Es war ein Samstag intensiver Arbeit, zu dem sich die Kandidierenden der SPD Wiesloch für die bevorstehenden Ortschafts-, Gemeinderats- und Kreistagswahlen im Kulturhaus trafen.
Neben dem gegenseitigen Kennenlernen sollten die Neukandidierenden mit den „Werkzeugen“ der Ratsarbeit bekannt gemacht, zentrale Themen der kommenden Jahre vorgestellt und diskutiert sowie der Entwurf eines Werbekonzepts präsentiert werden.
Wieslochs dienstältester Stadtrat Klaus Rothenhöfer stellte als unverzichtbare Voraussetzung für eine erfolgreiche kommunalpolitische Tätigkeit die Mitgliedschaft in einer auf gegenseitiges Vertrauen gründenden Fraktion in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Politische Einzelkämpfer könnten mit noch so viel Einsatz praktisch nichts bewegen. Zwar können autoritär geführte Fraktionen – wie auch Staaten – durchaus erfolgreich sein, eine auf Vertrauen gegründete Zusammenarbeit sei aber auf Dauer befriedigender. Insbesondere im Hinblick auf die parteilosen Kandidaten der SPD-Liste wies er den alle fünf Jahre wie das Ungeheuer von Loch Ness auftauchenden Vorwurf kommunaler Mitbewerber zurück, Mandatsträger politischer Parteien erhielten von diesen Weisungen. Wer diese Vorwürfe erhebt und gleichzeitig Versprechungen macht, sollte bedenken, dass es ohne die Unterstützung der von Parteien nominierten Fraktionen im Gemeinderat der Stadt Wiesloch keine Mehrheit gibt.
Die Fraktionsvorsitzende Sonja Huth und Uli Engel stellten den Bereich Demografische Entwicklung in Wiesloch bis 2030 und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für die Kommune vor, Kreisrätin Dr. Brigitta Martens-Aly widmete sich dem Thema Umwelt und Verkehr und ging dabei besonders auf die Auswirkungen der CO2 Emissionen auf das Klima und die kommunalen Möglichkeiten für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein. Im Bereich Mobilität sprach sie die Verkehrsprobleme an und forderte eine Stärkung des Umweltverbunds. Die Stadträte Richard Ziehensack und Klaus Rothenhöfer hatten die Bereiche Wohnen, Altstadt und INSEK vorbereitet und gingen anhand der Fragen „Wo, wer, wie und für wen“ auf die vergangene und künftige Entwicklung im Wohnungsbau ein, Stadtrat Eckhart Kamm zeigte die vielfältigen Möglichkeiten im Bereich „Kultur und Touristik“ auf und sein Kollege Adrian Klare thematisierte vorschulische und schulische Bildung und Betreuung sowie die weitere Entwicklung in diesen Bereichen.
Nach der Diskussion und weiteren Ausarbeitung durch die Kandidierenden in den Arbeitsgruppen wurden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt und bilden nun die Grundlage des Kommunalwahlprogramms. Mit der Vorstellung des Entwurfs eines Werbekonzept durch Jan-Peter Oppenheimer, das auf große Zustimmung stieß, wurde die Kandidierendenklausur am Nachmittag beschlossen.
Text: Klaus Rothenhöfer
Foto: Sonja Huth