Die Vereinigung Walldorfer Heimatfreunde freute sich über ein ausverkauftes Haus im Katholischen Pfarrsaal Walldorf bei ihrer besonderen Veranstaltung am 15.11.2017 „Kumm, geh fort!“ – Ein Abend zum Kurpfälzer Dialekt.
(bb) Standesgemäß mit der Kerwe-Glock eröffnete Klaus Engwicht, Vorsitzender der Vereinigung Walldorfer Heimatfreunde, die Veranstaltung und begrüßte die zahlreichen Gäste herzlich.
Als Fachmann des Dialekts war eingeladen der Dialektforscher Prof. Dr. Hubert Klausmann, der in seinen beiden Vorträgen Einblicke in die Besonderheiten des Kurpfälzer Dialekts gab. Am Morgen traf er sich mit unserem ehemaligen Bürgermeister Heinz Merklinger und Mitgliedern der Heimatfreunde im Astorhaus, um weitere Feinheiten des Walldorfer Dialektes herauszufiltern. Denn Prof. Klausmann, Kultur- und Sprachwissenschaftler an der Universität Tübingen, erstellt einen Sprachatlas, in den auch der Walldorfer Dialekt aufgenommen wird. Anhand einer Powerpoint-Präsentation führte er in die Entwicklung und die Entstehung verschiedener Wörter in der Region Baden bis Bodensee ein. In den „Sprechenden Sprachatlas Baden-Württemberg“ wird nun Walldorf als weiterer Ort aufgenommen.
Mit praktischer Dialektforschung in Form von Kurpfälzer Liedern unterhielten „The Scones – Little Kurpfalz Cover Band“ mit Dr. Helmut Dörr und Jürgen Köhler. Sie sagen natürlich auch ihr Lied „Geischdergschicht“, mit dem sie den „Gnitze Griffel“, eine Auszeichnung des Arbeitskreises Heimatpflege (AKH) im Regierungsbezirk Karlsruhe, gewonnen haben. Auch die Coversongs von verschiedenen Interpreten – teils in englisch, teils auf kurpfälzisch – wurden von den Zuschauern mit lang anhaltendem Applaus belohnt.
Die Veranstaltung komplettierte Gustl Riemensperger vom Walldorfer Theater „forum84“ mit einigen lustigen Vorträgen, wobei die Geschichten vom geplagten „Horschd“, vom „Herbert auf Entziehungskur“ und das Rezept für den „Gadoffelsalad“ Begeisterungsstürme hervorriefen.
Klaus Engwicht bedankte sich bei allen Akteuren mit Geschenken und lud alle Interessierten zum Besuch des Heimatmuseums ein, das jeden ersten Sonntag im Monat von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet hat. Dort sind auf drei Etagen zahlreiche Schriftstücke, Bilder, Handwerksgeräte und Porzellan aus vergangenen Zeiten zu besichtigen.
Für weitere Informationen die Links zum Sprechenden Sprachatlas und zum Heimatmuseum:
escience-center.uni-tuebingen.de
Text und Fotos: BBinz