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Katrin Göring-Eckardt zu Gast bei Bundestagskandidat Jürgen Kretz in Wiesloch

21. September 2021 | Allgemeines, Bündnis 90 / Die Grünen, Das Neueste, Politik

„Das Teuerste wäre, jetzt nichts zu machen“

Erstaunt blickt die Vorsitzende der Grünen Bundestagsfraktion zur Wieslocher Stadt-Apotheke, der ersten „Tankstelle“ der Welt. Bundestagskandidat Jürgen Kretz erzählt, dass Bertha Benz auf ihrer legendären Pionierfahrt der Sprit (damals noch Reinigungsbenzin) ausgegangen war und sie in der Apotheke Nachschub bekam. Wie zu Beginn des automobilen Zeitalters gelte es auch bei der anstehenden Verkehrswende, Mut zur Veränderung aufzubringen, betont er.

Katrin Göring-Eckardt ergänzt: „Irgendwann werden Jüngere sagen: Tankstellen – was war das noch mal, irgendwas mit Laden vermutlich.“
Dem häufig geäußerten Einwand, die Klimaschutzpläne der Grünen würden zu teuer, hält sie entgegen: „Wir haben im deutschen Bundestag letzte Woche 30 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Nur für ein einzelnes Tal in Deutschland, nämlich für das Ahrtal.“ Und sie schickt hinterher: „Das Teuerste wäre, jetzt nichts zu machen. Das Teuerste wäre, moderat zu sein. Das Teuerste wäre, zu langsam zu sein.“

„Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass es leicht wird“, räumt sie unumwunden ein und zählt die Bereiche auf, wo der dringendste Handlungsbedarf besteht: Beim Verkehr, bei den Gebäuden, beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Sie lobt die grün-geführte Landesregierung, die ambitionierten Klimaschutz vereinbart hat, und betont: „Auf jedes neue Dach, auf jedes sanierte Dach gehört eine Solaranlage. Ich möchte, dass das selbstverständlich wird im ganzen Land.“ Auch das Dach der evangelischen Kirche nimmt sie nicht aus und versichert zugleich, dass es auch ziegelrote Solarzellen geben werde.

„Wenn wir diese Veränderungen hinbekommen wollen, werden wir Widersprüche aushalten und schneller werden müssen“, macht sie klar. Wie eng Klimaschutz und Gesundheit zusammenhängen, macht sie an einer aktuellen Statistik deutlich, wonach die Zahl der Hitzetoten die der Verkehrstoten übersteigt.
Sie appelliert an die Zuhörerinnen und Zuhörer: „Die Frage ist, ob wir eine Regierung bekommen, die auch eine Klimaregierung ist und ob wir eine Kanzlerin bekommen, die eine Klimakanzlerin ist. Daran hängt sehr viel, und das alles hängt natürlich auch an Ihnen.“

Auseinandersetzungen beobachte sie immer wieder bei den Fragen „Wirtschaft oder Klima“ sowie „Gerechtigkeit oder Klima“. „Ich finde, es gehört ein ‚und‘ dazwischen.“

Den Kohleausstieg 2038 vergleicht sie mit einem Geisterfahrer auf der Autobahn, der an der Abfahrt vorbeifährt und weiter in die falsche Richtung fährt. „Diese Absurdität müssen wir abstellen und das können wir, wenn wir schneller werden mit den Erneuerbaren Energien.“

Sie spricht den Mangel an bezahlbaren Wohnungen an und die Kinderarmut im reichen Deutschland. Zur Gerechtigkeit gehört für sie auch, dass es beim beschlossenen CO2-Preis einen sozialen Ausgleich gibt, und das eingenommene Geld an die Bürger zurückgegeben wird.

Automobilbauer hätten schon von sich aus gesagt, von uns gibt es bis 2030 keine Verbrenner mehr. Sie und auch andere Unternehmer im Wirtschaftsbeirat, den die Grünen mit Winfried Kretschmann ins Leben gerufen haben, wollten klare Rahmenbedingungen für die Transformation.

Das Thema greift Jürgen Kretz auf. Die Unternehmen in der wirtschaftlich starken Region wollten nachhaltig wirtschaften, langfristig investieren und wettbewerbsfähig bleiben.
„Es geht um eine enkeltaugliche Politik, bei der nicht Wirtschaft und Klimaschutz, Arm und Reich, Stadt und Land gegeneinander ausgespielt werden.“

Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörern betreffen unter anderem den Afghanistan-Einsatz, Windräder, die aus der Förderung fallen und nicht mehr genutzt werden können, und vor allem das Erreichen der Klimaziele.

Hierzu sagt die bekennende Christin: „Ich selbst habe schon einmal eine friedliche Revolution mitgemacht, 1989 in der DDR. Und niemand von uns hätte vorher geglaubt, dass es funktionieren kann. Aber es ist eine Dynamik entstanden, es waren plötzlich ganz viele Leute dabei und haben mitgemacht. Und es ist dann viel schneller gegangen als jeder gedacht hätte.“

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