Zum unserm Bericht:
Rundgang gegen das Vergessen am 9. November
Folgender Leserbrief
Wo auch immer, an jedem Ort an dem ich bisher an einer Verlegung der „Stolpersteine gegen das Vergessen“
von Gunter Demnig teilnahm, waren die Anwesenden meistens nachkriegsgeborene Bürger.
An ihrem fragenden Gesichtsausdruck meinte ich ablesen zur können:
„WIE KONNTE DIES GESCHEHEN!“ ?
Als Zeitzeuge des Jahrgangs 1923 hätte ich ihnen nur antworten können, dass infolge der
Überlieferungen durch unsere Altvorderen, dieser Massenword mangels jeglichen Unrechtsbewusstseins
und humanen Orientierung, bei uns, einer damals mehrheitlich nationalistisch, deutschvölkisch, militaristisch
und antisemitisch erzogenen Generation geschehen konnte.
Ich hätte ihnen auch sagen können, dass mit diesen Stolpersteinen die Opfer, – die Juden, die Homosexuellen,
die Sinti und Roma, die Zeugen Jehovas, des militärischen Widerstands und der lange verschwiegenen und
diskriminerten Opfergruppe der Fahnenflüchtigen, der Opfer der NS-Wehrmachtsjustiz und der
Kriegsdienstverweigerer erinnert, die sich dem Mordapparat Hitlers widersetzt haben, der Verbrecherfahne
entflohen und deswegen ermordet wurden und daß bereits in vielen deutschen Städten Gunter Demnigs
Stolpersteine diese Fakten dokumentieren.
Karl-Heinz Klaiber
97084 Würzburg