Botschaft von Landesbischöfin Springhart zum Reformationstag
Karlsruhe. Landesbischöfin Heike Springhart hat in ihrer Botschaft zum Reformationstag (31.10.) hervorgehoben, dass die Kirche kein Selbstzweck sei, sondern stets für andere da sein müsse. Daher tue die Kirche ihr Möglichstes, den Menschen im kommenden Winter „Räume für Begegnung und Wärme an Leib und Seele“ anzubieten. „Wir können nicht anders“ – erklärte sie in Anspielung an das berühmte Zitat aus Martin Luthers Verteidigungsrede („Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir“).
Die Botschaft im Wortlaut:
„Am Reformationstag besinnen wir uns auf die Quellen und den Kern unserer Kirche. Bei Christus sind die Türen offen für alle Menschen. Deswegen können wir nicht anders als unsere Türen offen zu halten. Wir tun unser Möglichstes, dass Menschen im kommenden Winter bei uns Räume für Begegnung und Wärme an Leib und Seele erleben können.
Die Bibel hält uns den verheißenen Frieden vor Augen. Sie hält unseren Verstand wach und unsere Hoffnung groß. Deswegen können wir nicht anders als auch in diesen Zeiten an der Hoffnung auf Frieden festzuhalten. Dies tun wir mit dem Mut zur Demut.
Die Gnade Gottes ist größer als unsere Selbstzweifel, unser Scheitern und die Kultur der Gnadenlosigkeit. Deswegen können wir nicht anders als uns denen zuzuwenden, die auch in unserer Kirche Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind.
Die Kirche ist nie um ihrer selbst willen da. Sie beharrt nicht auf dem, was immer schon so war, damit nicht alles so bleibt wie es ist. Deswegen können wir nicht anders als frisch und mutig, hoffnungsstur und glaubensheiter in die Zukunft zu gehen.“
Quelle: Evangelischer Oberkirchenrat Karlsruhe