Zwölf Wochen ist es nun her, dass drei wenige Tage alte Kätzchen im Tierheim abgegeben wurden. Sie hatten ihre Mutter verloren und waren nun auf Hilfe angewiesen. Drei Kätzchen großziehen bedeutet einige schlaflose Nächte zu haben und sein Leben eine gewisse Zeit lang vollständig auf die Bedürfnisse der Kleinen umzustellen. Sicher ist aber auch, dass man dafür reichlich belohnt wird. Die Kleinen in dieser sehr intensiven Entwicklungsphase zu begleiten, entschädigt für viele Unannehmlichkeiten und schlaflose Nächte. Im Tierheim fand sich schnell eine freiwillige Ersatzfamilie, die sich auf dieses unvergessliche Abenteuer einlassen konnte.
Es folgten zwölf spannende Wochen. Füttern, Bauch massieren, warmhalten, alle paar Stunden. Die Entwicklung der drei mitzuerleben, zu erkennen, welch tolle Charaktere jedes Kätzchen hat, ist ein absolutes Vergnügen. „Auch wenn man es von Anfang an weiß, dass die Kätzchen vermittelt werden sollen, wenn die Zeit dafür näher rückt, bekommt man schon ein komisches Gefühl. Sie sind einem ja ans Herz gewachsen. Sie waren zwölf Wochen lang der Lebensmittelpunkt, da entsteht durch den Abschied plötzlich eine große Lücke.“ Karin Schuckert, Tierheimleitung, weiß, wovon sie spricht. „Immer wenn ein Bewohner besonders intensive Pflege benötigt, wächst man zusammen. Man freut sich über die Entwicklung und gleichzeitig ist man bei der Vermittlung besonders kritisch.“ Der Tag der Trennung rückt auf jeden Fall näher. Die Ersatzfamilie der drei Kätzchen hat die Platzvorkontrolle selbst übernommen und ist sich sicher, dass alle drei in ein sehr schönes Zuhause vermittelt wurden. Karin Schuckert weiß: „Wenn man das zukünftige Zuhause kennt, fällt die Trennung einfacher. Natürlich freut man sich, aber es ist dennoch ein Abschied. Es ist das Loslassen, das immer schwerfällt.“ Tierschutzarbeit ist mehr als nur ein Job. Es ist eine Arbeit, die man nur mit ganzem Herzen machen kann. Jedes Tier ist es wert, geliebt zu werden. Liebe heißt eben auch Loslassen!