Dass Höhen und Tiefen beim Sport nahe beieinander liegen ist bekannt. Doch so
extrem ist eher selten. Laura Grasemann vom SC Wiesloch hat sich den Frust der
knapp verpatzten Olympiaqualifikation von der Seele gefahren und beim Dual
Buckelpisten Weltcup im Japanischen Tazawako den 3. Platz und somit ihr erstes
Podium im Weltcup erfahren.
Bereits am Tag davor erreichte sie Platz 10. und wäre somit in Pyeongchang dabei gewesen. Olympia und die bittere Erfahrung sind aber Geschichte und es zählt nur noch, dass es eine Skisportlerin aus dem
nordbadischen Wiesloch geschafft hat, bei einem Buckelpisten Weltcup aufs
Treppchen zu fahren. Dies wurde seit 16 Jahren von deutschen Athleten nicht mehr
erreicht. „Wenn du jahrelang gesagt bekommst, dass du da oben hingehörst, alle
an dich glauben und es einfach nicht klappt, dann ist das eine riesige Last, die du zu
tragen hast. Dazu der fehlende Rückhalt aus Reihen des DSV und die schwindende
Akzeptanz für Sport und ein Ereignis wie Olympia in Deutschland. Das zerfrisst dich
innerlich und dir fehlt der klare Gedanke, den du eigentlich für dein Ding auf der
Buckelpiste haben solltest“ , so Grasemann kurz nach Ihrem Erfolg in Japan . Umso
größer ist die Erleichterung über das grandiose Ergebnis und die Genugtuung nach
dem Blick auf die Ergebnisliste. Auch, dass das Ergebnis im Dual-Modus, also im
direkten Vergleich mit den Gegnern auf der Buckelpiste erreicht wurde, ist für
Lauras Selbstvertrauen beflügelnd. Die Kanadische Andi Naude, derzeit 4. im
Weltcup und anschließend die Japanerin Hinako Tomitaka bei ihrem Heimrennen
um Platz 3 zu schlagen kann kein Zufall sein. Grasemann hat bereits vor Sotschi
2014 ein Niveau gezeigt, dass für ganz vorne ausreicht, es aber zu selten auf den
Punkt gebracht.
Die mehrjährige Arbeit mit dem Trainer Harald Marbler fruchtet und das Ergebnis zeichnet ihn
ebenso aus. Nicht nur, dass er für das sportliche Weiterkommen verantwortlich ist, sondern ihm ist auch für die Initiative Freestyleteam Moguls Germany 2018 zu danken, die für Sponsoren und Jedermann
die Möglichkeit bietet, die Athleten aktiv zu unterstützen.
Dafür großen Respekt an Marbler und weiterhin viel Erfolg an Laura zusammen