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In Wiesloch gedreht – Vergiftet

7. Januar 2024 | # Theater & Kino, Leitartikel, Photo Gallery

„Vergiftet“ – der 2. Krimi (und der 10. Spielfilm) der A.U.F. um den Wieslocher Klaus Klingenfuss. Er erzählt vom Verschwinden einer 7Jährigen und einem schlimmen Umweltverbrechen. – Hier: Die nach einem Unfall geistig behinderte Fabrikantentochter Sandra träumt immer wieder von einem schrecklichen Ereignis.

Donnerstag, 25.1. 2024, 19.00 Uhr im LUXOR-Filmpalast Walldorf-Wiesloch

Nach „Menetekel“ ist „Vergiftet“ der zweite Krimi, in dessen Zentrum das Ermittlerduo Privatdetektiv Martin Dorn und  Kriminalkommissar Anders Zürn steht. Diesmal geht es um zwei Fälle, die acht Jahre auseinander liegen. Sie scheinen beim besten Willen nichts miteinander zu tun zu haben und hängen doch auf fatale Weise zusammen. Hinter ihnen dämmert aber ein noch weit schlimmerer Fall herauf.

Antonia (Ton) und Michael (Kamera) kontrollieren eine gerade gedrehte Szene.

Es geht um eine Siebenjährige, die eines Abends aus ihrem Kinderzimmer verschwindet und nie mehr auftaucht. Es geht darüber hinaus um Blausäure als Abfallprodukt, deren „Entsorgung“ auch nach 60 Produktionsjahren nicht gelöst ist. Inzwischen versuchen die Umweltaktivisten um „Natura Nova“ so viel Druck auszuüben, dass konsequent nach einer solchen Lösung gesucht wird. Schließlich (und leider keineswegs endlich) geht es um ungeheuerliche Geschäfte, die Tausende Menschen das Leben kosten können.

Martin Dorn hat einen schlimmen Bandscheibenvorfall hinter sich. Seine Detektei steht vor dem Aus. Seine Physiotherapeutin Christine Geiger will ihm helfen, indem sie ihm einen Job vermittelt. Außerdem hat sie eine Nebenabsicht; und die kostet ihren Freund Paul Herrmann und letztlich sie selbst das Leben. Unversehens stecken der Privatdetektiv Dorn und sein nicht immer einfacher Freund Zürn bis über beide Ohren in einem Fall, dessen Dimensionen immer unübersehbarer werden. Einmal mehr wird sichtbar, wohin wirtschaftliche Dynamik führen kann, wenn Geldverdienen, wenn „Profit“ zum Hauptziel menschlichen  Handelns geworden ist. Die meisten in das Geschehen verstrickten Personen in unserem Film sind eigentlich keine schlechten Menschen. Einige von ihnen befinden sich in Zwangslagen, in die sie sich selbst „manövriert“ haben, die eine Eigendynamik entwickeln, aus der nur zu entkommen wäre, wenn Profit allenfalls eines unter anderen Handlungszielen wäre.

Es gibt einen Dialogaugenblick in unserem Film, der eine Mentalität entlarvt, die nur in den Untergang führen kann: Michael Carlsen, der jüngere Sohn des Unternehmers Volker Carlsen wirft seinem (fatale Geschäfte machenden) Bruder Jan vor, „Du bis verantwortlich für Tausende Tote.“. Jan lehnt eine solche Verantwortung ab. Er sieht diese Verantwortung ausschließlich bei seinen Geschäftspartnern.  Auf Michaels verzweifelten Ausruf, „Was bist du für ein Mensch!“ reagiert er mit dem Hinweis „Es geht um Arbeitsplätze! Und außerdem lösen wir auf diese Weise das Entsorgungsproblem“. (Einer der ungeheuerlichsten Augenblicke im Film. Aber damit nicht genug:)  Michaels Haltung setzt er die Aufforderung entgegen: „Schluss jetzt! Komm endlich zur Vernunft!“  Menschlichkeit hat nichts mehr mit Vernunft zu tun. Die wird dort verortet, wo es um wirtschaftlichen Erfolg geht. – kl.

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