Von Dr. Schmidt-Eisenlohr und den Leimener Grünen eingeladen nahm Boris Palmer gerne die Gelegenheit wahr, sich in Leimens Stadtteil St. Ilgen über die derzeit längste geplante Radroute im Kreis zu informieren.
Die Schaffung einer 50 km langen Freizeitroute für Radfahrer und Spaziergänger von der Quelle nahe Sinsheim bis zur Mündung in den Rhein bei Ketsch ist eine sehr junge Planung, und eine, die, wenn alle Beteiligten mitziehen in sehr kurzer Zeit umgesetzt werden kann. Dies erläuterte Michael Sauerzapf von der Stadtverwaltung Leimen, der mit Fug und Recht als Vater der Idee gelten darf.
Im Jahr 2011 nahm er die Hochwasserschutzplanungen des RP am Leimbach, die dazu riet, diese Planungen auch für die Naherholung zu nutzen, zum Anlass sich darüber Gedanken zu machen. Auf eigene Faust fuhr er den Leimbach in seiner ganzen Länge ab und realisierte die nicht sehr befriedigende Ist-Situation. Naturferner Ausbau des Baches, vielfach unterbrochene Wege entlang des Baches, isolierte, wenig bekannte Grünprojekte, um nur einige Punkte zu benennen. Daraus skizzierte er die Idee der Leimbachroute, mit der er im Nachbarschaftsverband, der dieses Projekt jetzt koordiniert, offene Türen einrannte.
Und so kann bereits in diesem Jahr mit der Realisierung der vorläufigen Route, an der 10 Kommunen beteiligt sind, begonnen werden. Vorläufig deshalb, weil es bis zur endgültigen Umsetzung des Hochwasserschutzes noch etwas dauern wird, und man so lange nicht warten will. Daher wird man im ersten Aufschlag an einigen Stellen noch nicht ganz so dicht am Bach sein können, wie im konzipierten Endausbau.
Michael Sauerzapf erklärte mit großer Sachkenntnis die Planungen von den großen Linien bis zu den Details. Insbesondere an der Stelle, an der man sich für den Ortstermin getroffen hatte, die Streuobstwiese, an der der künftige Radweg entlang führen und den Leimbach Richtung St. Ilgen überqueren wird. Boris Palmer zeigte sich hier gleich als Praktiker und stellte in Frage ob man den Umweg entlang der B3 bis zur derzeitigen Unterführung denn tatsächlich machen müsse, statt den Radweg mit dem Bach die Straße unterqueren zu lassen. Hier verwies er auf ein ähnliches Projekt in Tübingen an der ähnlich großen Ammer.
Dr. Schmidt-Eisenlohr war hoch erfreut, dass das Projekt bereits so weit fortgeschritten ist und in 2013 schon begonnen werden kann. Auch in Wiesloch hat man sich dazu mit dem Leimbachpark nördlich des Bahnhofs schon Gedanken gemacht. „Die Leimbachroute ist eine hervorragende Idee und wird die Region bereichern“, lobte er die Planungen.
Michael Sauerzapf konnte den Anwesenden – auch Christa Hassenpflug, Gerhard Scheurig und Ralf Frühwirt von der GALL waren gekommen – dann noch die frohe Botschaft mit auf den Weg geben, dass just am Tag der Begehung eine Zuschusszusage seitens des zuständigen Landesministeriums für Verkehr und Infrastruktur für die Leimbachroute in Höhe von 200 000.-€ bei der Stadt eingegangen ist. Die Stadt selbst hat 100 000.-€ im diesjährigen Haushalt und wird damit die Planungen auf ihrer Gemarkung umsetzen können.
Schmidt-Eisenlohr freut sich, dass das Land in hohem Maße in die Radverkehrsinfrastruktur investiert. Insgesamt seien im Verkehrsministerium rund 300 Anträge eingegangen, was einmal mehr zeigt, wie groß der Bedarf im Land ist. Die im diesem Haushaltsjahr mit 10 Millionen Euro eingeplanten Mittel sind damit ein wichtiges und gutes Signal für ein fahrradfreundliches Land. Dass sich Leimen mit seinem engagierten und durchdachten Radwegekonzept durchgesetzt hat, ist hierbei besonders hervorzuheben“.
Quelle: Bündnis 90 / Die Grünen Wiesloch