Knapp 60 Personen kamen zur Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereines Wiesloch/Walldorf, gab es doch dieses Mal ein Jubiläum. Henriette und Volker Stutz waren seit 30 Jahren im Verein aktiv. Die geladenen Gäste konnten nicht hochkarätiger sein. Stefan Hitzler, der 1. Vorsitzende des Landestierschutzverbandes Baden-Württemberg, lobte in seinem Grußwort die weit über die Region hinaus anerkannte Arbeit des Vereines und betonte, wie wichtig es sei, engagierte Menschen wie die beiden Jubilare in seinen Reihen zu haben. Thomas Schröder, der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, hielt eine mitreißende Rede. „Dass ich bereits zum dritten Mal hier bin, zeigt, wie sehr ich die Arbeit des Vereines schätze.“ In seinem Vortrag zeigte er anhand verschiedener Themenkomplexe auf, dass das im Grundgesetz verankerte Recht der Tiere auf Schutz noch lange nicht realisiert wurde. Er prangerte nicht nur an, sondern hatte auch eine Menge Vorschläge dabei, wie man diesen Missstand beheben kann. Thomas Schröder überbrachte eine Spende über 2500 €. Und er versprach eine Verdopplung des Spendenbetrages, wenn es dem Vorsitzenden gelingt, bis zum 30. Juni 2018 selbst Spenden über 5.000 € für den Verein einzunehmen. Der Landtagsabgeordnete Karl Klein betonte ebenfalls, wie wichtig Tierschutz sei und er zollte dem langjährigen Engagement größten Respekt. „Die Anwesenheit der Bürgermeister der angeschlossenen Gemeinden zeigt die Wertschätzung Ihrer Arbeit und betont, wir als Gemeinden stehen zu unserer Verantwortung “, betonte Otto Steinmann, der 1. Beigeordnete der Stadt Walldorf in seinem Grußwort.
Gleich zu Beginn hatte der 1. Vorsitzende Volker Stutz sowohl die Aktivitäten des Vereins aufgezeigt, als auch einen kleinen Rückblick auf seine eigenen 30 Jahre im Tierschutzverein. „Es ist unabdingbar, sich für unsere Mitgeschöpfe einzusetzen. Meine Frau und ich können in diesen 30 Jahren auf schöne Erfolge und tolle Erlebnisse zurückblicken.“ Am Beispiel der Ende 2017 überraschend eingeführten „Kampfhunde“steuer in Wiesloch machte er deutlich, dass Unrecht weiter passiert, schockiert, und genau deswegen man immer wieder für die Tiere kämpfen muss. Karl Klein bat er, sich im Landtag für die Abschaffung der Rasseliste einzusetzen. Dieser lud im Namen von Minister Peter Hauk die ganze Vorstandschaft ein, nach Stuttgart zu kommen und auf diesem Weg diesem Wunsch Nachdruck zu verleihen. Stutz versicherte: „Mit den Worten von Frau Staab: Ehrenamt ist ein Langstreckenlauf, kein Sprint. Meine Frau und ich sind und bleiben mit ganzem Herzen dabei.“ Das bestätigte dann auch Henriette Stutz. In einer bewegenden Rede wurde jedem im Saal klar, die Familie Stutz lebt Tierschutz aus Leidenschaft. „Es gab Momente, da wollten wir durchaus mal aufhören, aber letztendlich gilt unser Engagement den Tieren.“ Das wussten alle im Saal zu schätzen. Die Mitarbeiter und die Vorstandskolleginnen bedankten sich auf ihre Art bei beiden. Verrückt, voller Spaß und von Herzen war ihr Auftritt. Sie sangen im Chor „Danke für 30 Jahre Tierschutz“ und im Hintergrund lief ein Video von eben diesen 30 Jahren.
Karin Schuckert berichtete über das Tom-Tatze-Tierheim. Über 500 Tiere galt es 2017 zu versorgen und sie schilderte, was man alles in einem Tierheim erlebt. Martina Augspurger zeigte anhand vieler Bilder auf, wie toll sich die Tom-Tatze-Tierschutzjugend entwickelte und wie stolz sie auf die jungen Tierschützer ist. Einziger Wermutstropfen ist der Mangel an Jugendbetreuern und sie wünschte sich, doch noch Interessierte zu finden. Henriette Stutz stellte den positiven Kassenbericht vor, der einen Überschuss auswies und erläuterte anhand des Finanzplanes für 2018, welche Investitionen zu bewältigen sind. Ihr Wunsch wäre es, möglichst viele Spender zu finden, die ein Herz für Tiere haben. Die Kassenprüfer Karlheinz Wirag und Karl Stippinger bestätigten die ordnungsgemäße Buchführung und die Mitglieder entlasteten den Vorstand einstimmig. Volker Stutz wurde in seinem Amt als 1. Vorsitzender einstimmig bestätigt, Birgit Haag zur neuen Kassenprüferin gewählt.
940 Mitglieder bestätigen, dass der Tierschutzverein Wiesloch/Walldorf in der Region fest verankert ist. Ein Gast der Veranstaltung war am Ende der Veranstaltung so überzeugt, dass er spontan Mitglied wurde. Ein toller Erfolg!
Birgit Schneidewind