„Kommunale Werkstatt“ der SPD Dielheim
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Am 18. Februar lud die SPD Dielheim zu einer „Kommunalen Werkstatt“ in den Gewölbekeller des Rathausnebengebäudes ein, um nach den Punkten zu fragen, die in den nächsten fünf Jahren für Dielheim und die Ortsteile auf der Agenda stehen. Sehr breit gefächert waren die Themen, die dabei zur Sprache kamen. Bei den meisten waren sich die Anwesenden einig, manche wurden aber auch durchaus kontrovers diskutiert. Seit Jahren ein großes Thema in Dielheim sind die Infrastrukturmaßnahmen im Ort und natürlich auch die geplante und beschlossene Autobahnerweiterung. Insbesondere hinsichtlich der Lärmschutzmaßnahmen wolle man die geplanten Maßnahmen kritisch begleiten und notfalls Nachbesserung einfordern, wenn sich der gewünschte Erfolg nicht einstellt. Beim innerörtlichen Verkehr wolle man in Dielheim und den Ortsteilen das Augenmerk auf die richten, die beispielsweise mit Kinderwagen oder Rollator unterwegs seien und wegen zu eng parkender PKWs auf die Fahrbahn ausweichen müssen. Die verkehrsgefährdend enge Autobahnunterführung hinter dem Kreisverkehr beim Penny-Markt in Richtung Rauenberg wolle man im Zuge der Autobahnerweiterung noch einmal zur Sprache bringen. Da es sich um eine Kreisstraße handelt, müsse der Rhein-Neckar-Kreis hier tätig werden. Bisherige Anfragen beim Kreis seien bislang leider ablehnend beantwortet worden. „Muss denn erst ein richtig schlimmer Unfall passieren, damit sich dort etwas tut?“, so ein verzweifelter Kommentar eines Teilnehmers. In den nächsten Jahren werde nach Information der SPD-Gemeinderäte Markus Wodopia, Josef Blum und Michael Schneider das Thema „Kommunale Wasserversorgung“ auf der Agenda stehen. Nicht nur die Leitungen seien veraltet, insbesondere bei den Hochbehältern sei Sanierungsbedarf vorhanden. Vermutlich sei die beste Lösung, einen neuen gemeinsamen Hochbehälter für Dielheim und die Ortsteile zu erreichten und unter Beachtung der kommunalen Eigenständigkeit das Wasserversorgungskonzept dahingehend prüfen und ggf. umzugestalten, dass verstärkt auch aus Wiesloch Wasser nach Dielheim geleitet wird, um die Versorgung zu gewährleisten. Bezüglich der Ortskernentwicklung wolle man weiterhin die bauliche Weiterentwicklung behutsam vorantreiben, aber nicht alle jetzt vorhandenen Freiflächen zubauen.
Angeregt wurde eine Bürgerbefragung: „Was gefällt Ihnen an Dielheim und was nicht?“ Gleiches gelte auch für die Ortsteile und die gesamte Gemarkung Dielheims. So wurde angeregt, dass weitere Begegnungsstellen geschaffen und eine
Ausschilderung der Wanderwege, insbesondere eine Beschilderung von Horrenberg nach Balzfeld, sowie eine Beschilderung zum Tierpark in Balzfeld vorgenommen werden solle. Einen breiten Raum nahm wie zu erwarten der Bereich Bildung und Kinderbetreuung ein. Mit der derzeitigen Situation der Kinderbetreuung sei man sehr zufrieden.
Sorge machte den Anwesenden jedoch die Ablehnung des Antrages auf Einrichtung einer Gemeinschaftsschule. Alexander Lucas berichtete von den diversen Gesprächen, die er zu dieser Thematik geführt habe. Die Ablehnung sei für alle überraschend gekommen. Und als diese sich abzeichnete, war es zu spät gewesen, um die Entscheidung noch in die andere Richtung zu lenken. Nun wolle man weiterhin die Kontakte in die Politik über die Abgeordneten und Regierungsmitglieder nutzen, um das Ziel, über das man sich in Dielheim ja einig sei, zum Erfolg zu bringen. Ansonsten müsse man mit Sorge auf die Zukunft des Schulstandortes Dielheim blicken, denn eine weiterführende Schule könne man sich mittelfristig nur als Gemeinschaftsschule vorstellen.
Mit Sorge nehme man auch in Dielheim zur Kenntnis, dass die Interessen in öffentlichen gemeinnützigen Tätigkeiten und das Engagement Jugendlicher in Vereinen stark nachgelassen haben. Dieser allgemeine gesellschaftliche Trend schlage sich auch bei nahezu allen Vereinen nieder. Die Gemeinde könne hier aber auch weiterhin nur unterstützend tätig werden, etwa durch die Einrichtung des Sportparks sei so etwas geschehen.
Einen Vorschlag unterbreitete Gerhard Engelsberger, der als Pfarrer in Wiesloch den dortigen Nachbarschaftstag initiiert hatte. „Ohne großen organisatorischen und finanziellen Aufwand finden seitdem an diesem Tag Nachbarschaftsfeste statt. Es entstehen Begegnungen und Beziehungen und letztlich gesellschaftlicher Zusammenhalt, der ganz wichtig und letztlich unbezahlbar ist.“ Diese Idee wolle man auch in Dielheim aufgreifen und deren Umsetzung der Gemeinde vorschlagen. Mit diesen und einigen Themen mehr will die SPD nun in den Kommunalwahlkampf gehen und um Zustimmung und Stimmen werben.
Quelle: SPD, Ortsverein Dielheim, Alexander Lucas