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Lorenz Kachler wurde nach 23 Jahren als Rektor der Waldschule in den Ruhestand verabschiedet

30. Juli 2022 | > Walldorf, Allgemeines, Leitartikel, Photo Gallery, Waldschule Walldorf

Am Ende sangen die Gäste gemeinsam ein Loblied auf Lorenz Kachler und klatschten stehend Applaus.

Der scheidende Rektor der Waldschule hatte zuvor selbst zum Mikro gegriffen und das durch Frank Sinatra berühmt gewordene „My Way“ mit der perfekt passenden Anfangszeile „And now the end is near“ („Das Ende ist jetzt nahe“) gesungen. Nur seine Zeit als Schulleiter endet aber, wie Kachler mit einem Schmunzeln betonte. Seine Frau Sigrun und er haben für den Ruhestand viele Pläne. Wie sich in der unterhaltsamen Feierstunde und den teils sehr persönlichen Grußworten zeigte, dürfte dem Paar ganz sicher nicht langweilig werden.

„Was wären wir denn ohne die Kinder?“, brachte Lorenz Kachler seinen Antrieb für über 40 Jahre im Schuldienst, davon 23 Jahre als Rektor der Waldschule, auf den Punkt. „Wir haben immer versucht, die Kinder in den Mittelpunkt zu stellen, wir müssen die Kinder stark machen“, betonte er.
Dafür brauche man Partner: Sein wichtigster sei die Familie gewesen, bei der er sich ebenso herzlich bedankte wie bei seiner Stellvertreterin Vivian Herd und dem gesamten Waldschulteam mit Lehrer- und Schülerbetreuungskollegium sowie dem Schulträger, der Stadt Walldorf.
„Es haben alle drei Bürgermeister mitgemacht“, sagte Kachler mit „herzlichem Dank für die Unterstützung“ an die Adresse von Matthias Renschler, dessen Vorgängerin Christiane Staab und des beim Festakt leider verhinderten Heinz Merklinger.
„Der Weg ist das Ziel“, habe er 1999 in seiner Antrittsrede gesagt, erinnerte Kachler. Damit habe er verbunden, die Schulentwicklung voranzutreiben und der zunehmenden Gewalt an Schulen mit der Einführung der Schulsozialarbeit präventiv zu begegnen. Diesen Weg habe er mit Geduld, Kontinuität, Glücklichkeit und Gelassenheit verfolgt. „Das Geheimnis lautet, den Weg zu genießen“, sagte Lorenz Kachler. Über die vielen lobenden Worte für seine Arbeit zeigte er sich gerührt.

„Ein Tag wie kein anderer“, hatte Bürgermeister Matthias Renschler den Reigen der Grußworte eröffnet. Der scheidende Rektor habe „für jeden ein offenes Ohr“ gehabt, für Schüler, Lehrer und Eltern, und mit seinem Team „eine innovative Lerninsel im Wald“ geschaffen. Die Einführung der Ganztagsgrundschule sei ein Meilenstein für die Walldorfer Bildungslandschaft gewesen. Wie sie an der Waldschule umgesetzt worden sei, dafür gebühre Kachler als Rektor und seiner Frau Sigrun als Leiterin der Schülerbetreuung „größter Respekt und Dank“.
Darüber hinaus engagiere sich Kachler in der Kommunalpolitik, seit 2009 sitzt er für die SPD im Gemeinderat, und sei „auch musikalisch nicht aus Walldorf wegzudenken“, so der Bürgermeister.

 

 

Den beruflichen Werdegang Lorenz Kachlers ließ Schulamtsdirektor Heiko Mail vom Staatlichen Schulamt Mannheim Revue passieren: vom mit Auszeichnung absolvierten Vorbereitungsdienst am Seminar in Mannheim über die erste Lehrerstelle ab 1984 „im Schwäbischen“, der unzählige Versetzungsanträge und dann endlich Stationen in Dielheim und Wiesloch folgten, bis hin zur Bewerbung an der Waldschule samt der Bestellung zum Schulleiter.
„Sie haben alle Aufgaben mit großer Umsicht und Empathie gemeistert“, lobte Mail das „Engagement für die Menschen, aber auch für das Gemeinwohl“. Kachler sei „loyal, aber kritisch, immer kooperativ und konstruktiv“ gewesen. Zudem sei es ihm gelungen, „das Kollegium stets für die neuen Herausforderungen zu motivieren“, so Mail.
„Sie waren hier eine Institution, Sie haben dieser Schule Ihren Stempel aufgedrückt und sie geprägt.“
Nachfolger als Rektor wird laut dem Schulamtsdirektor Bernhard Glowitz, zuletzt kommissarischer Schulleiter an der Kraichgauschule Mühlhausen.

Das bunte Rahmenprogramm wurde vom Schulchor unter der Leitung von Petra Bienhaus und Jochen Haberkorn mit einem fetzigen, die Gäste zum Mitklatschen animierenden Medley eröffnet.

Eine witzige „Tagesschau“ zeigte per Film Grüße der Schüler an ihren scheidenden Rektor, eine Performance der Schulsozialarbeit mit Manfred Bugert und Katarzyna Maresch war ebenso unterhaltsam wie die gemeinsamen Beiträge von Lehrer- und Schülerbetreuungskollegium.

Dazwischen dankten viele Menschen Lorenz Kachler für die gute Zusammenarbeit und sein Engagement für Schule und Kinder: Jutta Stempfle-Stelzer als Geschäftsführende Schulleiterin, Silke Fiedler für die auf dem Waldschulcampus beheimatete Sambugaschule, Manfred Wolf als Elternbeiratsvorsitzender, Björn Brencher als Vorsitzender des Fördervereins, die evangelische Pfarrerin Henriette Freidhof und Gemeindereferentin Ulrike Hauck von der katholischen Seelsorgeeinheit im ökumenischen Duett, die Landtagsabgeordnete und frühere Bürgermeisterin Christiane Staab, die ehemalige Elternbeiratsvorsitzende Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, als Gemeinderätin auch langjährige politische Weggefährtin Kachlers, und Oliver Fedel für den Verband Bildung und Erziehung (VBE).

„Du hattest einen Plan, wie Schule funktionieren sollte“, sagte schließlich die stellvertretende Rektorin Vivian Herd und bescheinigte Lorenz Kachler unter anderem Optimismus, Weitblick, Spontaneität und Gelassenheit. Dafür und für die gemeinsame Zeit sagte sie schlicht „Danke“.

 

 

Text und Fotos: Stadt Walldorf

 

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