Das Präventionsprojekt „Jugendschutzstreifen“ sucht aktuell Verstärkung. Alle Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich betätigen wollen, sind herzlich eingeladen sich bei der Stadt Wiesloch zu melden.
Bereits im Jahr 2010 hat die Stadt Wiesloch zusammen mit dem Polizeirevier Wiesloch ein Konzept entwickelt, um insbesondere dem zügellosen Alkoholkonsum von Jugendlichen bei öffentlichen Veranstaltungen entgegen zu wirken. Ziel war die Schaffung eines niederschwelligen, sozialpädagogischen Konzepts, mit dem junge Menschen auf ihr Trinkverhalten angesprochen werden sollen, um so eine Verhaltensänderung zu bewirken.
Bei diesem Projekt werden Jugendschutzteams, bestehend aus zwei bis drei Personen gebildet, die Kinder und Jugendliche auf ihr Trinkverhalten ansprechen insofern es offensichtlich ist, dass ein unsachgemäßer Umgang mit Alkohol erfolgt. Dabei werden die jungen Menschen auch auf die Gefahren und Folgen des exzessiven Alkoholkonsums hingewiesen. Am Ende eines solchen Gespräches wurde oftmals hochprozentiger Alkohol, durch die Jugendlichen ausgeschüttet.
Das Projekt wurde nunmehr über sieben Jahre hinweg erfolgreich umgesetzt und hat sich in Wiesloch gut etabliert. Hierdurch konnte die Anzahl der Fälle, die eine medizinische Betreuung erforderlich machten, deutlich reduziert werden.
Der Einsatz der Jugendschutzteams wird stets parallel durch erfahrene Polizeibeamte begleitet, die immer dann zur Hilfe herangezogen werden, wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen der Ehrenamtlichen auf mangelnde Einsicht stoßen oder riskantes Verhalten nicht eingestellt wird.
Bei einem aktuellen Treffen der Haupt- und Ehrenamtlichen waren sich alle beteiligten darüber einig, den so genannte „Peer-Group-Ansatz“ weiter zu verfolgen und wenn möglich sogar zu stärken.
Bedeutet, dass vor allem junge Erwachsene im Alter ab 18/ 20 Jahren für einen Einsatz als Jugendschutzstreifen gewonnen werden sollen. Hier verspricht man sich eine größere Nähe zu den anzusprechenden Jugendlichen und beiderseits eine gute Verständnisebene. Aber auch alle anderen Interessierten können sich gerne engagieren.
Als Anreiz ist die Bestätigung dieses Engagements in Form eines „Quali-Passes“ vorgesehen, um Referenzen über das ehrenamtliche Engagement nachzuweisen. Zudem gewährt die Stadtverwaltung Wiesloch eine Aufwandsentschädigung von zehn Euro pro abgeleisteter Stunde.
Die interessierten künftigen Mitarbeiter werden im Vorfeld selbstverständlich gründlich auf diese Aufgabe vorbereitet. Ihnen werden im Rahmen eines Vorbereitungskurses eine Deeskalationsschulung, ein Selbstbehauptungsseminar, fachlichen Referate und die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen von Verhaltenstrainern der Polizei und Suchtexperten des PZN Wiesloch vermittelt. Die künftige Arbeit wird durch einen ständigen Erfahrungsaustausch begleitet.
Der Einsatz in durchmischten Teams von 2 bis 3 Personen findet während öffentlichen Veranstaltungen, wie dem Winzerfest, Wein und Markt, dem Wieslocher Stadtfest oder den Kerwen in den Ortsteilen statt.
Bei Interesse können sich Interessierte bei Uwe Maschke, Kinder- und Jugendbüro Stadt Wiesloch, [email protected], 06222 383747, melden.