Optisch eindrucksvolles Spiel mit Farben und Formen
Der Kunstverein Walldorf hatte in Kooperation mit der Stadt Walldorf und der SAP zur Kunst-Licht-Show an zwei Standorten eingeladen. Schon im Vorfeld wurde den Besuchern ein „optisch eindrucksvolles Erlebnis“ versprochen. Für die visuelle Umsetzung zeichnete sich das Metropolink-Festival für urbane Kunst verantwortlich, das Dominik Rinnhofer und Jaime Ramirez als Videokünstler für das Projekt gewinnen konnte. Damit möglichst viele Menschen in den Genuss der Kunst- und Lichtshow kommen, wurde diese an vier aufeinander folgenden Tagen an den beiden Standorten gezeigt.
Begonnen wurde jeweils am Haus an der Ecke Karlstraße/Badstraße, rund eine Stunde später folgte der zweite Teil am SAP-Standort WDF21. Schon zur Eröffnung am 19. Januar versammelten sich Dutzende Interessierte vor dem Gebäude an der Ecke Karlstraße/Badstraße. Dessen Hauswand ziert seit 2020 ein Motiv von Streetart-Künstler Nubian und diente nun als Projektionsfläche für das sogenannte Videomapping.
Der Vorsitzende des Kunstvereins Walldorf, Dr. Gerhard Baldes, sprach von einer spannenden Videoprojektion, die ursprünglich für die 1250-Jahr-Feier der Stadt Walldorf konzipiert wurde. Er dankte Pascal Baumgärtner vom Metropolink-Festival, der SAP sowie den Mitarbeitern der Stadt für den großen Einsatz für die Veranstaltung.
Bürgermeister Matthias Renschler freute sich, dass die Veranstaltung nun stattfinden konnte und wünschte viel Vergnügen bei der Kunst- und Lichtshow.
Pascal Baumgärtner skizzierte in seiner kurzen Ansprache, wie die Idee zu dem Projekt vor drei Jahren aufkam und umgesetzt wurde. Es sei wichtig, „Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen, gratis und mitten im Ort“. Es sei eine besondere Kunstform, die hier zu sehen sei.
Der städtische Kunstbeauftragte Hartmut Schweizer spannte den Bogen von der Walldorfer Geschichte zu den Kunstformen der gegenwärtigen Urban Art, wie sie auf der Hauswand zu sehen ist. Die Streetart hat laut Schweizer einen „demokratischen Ansatz“, politische Statements seien oft Teil der Botschaft. Die Videokünstler hätten mit dem Videomapping eine meditative Atmosphäre geschaffen, führte der Kunstexperte weiter aus.
Zu sehen gab es in der Videoprojektion jedenfalls einiges: Überwiegend bunte Zutaten wie die Stadtwappen interagierten mit dem bestehenden Wandgemälde und illustrierten die Stadtgeschichte, brennende Elemente inklusive.
Der zweite Teil der Show zeigte vor allem ein abstraktes Spiel mit Farben und Formen – vereinzelt wurden Teile des Wandgemäldes plastisch hervorgehoben und darin integriert. Nach der rund 25-minütigen Projektion gab es begeisterten Applaus des Publikums, das sich direkt im Anschluss auf den Weg zur SAP machte. Dort wurden sie im Foyer des Gebäudes von Vorstandsmitglied Sabine Bendiek begrüßt. „Die Idee von Kunst im Vorbeigehen hat mir gefallen“, kommentierte sie das Kunstprojekt an der Fassade über dem Eingang.
Das Künstlerkollektiv Wenu hatte für das 50-jährige Jubiläum der SAP im vergangenen Jahr am Sterngebäude WDF21 die zuvor folierte Glasfassade über dem Eingangsbereich mit einem Kunstwerk versehen. Das Videomapping erweiterte nun dieses Kunstwerk, indem es einzelne Elemente daraus scheinbar zum Leben erweckte. Dass die SAP der Kunst schon seit den 90er Jahren in verschiedenen Formen regelmäßig ein Forum bietet, darauf verwies am Eröffnungsabend Kuratorin Alexandra Cozgarea.
„Kunst kann inspirieren, gerade jetzt, wenn alles so grau zu sein scheint“, hatte Pascal Baumgärtner noch einmal geworben. Das sollte beim Publikum verfangen haben: Mit grauen Eindrücken dürfte nach der Kunst- und Lichtshow jedenfalls niemand nach Hause gegangen sein.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer