Wie heißt eigentlich der Mann des Rehs? Hand aufs Herz, haben Sie jetzt „Hirsch“ geantwortet? Damit sind Sie wahrscheinlich nicht allein.
Die Kinder der 2. Klasse aus der Schlossbergschule in Gauangelloch wissen es jetzt besser. Das männliche Tier aus der Gattung des Rehwildes heißt „Rehbock“. Ein Hirsch hingegen ist der männliche Vertreter des Rotwildes. Zwei unterschiedliche Tierarten. Dieses Wissen verdanken wir Frau Anita Kühner.
Am Donnerstag, den 01. Juli empfing sie die Klasse mit ihren beiden Lehrerinnen Frau Wirsching und Frau Kluger in der Hubertusklause in Ochsenbach.
Gut ausgerüstet mit Jägerhut auf dem Kopf und einem Wildschweinzahn um den Hals erzählte Frau Kühner den Kindern aus dem Leben einer Jägerin.
Auf großen Plakaten zeigte die Jägerin Bilder von den Familien des Rot- und Rehwildes. Auch durften die Kinder lernen, wie sich eine Wildschweinrotte zusammensetzt. Den Wunsch, das Jagdgewehr zu sehen, konnte die Naturschützerin den Kindern aber nicht erfüllen. Das Zeigen der Waffe ist den Jägern verboten. Dafür schilderte sie eindrucksvoll, was es für Folgen haben kann, wenn sich Jäger nicht an Regeln halten und die falschen Tiere zur falschen Zeit erlegt werden. Ein Ökosystem, was durch die umsichtige und verantwortungsvolle Aufgabe eines Jägers erhalten bleiben muss.
Kaum Berührungsängste gab es im Kontakt mit einem erlegten Fuchs. Einige Kinder brauchten einen Moment, um die Echtheit des Tieres zu verstehen, hatten aber danach keine Scheu, das Tier genau anzuschauen. Erstaunt hörten die Kinder zu, als Frau Kühner von den Gemeinsamkeiten von Dachs und Fuchs erzählte. Kaum ein Kind konnte sich vorstellen, dass die Tiere bisweilen sogar den Bau teilen.
Frau Kühner hat den Kindern so viel tolles Wissen über ihre direkte Umwelt mitgeben können. Ohne ein Bewusstsein für die Lebensräume der Tiere kann kein Kind Naturschutz verstehen, deshalb fängt Naturschutz bei dem vermittelten Wissen an. Und jetzt wird niemand mehr einen Rehbock mit einem Hirschen verwechseln, aber auch beim Spaziergang durch den Wald rücksichtsvoll mit den Bewohnern des Waldes sein.
Gut ausgerüstet mit Buttons zum Anstecken, Postern und Steckbriefen zu den Tieren, sind die Kinder nach gut 3 Stunden zu Fuß zurück nach Gauangelloch gelaufen. Für alle war dies ein wirklich erlebnis- und lehrreicher Ausflug.