Es war ein besonderer Tag für das Tom-Tatze-Tierheim in Walldorf aber ein ganz spezieller Tag für Henriette Stutz. Seit nunmehr 30 Jahren engagiert sie sich zusammen mit ihrem Mann und 1. Vorsitzenden Volker Stutz für den Tierschutz.
„Ich setze mich aus vollster Überzeugung Tag für Tag für unsere Tiere ein. Seit über 10 Jahren schlägt mein Herz auch für Laborbeagles, “ erklärt Henriette Stutz mit leuchtenden Augen. Kein Wunder, denn um sie rum wuseln gerade einige ehemalige Versuchstiere, die dank dem engagierten Einsatz des Vereins „Tiere in Not“ ein Leben nach dem Labor haben. Am Nachmittag im Tom-Tatze-Tierheim zeigen sich alle Hunde neugierig. Sie spielen miteinander, sie schauen sich interessiert die Katzen und die Kaninchen an, die das rege Treiben vor ihren Zwingern genau beobachten. „Es ist ein wunderschöner Anblick, alle Beagles so fröhlich zusammen rumspringen zu sehen. Wir sind froh um jeden Hund der rauskommt. Jeder einzelne ist ein Überraschungsei für seine zukünftigen Besitzer. Keiner weiß, was der Hund erlebt hat, wie er auf die vielen neuen Eindrücke reagieren wird und was für einen Charakter der Hund mitbringt. Wir wissen nur, dass die Versuchsreihe abgeschlossen ist und der Hund gesund ist, “ so Henriette Stutz. Die Besitzer sind ebenfalls gerührt von so einem unbeschwerten Anblick. Sie tauschen sich miteinander aus und es wird viel gelacht. Jeder Besitzer erinnert sich noch gut an die Anfänge. In einer Box kommen die Hunde in ihr neues Zuhause. Oft sind die Hunde über Wochen ziemlich verängstigt. Sie haben außer das Labor nichts weiter kennengelernt. „In manchen Laboren wird mit den Hunden geübt, bevor sie rauskommen. Das merkt man gleich. Sie kennen dann schon die Leine, den Rasen und andere Geräusche.“ Bei jedem Hund war anfänglich viel Geduld gefragt, inzwischen sind alle ganz normale Hunde. Schreckhaft sind sie allerding alle geblieben. Die jungen Hunde leben sich recht schnell ein. Die älteren benötigen etwas mehr Zeit. Omi, eine 12 jährige Hündin ist erst seit einem Jahr in ihrem neuen Leben angekommen. Da sie fast blind und taub ist, hat sie die meisten Schwierigkeiten, sich in neuen Situationen zurecht zu finden. Auch wenn der Nachmittag sehr vergnüglich ist, es werden auch ernste Töne laut. Jeder ist traurig, wie viele Labore noch Versuche an und mit Tieren machen. „Auch nach 30 Jahren Tierschutz kann ich nicht begreifen, was der Mensch den Tieren immer noch antut. Ich kann nicht ruhen, solange wir unsere Tiere zu unserem Nutzen aus- und benutzen und sie nicht mit dem Respekt behandeln, den sie verdient haben.“