Julia Schirmacher und Stefan Gottschalk am neuen Bücherkühlschrank im AQWA-Hallenbad.
Der neue Bücherkühlschrank kommt gut bei den Gästen an
Öffentliche Bücherschränke, eine in den neunziger Jahren entstandene Idee, gibt es längst auch an ungewöhnlicheren Orten, wie zum Beispiel in ausgedienten Telefonzellen oder sogar als „rollende Bücherregale“ in Linienbussen. Warum also nicht auch im Hallenbad? „Ins AQWA eintauchen – und in den Büchern versinken“, lockt der Slogan auf dem „Bücherkühlschrank“, der seit Kurzem die Bade- und Saunagäste mit wohltemperierter Literatur versorgt.
Warum „Bücherkühlschrank“? „Die heißen bei uns im familiären Kreis so“, sagt AQWA-Mitarbeiterin Julia Schirmacher, auf deren Idee das neue Angebot zurückgeht. Als Nutzerin der beiden öffentlichen Bücherregale auf dem Marktplatz (das es seit 2017 gibt) und am Einkaufsmarkt in der Dannhecker Straße (seit 2020) hat sie die Erfahrung gemacht, dass „immer kalte Luft herauskommt“, wenn man die Türen der Schränke öffnet. So habe sich bei ihr die Bezeichnung „Kühlschrank“ eingebürgert. „Wir sind dann auf die Idee gekommen, hier im AQWA einen ausrangierten Kühlschrank zu verwenden“, erzählt sie. Das passe zudem gut zur Idee der Nachhaltigkeit, die ja auch beim kostenlosen Tauschen gelesener Bücher mitschwingt.
„Ein tolle Idee“, sagt AQWA-Chef Stefan Gottschalk, der die Umsetzung im Foyer des Hallenbads gerne unterstützt hat. Die Firma Getränke Wipfler spendierte einen ausrangierten Kühlschrank, die Walldorfer Agentur Imago entwarf die optische Gestaltung. „Das kommt gut an“, freut sich Gottschalk über die bisherige Resonanz.
Julia Schirmacher berichtet, dass vor allem Saunagäste öfter nach einem Buch fragen würden, wenn sie selbst vergessen haben, sich Lektüre mitzunehmen. Jetzt finden sie und alle anderen AQWA-Besucherinnen und –Besucher im Bücherkühlschrank eine bunt gemischte Auswahl für viele Geschmäcker vom Krimi bis zum Kinderbuch. Was würde sich Stefan Gottschalk spontan nehmen? „Nordic Walking“, sagt er nach einem Blick in den Schrank. Und Julia Schirmacher? „Kinder verstehen“, sagt sie mit einem Lachen. „Oder den Reiseführer über Köln.“
Text und Foto: Stadt Walldorf