Holzernte mit einem Seilkran beginnt ab kommender Woche im oberen Stadtwald Neckargemünd
Ab Anfang kommender Woche wird im Neckargemünder Wald im Bereich der Bockfelsenhütte am Kastanienberg eine Holzerntemaßnahme fortgeführt, die im Frühjahr 2023 wegen des einsetzenden Saftflusses der Bäume und der dadurch erhöhten Gefahr von Rindenverletzungen unterbrochen wurde, teilt das Kreisforstamt mit.
Dabei soll die Mischwaldstruktur des Waldes, der dort aus Buchen, Eichen, Roteichen, Ahorn, Kirschen, Kastanien, Kiefern, Lärchen und Douglasien besteht, erhalten und gefördert werden. Durch die Durchforstung in dem trockenen Sonnenhang, wo in früheren Zeiten einmal Wein angebaut wurde, entsteht für die verbleibenden Bäume mehr Platz, damit diese eine große und stabile Krone ausbilden können. Eine große Krone ermöglicht dem Baum die Ausbildung einer großen Wurzel, was gleichbedeutend mit einer besseren Nährstoff- und Wasserversorgung sowie einer Verbesserung der Widerstandkraft gegen Stürme ist.
Die Ernte des begehrten nachwachsenden Rohstoffes Holz erfolgt wie im letzten Jahr mit einem Seilkran, der die gefällten Bäume mit einer Art Schlepplift aus dem steilen Gelände an die jeweiligen Wege transportiert. Von dort wird das Holz dann per LKW an regionale, heimische Holzverarbeiter geliefert. Die Holzbringung mit einem Seilkran ist eines der schonendsten Verfahren überhaupt, da hierbei der Waldboden gar nicht befahren wird.
Sperrung wegen zusätzlicher Gefahr
Bei der Installation der sogenannten „Seiltrassen“ werden auch weitab der eigentlichen Fällarbeiten Stahlseile gespannt, die teilweise aufgrund ihres geringen Durchmessers schlecht zu sehen sind. Sie können urplötzlich vom Boden emporschnellen und stellen damit – zusätzlich zu den Gefährdungen durch Baumfällarbeiten und abrollende Stammteile – eine erhebliche Unfallgefahr dar. Aus diesem Grund wird der gesamte Gefahrenbereich für Waldbesucherinnen und Waldbesucher vorübergehend gesperrt. Die Sperrung betrifft auch die Wochenenden. Das Forstamt des Rhein-Neckar-Kreises bittet dringend um die Beachtung aller Absperrungen.
Da aber nicht alle Zugänge zum Wald – etwa aus Gärten der direkten Anlieger – gesperrt werden können, werden die Anwohner zu ihrer eigenen Sicherheit gebeten, für die Dauer des Holzeinschlags auf ihre gewohnten direkten Wege in den Wald zu verzichten. Je nach Witterung kann es vorkommen, dass die Waldwege in Mitleidenschaft gezogen werden. Sobald der Großteil des geernteten Holzes abgefahren ist, werden die Wegeschäden selbstverständlich repariert. Damit ist sichergestellt, dass der beliebte Erholungswald in den kommenden Jahren wieder uneingeschränkt begehbar sein wird.
Für die vorübergehenden Einschränkungen, die voraussichtlich bis Ende Februar andauern werden, bittet das Kreisforstamt um Verständnis.
Quelle: Landratsamt RNK