Abgabegründe für Kaninchen gibt es viele. Der traurigste Abgabegrund ist, wenn man keine Lust mehr auf sie hat.
Dann ist für die Mitarbeiter vom Tom-Tatze-Tierheim auch immer die Frage, in welchem Zustand kommen diese Tiere an. Kaninchen leiden oftmals still, bis der Besitzer sich entscheidet, sie abzugeben. Die letzten Abgabekaninchen kamen völlig verklebt an. Eine Mischung von Einstreu und Kot klebte am Hintern und machte jede Bewegung schwer. Außerdem hatten sie einige Zeit in einem Plastikkäfig auf dem Balkon in der Kälte ausharren müssen. Als reine Innenhaltung aber haben diese Kaninchen kein Winterfell entwickeln können und waren der Kälte nur mit einem Handtuch über dem Käfig schutzlos ausgeliefert. Wenn Tiere nicht mehr gewollt sind, ist es schon sehr traurig, wie schnell aus einem geliebten Haustier eine Sache wird.
Dabei sind Kaninchen sehr spannende Tiere und die Kaninchensprache ist interessant und lustig. Sie sprechen unaufhörlich. Dafür nutzen sie ihre Kaninchensprache, die vorrangig körperlich abläuft. Ohren, Augen, Schwänzchen und Mund: Der ganze Körper eines Kaninchens spricht mit uns. Das Schwänzchen des Kaninchens, die sogenannte Blume, dient der Balance, ist jedoch auch Stimmungsbarometer. Schaut man den Tierchen in die Augen, entdeckt man Zeichen von Wohlbefinden, Unbehagen, Angst.
Kaninchen putzen sich, sie können Haken schlagen, fressen ihren Kot und Aggressionen gehören zu diesen possierlichen Tierchen dazu. Um die volle Pracht der Körpersprache beobachten zu können, benötigen Kaninchen ein großes Gehege und Kaninchenpartner. Was Kaninchen brauchen, sind Menschen, die ihnen „zuhören“ und sie verstehen. Das richtige Deuten ihrer Körpersprache und Eigenheiten gehört unbedingt dazu.
Tiere machen Arbeit und Freude. Wer sich ein Haustier anschafft, sollte sich darüber im Klaren sein. Man übernimmt die Verantwortung für ein Lebewesen. Vor der Anschaffung muss man ehrlich zu sich selbst sein, ob man bereit ist, seinem Haustier ein artgerechtes Leben zu bieten – ein ganzes Tierleben lang.
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Quelle: Tom-Tatze-Tierheim