Wiesloch/Kornwestheim. Wiesloch schafft Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und Wildpflanzen mitten im Siedlungsraum. Für dieses Engagement zum Erhalt der Biologischen Vielfalt erhielt die Stadt nun eine Urkunde von Umweltministerin Thekla Walker MdL und NABU (Naturschutzbund Deutschland)-Landesgeschäftsführer Uwe Prietzel, bei der Abschlussfeier der ersten Projektrunde des Kooperationsprojekts „Natur nah dran“ von NABU und Land in Kornwestheim am 29. Juli 2021. Insgesamt hatten 61 Städte und Gemeinden zwischen 2016 und 2020 mit „Natur nah dran“ einen Teil ihrer Grünflächen in artenreiche Wildblumenwiesen und wertvolle Biotope umgewandelt.
2019 hatte sich die Stadt Wiesloch erfolgreich um eine Teilnahme an dem landesweiten Projekt des NABU beworben und konnte in diesem Rahmen fünf Flächen in Blühwiesen verwandeln. Vier der fünf realisierten „Natur nah dran“ Flächen können in Wiesloch (Albert-Schweitzer-Straße, Aldi-Kreisel, Bahnhofkreisel, Bahnweg) bestaunt werden, die fünfte Fläche befindet sich in Frauenweiler bei der Grundschule.
Im Zuge der Abschlussveranstaltung, bei welcher die Referenten Erfahrungen, Erfolge und Erlebnisse der letzten Jahre nochmal Revue passieren ließen, wurde zudem auf das Stichwort Klimaanpassung näher eingegangen. Naturgartenplaner Dr. Reinhard Witt verdeutlichte dabei in einem Vortrag: Verkehrsinseln mit Wildstauden, Wildblumenwiesen im Park oder heimische Sträucher am Straßenrand blühen auch in Zukunft bunt. Denn Wildpflanzen haben über die Jahrhunderte gelernt, mit Hitze, Trockenheit und kurzzeitiger Staunässe zurechtzukommen. Deutlich pflegeintensiver werden mit den trockener und heißer werdenden Sommern hingegen die noch weit verbreiteten Blumenbeete mit exotischen Zuchtpflanzen sowie kurz gemähte Rasenflächen. „Es wird immer teurer, diese zu bewässern. Auch deshalb lohnt es sich für Kommunen, ihre Flächen umzuwandeln“, erklärte Witt.
Walker freute sich, dass ab Mitte September 2021 bis 2027 75 weitere Kommunen zum Zuge kommen, wenn das Projekt in die zweite Runde geht: „Fast jede vierte Kommune im Land hat sich seit 2015 für eine naturnahe Umgestaltung von Grünflächen im Rahmen des Projekts beworben, das Interesse ist groß. Deshalb unterstützen wir bis 2027 jährlich 15 weitere Kommunen.“