Die Beratung über Kaninchen hat im Tierheim gerade Hochkonjunktur. Die Fragen nach Haltung und Vergesellschaftung im Winter häufen sich. „Man merkt gleich, dass die Leute sich unbedacht Kaninchen angeschafft haben und nun völlig ahnungslos in den Winter starten.“ Die Tierheimmitarbeiter sind erleichtert, dass die Menschen sich zumindest jetzt informieren, dennoch ist die Beratung recht mühsam.
(zg) Kaninchen, die das ganze Jahr über draußen gehalten wurden, haben nun ein dichtes Winterfell entwickelt und können durchaus draußen überwintern. Ihr Gehege muss gut isoliert und absolut trocken und sauber sein. Man sollte viel Einstreu, Stroh und Heu zur Verfügung stellen. Nahrhaftes Futter ist in der kalten Jahreszeit sehr wichtig. Das Trinkwasser darf nie einfrieren. Der Familienkontakt darf auch im Winter nicht fehlen. Kaninchen, die noch nicht draußen waren, konnten das dichte Winterfell nicht entwickeln und müssen daher bis zum Frühjahr drinnen bleiben. Katharina Hambsch, Tierpflegerin, betont: „Nur nochmal zum richtigen Verständnis: Wenn man sich jetzt ein Kaninchen aus der Zoohandlung gekauft hat, muss es drinnen bleiben, auch wenn ein Partner im Winterquartier wartet. Auch stundenweise ist das nicht möglich.“ Die Tierheimmitarbeiter betonen immer, wie wichtig die Kastration ist. Zu oft erleben sie, wie schnell die Kaninchenhaltung aus dem Ruder läuft.
Verwundert ist man im Tierheim schon, wenn man hört, wo die Tiere am Ende überwintern sollen, im Keller, in der Garage, auf dem Dachboden. „Lassen sie die Tiere in ihrer Nähe. Sie werden ihre Freude haben, sie zu beobachten und sie entwickeln ein Gefühl von Familienzugehörigkeit. Das ist für alle das schönste Gefühl.“
Hat man sich Kaninchen als Haustiere angeschafft, hat man auch eine Verpflichtung ihnen gegenüber. Das ganze Jahr hindurch, ein ganzes Kaninchenleben lang.
Quelle: www.tierschutz-wiesloch.de