Entgegen den ersten Erkenntnissen zum Unfallhergang, haben die Unfallermittler der Autobahnpolizei Walldorf das tatsächliche Unfallgeschehen festgestellt.
Demnach soll der 54-jährige Fahrer des Kleinbusses mit Anhänger während der Fahrt auf der A 5 in Richtung Karlsruhe eingeschlafen sein.
Dies hatte zur Folge, dass er zwischen dem Autobahnkreuz Walldorf und der Anschlussstelle Kronau im Baustellenbereich auf einen vor ihm abbremsenden 38-jährigen tschechischen Sprinterfahrer auffuhr. Der Sprinter wurde anschließend noch gegen einen davor abbremsenden rumänischen Sattelzug geschleudert, dessen 49-jähriger Fahrer unverletzt blieb.
Die drei Insassen des Kleinbusses mit Anhängers, alle slowakische Staatsbürger im Alter von 19, 54 und 59 Jahren sowie der 38-jährige Sprinterfahrer wurden schwer verletzt mit Rettungswagen in eine Klinik gebracht, einer von ihnen wurde mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert.
Die Unfallstelle ab kurz nach 5 Uhr am Dienstagmorgen bis gegen 10 Uhr in Richtung Karlsruhe voll gesperrt. Die Gegenfahrbahn war ebenfalls voll gesperrt und wurde um 7.15 Uhr wieder freigegeben.
In den Bergungs- und Rettungseinsatz eingebunden waren 75 Bedienstete der Feuerwehren aus Walldorf, Kronau, Bruchsal und Kirrlach sowie sechs Rettungswagen, drei Notarztwagen und ein Rettungshubschrauber. Die Autobahnmeisterei Walldorf war zur Reinigung der Fahrbahn im Einsatz. Der Sprinter sowie der Kleinbus und sein Anhänger wurden abgeschleppt. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 70.000.- Euro.
Im Anhänger des slowakischen Kleinbusses wurde bei der Unfallaufnahme ein Löwenbaby entdeckt. Darüber hinaus haben mehrere Zeugen unabhängig voneinander einen Vogel aus dem Anhänger entweichen sehen. Wie die Ermittler herausfanden, soll es sich dabei um einen Nashornvogel gehandelt haben. Am Dienstagnachmittag wollen Zeugen das Tier bei der Kiesgrube nahe Kronau gesichtet haben.
Die Beamten der Abteilung Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums Mannheim haben die Ermittlungen übernommen und fanden bereits heraus, dass es sich bei dem Löwenbaby um ein 7-monatiges Löwenmädchen handelt, dessen Herkunft allerdings noch ungeklärt ist. Auch die Herkunft des Nashornvogels (Tukan) ist noch nicht festgestellt.
Transportpapiere in slowakischer Sprache wurden bei der Unfallaufnahme sichergestellt und werden jetzt übersetzt und ausgewertet. Nach jetzigem Erkenntnisstand sollte der Transport von der Slowakei aus nach Spanien in den Raum Barcelona gehen. Ob dieser Transport rechtmäßig erfolgte und die tierschutztransportrechtlichen Bestimmungen eingehalten wurden, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen der Abteilung Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums Mannheim und des Veterinäramts des Rhein-Neckar-Kreises.
Weitere Hinweise über den Transport erhoffen sich die Ermittler von den drei Fahrzeuginsassen. Sie sind derzeit allerdings noch nicht vernehmungsfähig.
Darüber hinaus wäre es für die Ermittler auch wichtig zu wissen, wo sich der Tukan gerade aufhält. Bei Sichtungen des exotischen Vogels werden die Hinweisgeber gebeten, sich mit der nächsten Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Quelle: Polizeipräsidium Mannheim (ots)
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