Heidrun Unser über angewandte „Miethologie“
von
Mac Reutter
In Deutschland sind sie die „Vermittler einer Gelegenheit zum Abschluss von Verträgen“. Gemeint ist das Berufsbild der Makler. Der Begriff „Makler“ entstammt vermutlich dem Niederdeutschen, aus dem „maken“ = „heute machen“. Und sie Machen! Denn viele, die ein Haus oder eine Wohnung mieten, vermieten, kaufen oder verkaufen wollen, haben entweder keine Zeit oder bedürfen einfach der Hilfe eines erfahrenen Menschen auf diesem Gebiet. Häuser werden schließlich gebaut, um darin zu wohnen, nicht um sie anzuschauen!
Die St. Leoner Immobilienmaklerin Heidrun Unser verhilft Wohnungssuchenden zu den eigenen vier Wänden. Mit „WiWa-lokal.de“ sprachen die gebürtige Bensheimerin über das sensible Gebiet des Immobilienverkaufs, was eine professionelle Maklerin auszeichnet und wie sie selbst wohnt. WiWa-lokal.de: Frau Unser, als Kind wird man oft gefragt: Was möchtest du werden, wenn du groß bist? War Ihre Antwort: Immobilienmaklerin? Heidrun Unser: Ich wollte immer schon Immobilien verkaufen. Das war tatsächlich so. WiWa-lokal.de: Wer hat Sie zu Ihrem jetzigen Beruf inspiriert? Heidrun Unser: Ich musste damals eine andere Richtung einschlagen, da ich mit vier Kindern verwitwet war und einen Beruf brauchte, bei dem ich flexibel mit den Stunden sein konnte. WiWa-lokal.de: Seit wann arbeiten Sie in diesem Beruf? Heidrun Unser: Seit 1998. Zusätzlich hatte ich seinerzeit auch noch Versicherungskauffrau gelernt. Dazu kam ich, weil die Firma, für die ich tätig war zusätzlich auch für die Absicherung der jeweiligen Immobilien zuständig war. WiWa-lokal.de: Für viele Berufe gilt der Passus: „Stehenbleiben ist Rückschritt“. Gehört Weiterbildung bei Maklern zur Konvention? Heidrun Unser: Sehr wichtig! Weil sich ständig und immer schneller irgendwelche Gesetze ändern und auch die Anforderungen der Kunden ändern sich ständig da muss man anpassungsfähig sein. WiWa-lokal.de: Komplizierte Verkäufe nach Scheidungen oder streitende Erbengemeinschaften: Wie gehen Sie dabei vor, um so etwas erfolgreich über die Bühne zu bringen? Heidrun Unser: In erster Linie ist es wichtig, mit allen Gesprächspartnern zu kommunizieren und eine gemeinsame Lösung zu finden. WiWa-lokal.de: Wie bezeichnen Sie Ihren eigener Wohnstil? Heidrun Unser: Ich mag es gerne gemütlich, ich stehe voll auf Modern, mag allerdings mehrere Stilarten. WiWa-lokal.de: Welche sind das? Heidrun Unser: Country, Afrikanisch, also wenn ich mal ein ganz großes Haus haben sollte, ich glaube, da ist dann jedes Zimmer individuell eingerichtet. WiWa-lokal.de: Wie viele Häuser muss man verkaufen, damit man als Maklerin seinen Lebensunterhalt bestreiten kann? Heidrun Unser: Häuser verkaufen: Da muss man schon einiges vorweisen können! Auch der eigene Service ist natürlich wichtig, das man Hilfestellung gibt, das ist ganz besonders wichtig. WiWa-lokal.de: Ist der Markt demnach schwieriger oder entspannter geworden? Heidrun Unser: Er ist eher schwieriger geworden, weil die Nachfrage sehr groß ist. WiWa-lokal.de: Wie in jedem Beruf, gibt es auch in der Makler-Branche viele schwarze Schafe, was zeichnet einen professionellen Makler aus? Heidrun Unser: Das man in erster Linie sich erstmal den Kunden anhört, was seine genauen Wünsche und Vorstellungen sind. Das man dem Kunden einen besonderen Service bietet. Also nicht nur bis zum Notar, sondern eben auch über die Zeit darüber hinaus. Und natürlich, das man mit offenen Karten spielt, das ist sehr wichtig! WiWa-lokal.de: Was war der skurrilste Wunsch, den Sie je von einem Kunden zu hören bekommen haben? Heidrun Unser: Oh, da kann ich leider (noch nicht) mit dienen. WiWa-lokal.de: Das schicke Loft, das Haus mit Garten, die flexible Mietwohnung: Gibt es aktuelle Trends auf dem Immobilienmarkt? Heidrun Unser: Loft? Ja, das hören wir sehr oft, der Bauhausstil ist sehr beliebt. Umgekehrt ist es zum Beispiel so, das immer mehr Familien keinen besonderen Wert auf einen eigenen Garten legen, vermutlich aus Zeitgründen. WiWa-lokal.de: Wie müsste Ihr persönliches Traumhaus aussehen? Heidrun Unser: Einstöckig. WiWa-lokal.de: Also Bungalow? Heidrun Unser: Ja, mit hellen Zimmern, eine große Terrasse, mindestens die Hälfte überdacht, damit ich schön meine Rattanmöbel stellen kann (lacht) und natürlich einen Garten um zu, gerne mit Obstbäumen und einem See vorne dran. WiWa-lokal.de: An welchem Ort würde diese Traum-Immobilie stehen? Heidrun Unser: Also Richtung München könnte ich mir das ganz gut vorstellen? WiWa-lokal.de: Also bleiben Sie auf jeden Fall in Deutschland? Heidrun Unser: Ja, auf jeden Fall. WiWa-lokal.de: Und was würden Besucher in Ihrer Wohnung niemals sehen? Heidrun Unser: Spielekonsolen und so was. WiWa-lokal.de: Frau Unser, wir danken Ihnen für dieses offene und „häusliche“ Interview. Den Artikel schrieb und das Interview führte unser Mitarbeiter Mac Reutter www.ihrmaklerservice.com