In der Sitzung des Gemeinderats am 10. Mai gab Uwe Schrötel, Leiter des Polizeireviers Wiesloch, einen Überblick über die Kriminalstatistik des Jahres 2015 mit Fokus auf der Entwicklung in Walldorf.
Wie er ausführte, seien die Straftaten landesweit geringfügig um 3,8 Prozent angestiegen (2014: + 3,2 Prozent), wobei die Aufklärungsquote bei 55,1 Prozent liege (2014: 56,9 Prozent). In Walldorf wurden laut Schrötel im letzten Jahr allerdings 889 Straftaten registriert und damit 73 Fälle mehr als im Vorjahr. Damit liegt Walldorf über dem langjährigen Mittelwert, was Schrötel als „deutlich negativ“ bewertete.
Schwerpunkte waren Diebstähle, Körperverletzungen, Vermögens- und Fälschungsdelikte, was auch für die anderen Gemeinden im Einzugsbereich des Polizeireviers Wiesloch gilt. Die Wohnungseinbrüche sind in Walldorf auf 30 Fälle angestiegen (2014: 17 Fälle). Bei den Wohnungseinbrüchen handle es sich um organisierte Banden, so Schrötel. Hierfür sei eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet worden. Er schilderte dem Gremium auch, dass die Ermittlungen schwierig seien, teils durch juristische Beschränkungen, teils durch die Sorgfalt der Täter beim Verwischen von Spuren. Zu den Fahrraddiebstählen, die gegenüber 2014 leicht angestiegen sind, meinte Schrötel, dass diese nicht nur am Bahnhof, sondern auch im Stadtbereich vorkämen, wobei man aber nicht von Diebesbanden sprechen könne. Sorge bereitet Schrötel die Tatsache, dass Rohheitsdelikte überall zugenommen haben. Diese seien um 20 Prozent angestiegen. Vom Diebstahl zum Betrug: „Betrug ist der Diebstahl von morgen“, erklärte Uwe Schrötel, denn bei Fälschungen und Vermögensdelikten sei eine Steigerung zu verzeichnen, wobei viele Betrugsdelikte über das Internet stattfänden. Die Zahlen im Bereich der Rauschgiftdelikte sind zurückgegangen, was laut Schrötel aber daran liege, dass wegen der Flüchtlingsproblematik weniger Kontrollen durchgeführt worden seien. „Das wird sich jedoch in diesem Jahr wieder ändern“, kündigte er an. Zur Straßenkriminalität, also Straftaten, die im öffentlichen Raum verübt werden, berichtete er, dass diese sich in Walldorf auf einem „ganz vertretbaren“ Niveau bewegten, wobei es 2015 einen Anstieg um 15 Prozent zu verzeichnen gab von 196 auf 225 Fälle. Hier werden auch Delikte an den Autobahnen mitgezählt. Wie Uwe Schrötel erläuterte, spielten Flüchtlinge in der Kriminalstatistik 2015 eigentlich keine Rolle. Bei den wenigen Delikten habe es sich um Auflagenverstöße oder Probleme innerhalb der Notunterkunft gehandelt. Darauf wies auch Bürgermeisterin Christiane Staab nochmals hin.
Text: Stadt Walldorf