Hunden geht es wie uns Menschen. Empfinden sie Angst, schütten sie Adrenalin aus. Das kann sich bis hin zur Panik steigern, so dass in dem Moment Worte nicht mehr ankommen können. Ein unsicherer Hund empfindet für den Menschen noch so harmlos wirkende Situationen als angsteinflößend.
Für den Menschen gilt es, den Hund in seinen Ängsten ernst zu nehmen und ihm als souveräner Partner an der Seite beizustehen. Das klingt sehr einfach, bedeutet aber eine Menge Geduld aufbringen über Monate, vielleicht sogar über Jahre.
Besondere Vorsicht ist geboten beim Gassigehen. Ein ängstlicher bis panisch werdender Hund gehört an ein Sicherheits – Brustgeschirr mit langer Leine, die es ermöglicht, sich von unangenehmen Situationen zu entfernen ohne in Panik fliehen zu können. Mit der Zeit gewinnt der Hund in der Nähe seines Menschen immer mehr an Sicherheit und die kritischen Situationen nehmen spürbar ab. Wer einmal versucht hat, einen verloren gegangenen Angsthund wieder einzufangen weiß, dass es sich auszahlt, auch beim Gassigehen mit Leine lange durchzuhalten. Im Tom-Tatze-Tierheim wird man zurzeit öfter gefragt: „ Mein ängstlicher Hund ist weggelaufen, wie fange ich ihn wieder ein?“ „Gar nicht“, ist dann leider die unbefriedigende aber ehrliche Antwort. „Ein panischer Hund muss den Weg alleine nach Hause finden.“ Erklärt Karin Schuckert, Tierheimleiterin. „Jeder Einfangversuch ängstigt den Hund nur noch mehr. Ein Hund läuft dann, meistens in der Nacht, nach Hause, denn nur dort empfindet er Sicherheit. Wir hier haben schon so manche Nachtschicht im Tierheim verbracht, damit ein verloren gegangener Schützling wieder zurückkommt. Angstvolle Stunden, die fast immer Erfolg gebracht haben.“ Im tierheimeigenen Buch „Geschichten aus 50 Jahren Tierschutz“ ist genau über dieses Thema eine mitreißende Geschichte geschrieben. Das Buch kann man für 9,80€ im Tierheim erwerben. Der Tierschutzverein verspricht jedem Käufer ein Gefühlsmix von spannenden, rührenden, lustigen und traurigen Geschichten – eben reelle Geschichten aus 50 Jahren Tierschutz.