Anziehungskraft. Oft ist sogar genau das Gegenteil der Fall.
Was könnten Lehrer tun, damit Schüler besser werden?
Lehrer könnten sich stärker um das Verstehen bei den Schülern bemühen, weil nicht Verstandenes sonst abgewiesen wird. Viele Mathematiklehrer nehmen zu wenig Rücksicht auf die unterschiedlichen Denktypen. Langsame Denker werden oft als weniger begabt eingestuft und man unterstellt ihnen eine geringere Leistungskraft.
