Betriebsräte fordern von Arbeitgebern es als Job Ticket anzubieten
Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, dass Arbeitgeber ihren Beschäftigten das 49-Euro-Ticket als Jobticket bereitstellen können.
Wenn Arbeitgeber einen Abschlag von mindestens 25 Prozent gewähren, geben Bund und Länder einen weiteren Abschlag von fünf Prozent dazu. Arbeitnehmende erhalten auf das Ticket dann mindestens 30 Prozent. So zahlen sie höchstens noch 34,30 Euro monatlich anstelle der 49 Euro.
Natürlich können die Arbeitgeber auch gerne mehr als 25% bis hin zu den kompletten Kosten übernehmen, so der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter. Wichtiger sei ihm jedoch, dass in möglichst vielen Betrieben Vereinbarungen zum Job-Ticket mit den Betriebsräten geschlossen werden, so Rastetter weiter.
Nach einer Blitzumfrage in 40 größeren Metall,-Edelmetall -und KFZ Betrieben, gaben lediglich 6 Betriebsräte der Firmen Mahle in Mühlacker und Vaihingen, Karl Klink in Niefern, die AGOSI AG. Stöber sowie Andreas Daub in Pforzheim und OBE in Ispringen an, dass bei ihnen im Betrieb schon derzeit ein Jobticket über den regionalen Verkehrsverbund angeboten wird. 19 Betriebsräte wollen in den nächsten Wochen bis zur Einführung des 49,- Euro Tickets zum 1. Mai 2023 mit ihren Geschäftsleitungen darüber verhandeln, dass es den Beschäftigten auch als Job-Ticket angeboten wird. 4 Betriebsratseinheiten beraten noch intern. 5 haben kein Interesse. 12 Rückmeldungen stehen nach Angaben der IG Metall Pforzheim noch aus.
Der Betriebsratsvorsitzende bei Karl Klink in Niefern, Fatih Aygün findet die Möglichkeit das 49,- Euro Deutschlandtickt den Beschäftigten als verbilligtes Job-Ticket anbieten zu können toll. Es ist gut für die Umwelt, wenn mehr Beschäftigte mit dem ÖPNV zur Arbeit kommen, es verbessert die CO² Bilanz des Betriebs und spart obendrein auch noch Parkplätze ein, so Aygün weiter. Ideal sei natürlich, dass man eine Bushaltestelle direkt vor dem Firmeneingang habe erklärt der Betriebsratsvorsitzende.
Das ist leider in vielen Betrieben nicht der Fall, weiß Rastetter von der IG Metall Pforzheim zu berichten. Auch wenn dann eine Haltestelle in der Nähe ist, bringt es natürlich auch recht wenig, wenn nur 2-mal in der Stunde oder zu bestimmten Zeiten sogar nur einmal stündlich ein Bus fährt.
Deshalb reiche auch ein Job- Ticket für höchstens 34,30 Euro für die Verkehrswende nicht aus, so die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou. „Neben einem massiven Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs inklusive zusätzlichem Personal sei es notwendig, die bisherige Pendlerpauschale in ein Mobilitätsgeld umzugestalten,“ so die Gewerkschafterin weiter.
Der Betriebsratsvorsitzende der AGOSI AG in Pforzheim, Max Könne, findet die neue Möglichkeit das Deutschland-Ticket als Job-Ticket anzubieten ebenfalls interessant. Die AGOSI AG bietet ihren Mitarbeiter*innen bereits seit 2011 ein Job-Ticket für den Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis an. „Ob das neue deutschlandweit gültige Ticket künftig zusätzlich oder alternativ angeboten werden soll, erfordert noch Rückfragen bei den Beschäftigten, organisatorische Klärung mit dem VPE und natürlich auch Gesprächen mit der Geschäftsleitung, so der Interessenvertreter der AGOSI AG.
Quelle: IG Metall Pforzheim