Am Donnerstag, 25. Januar, um 20 Uhr eröffnet der Cellist Julian Arp die diesjährige Reihe „Konzerte der Stadt“.
Der Cellist, der in Walldorf bereits mit dem „BoviarTrio“ zu hören war, tritt diesmal als Solist in der Laurentiuskapelle auf.
Er wird die sechs Suiten für Violoncello von Johann Sebastian Bach (BWV 1007 -1012) spielen, die zu den meistgespielten Kompositionen für Solo-Violine und -Violoncello zählen. „Sie sind die Quintessenz von Bachs Schaffen und Bach selbst ist die Quintessenz aller Musik“, urteilte der weltberühmte Cellist Pablo Casals über die Suiten, die hohe Anforderungen an den Interpreten stellen. Dazu kontrastierend hat Arp Werke des 20. und 21. Jahrhunderts von György Kurtág (*1926), György Ligeti (1923-2006) und Klaus Arp (1950-2016) ausgewählt.
Der Ungar György Kurtág lebte 1971 als Gast des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes ein Jahr in Berlin. 1993 lud ihn das Wissenschaftskolleg Berlin für zwei Jahre als „Composer in Residence“ der Berliner Philharmoniker ein. Es folgten Aufenthalte in Wien, Den Haag und Paris. György Kurtág gilt neben György Ligeti als der bedeutendste ungarische Komponist nach 1945. Von Kurtág wird Julian Arp ein Stück aus „Zeichen, Spiele und Botschaften“ interpretieren. György Ligeti, der nach dem Ende der Revolution in Ungarn im Dezember 1956 nach Wien floh, arbeitete Ende der 1950er Jahre im Studio für elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks in Köln. Die neuen technischen Möglichkeiten inspirierten ihn. Später konzentrierte er sich ausschließlich auf Instrumental- und Vokalmusik und suchte zeitlebens neue musikalische Ausdrucksformen. Den Durchbruch erreichte er 1961 bei den Donaueschinger Musiktagen. Die im Konzert aufgeführte Sonate für Violoncello solo ist ein Frühwerk von Ligeti und entstand 1948/53. Den Reigen der zeitgenössischen Komponisten schließt Klaus Arp, der ab 1968 Klavier, Komposition und Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg studierte. An der Hamburger Staatsoper sammelte er erste Erfahrungen als Dirigent. Von 1981 an war er Erster Kapellmeister am Stadttheater Koblenz und der Rheinischen Philharmonie, später arbeitete er als Chefdirigent des Rundfunkorchesters Kaiserslautern des Südwestfunks. Sein Berufsweg führte ihn in die USA, wo er ab 1995 Opernaufführungen der Opera Company Philadelphia leitete. Von 1993 an war er Professor für Orchesterleitung und Leiter des Hochschulorchesters der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Große Aufmerksamkeit fand seine Kammeroper „FriendlyFire“, ein Auftragswerk der Neuköllner Oper in Berlin, das 2004 uraufgeführt wurde. „Suitencello“ wird von ihm zu hören sein.
Julian Arp (*1981) studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Er schloss zwei Konzertexamen mit Auszeichnung ab, in der Meisterklasse von David Geringas sowie in der Kammermusikklasse von Eberhard Feltz.
Julian Arp widmet sich einem breiten Repertoire und setzt sich vermehrt für die Aufführung und Entstehung von Neuer Musik ein. Als Solist und Kammermusiker konzertiert er weltweit und ist regelmäßig zu Gast bei Festivals wie dem Schleswig-Holstein Festival, dem Rheingau Musik Festival, den internationalen Kammermusikfestivals in Montreux, Bukarest, Oxford und einigen mehr.
Bereits seit fünfzehn Jahren bildet er mit dem Pianisten Caspar Frantz das Duo Arp/Frantz. Gemeinsam gewannen sie eine Reihe renommierter Wettbewerbe. Mit dem Klarinettisten Daniel Bollinger und dem Pianisten Gerhard Vielhaber konzertiert Julian Arp auch als „BoviarTrio“, das auch in Walldorf begeisterte.
Kartenservice
Eintrittskarten für das Konzert am 25. Januar zum Preis von 10 Euro, ermäßigt 6 Euro, sind im Vorverkauf bei Bücher Dörner, Bahnhofstraße 8, und im Rathaus Walldorf, Nußlocher Straße 45, zu bekommen.
Text: Stadt Walldorf